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Das Jetzendorfer Unternehmen Lowa ist einer der führenden Hersteller von Outdoor-, Freizeit- und Spezialschuhen – aktuell kann Chef Riethmann vom größten Militärauftrag in der Firmengeschichte berichten

(mh) „Simply more...“ Der Claim „Lowa Sportschuhe GmbH“ stand stellvertretend für die Betriebsbesichtigung der Mitglieder von „ProWirtschaft“ Pfaffenhofen bei dem Jetzendorfer Unternehmen. Die gut 20 Teilnehmer erhielten weit mehr als die üblichen Standardinfos über einen der führenden Hersteller von Outdoor-, Freizeit- und Spezialschuhen, der heuer einen Output von rund 2,2 Millionen Paar haben wird. Werner Riethmann, Geschäftsführer und Mitinhaber, plauderte im Kreis der Vertreter der heimischen Wirtschaft munter aus dem Nähkästchen seines Unternehmens und berichtete viel über die Branche.

Die Betriebsbesichtigung war auf Vermittlung von „ProWirtschaft“-Vorstandsmitglied Martin Bornemann zu Stande gekommen. Im Showroom wurden die Besucher von Firmenchef Riethmann empfangen, der den traditionsreichen Schuhhersteller – gegründet 1923 von Lorenz Wagner – seit fast 23 Jahren führt. Der Firmenchef und sein Key-Account-Manager Markus Strefling stellten das Unternehmen vor. 

Key-Account-Manager Markus Strefling (vorne) führte eine der drei Gruppen durch das Werk, während laufender Produktion. Links „ProWirtschaft“-Vorstandsmitglied Martin Bornemann, der den Kontakt zu Lowa hergestellt hatte.

Lowa ist in seinem Segment Marktführer in den deutschsprachigen Ländern und in den Benelux-Staaten. Aktuell konnte Riethmann über den „größten Militärschuhauftrag in der Firmengeschichte“ berichten. Das Unternehmen produziert ausschließlich in Europa und bekenne sich weiter zu seinem Standort in Deutschland, wurde erklärt. Am Jetzendorfer Unternehmenssitz mit rund 250 Mitarbeitern werden rund 350 000 Paar Schuhe pro Jahr gefertigt. Die weiteren Produktions- und Zulieferwerke stehen in der Slowakei, in Italien, Kroatien und Bosnien. Lowa verbinde Tradition, Erfahrung, modernes Know-how, hohen Qualitätsanspruch, Innovationskraft und Leidenschaft für die Schuhherstellung, erklärte Strefling. So habe sich Lowa als Premiummarke etabliert. 

Im Materiallager erfuhren die Besucher unter anderem, dass pro Paar Berg- und Wanderschuhe der Größe etwa 0,4 Quadratmeter Leder verarbeitet werden.

Aufgeteilt in drei kleine Gruppen konnte die Betriebsbesichtigung während laufender Produktion erfolgen. Neben weiteren Fakten über die Firma erfuhren die Besucher unter anderem, dass Lowa ausschließlich Rindsleder für seine Schuhe verwendet. Dass böse E-Mails an das Unternehmen, weil so viele Rinder für Lowa-Schuhe das Leben lassen müssen, unbegründet seien, weil keine Kuh für das Leder geschlachtet werde, sondern immer nur für das Fleisch. Dass eine Kuhhaut zwischen fünf und sechs Quadratmeter misst und pro Paar Berg-/Wanderschuhe der Größe 42 zirka 0,4 Quadratmeter Leder benötigt werden. Und dass bis zu 65 Meter Nähfaden in einem einzigen Schuh verarbeitet werden. 

 

Im Showroom erhielten die Besucher schon vor dem Rundgang eine Vielzahl von Informationen über das 1923 gegründete Unternehmen.

Das Fazit der Besucher: Die Schuhherstellung ist eine kleine Wissenschaft und eine große logistische Herausforderung. An diese Erkenntnis wurde auch beim Abschlussmeeting im Showroom angeknüpft, bei dem sich Lowa-Chef Riethmann noch einmal Zeit für die Besucher nahm. Trotz des Erfolgs seines Unternehmens ist er kein Freund großer Sprüche: „Das Produkt soll überzeugen“, lautet sein Credo. Der Unternehmenschef geht auch nicht mit seinem sozialen Engagement hausieren, sondern tut aus Überzeugung und im Stillen Gutes: „Wenn Lowa im Himalaya eine Schule für 70 000 Euro baut, müssen wir das nicht werbewirksam ausnützen.“

Alles in allem ist Lowa laut Riethmann derzeit in der glücklichen Lage, seine Schuhe etwas teurer verkaufen zu können als viele Konkurrenten. Und er sieht auch noch etwas Wachstumspotenzial mit der aktuellen Unternehmensstruktur bis maximal 2,7 oder 2,8 Millionen Paar Schuhe pro Jahr.


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