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30-Jähriger wollte in München angeblich Anzeige erstatten, ging dann aber brutal auf die Beamten los und drohte, sie abzustechen – Sechs wurden verletzt, drei mussten ins Krankenhaus 

(ty) Ein 30-Jähriger, der am Freitagabend aufs Revier der Bundespolizei im Münchner Ostbahnhof gekommen war, um nach eigenen Angaben eine Strafanzeige zu erstatten, hat nach dem Betreten der Dienststelle unvermittelt mehrere Beamten brutal angegriffen. Sechs Gesetzeshüter wurden verletzt, drei konnten ihre Arbeit nicht weiter verrichten und mussten im Krankenhaus behandelt werden.

 

Gegen 17.10 Uhr habe sich an der Gegensprechanlage des Bundespolizeireviers der Mann gemeldet und mitgeteilt, er wolle eine Strafanzeige aufgeben. Als der Wachbeamte die Türe öffnete, stürmte der Mann den Angaben der Polizei zufolge mit zur Faust geballten erhobenen Händen in die Dienststelle, ging durch eine die Räumlichkeit trennenden Schwingtüre und griff den hinter einem Tresen stehenden Beamten unvermittelt an. Während des Angriffs soll er gerufen haben: "Ich habe genug von Euch!“, „Ich mach' Euch fertig!“ und „Ich stech' Euch ab!".

Auch zwei weitere, in dem Raum befindliche Beamte, die dem attackierten Kollegen zu Hilfe kamen, habe der 30-Jährige in Boxermanier und mit Fußtritten „in unbeschreiblicher Vehemenz und Intensität“ körperlich angegriffen. „Nur unter erheblichem Kraftaufwand gelang es sieben Beamten, den Gewalttäter zu bändigen“, heißt es im Bericht der Bundespolizei.

Als der Angreifer überwältigt worden war, erkannten die Beamten – so heißt es weiter – in der Faust des Mannes ein Feuerzeug, das er offensichtlich zur Verstärkung seiner Schläge angewandt hatte. „Außerdem hatte er Schaum vor dem Mund.“ Auch nach seiner Überwältigung sei er „äußerst aggressiv und unberechenbar“ geblieben. Bei der Auseinandersetzung war unter anderem das Mobiliar der Wache verschoben worden. 

Von der Staatsanwaltschaft wurde für den 30-jährigen Deutsch-Rumänen aus dem Kreis München eine Blutentnahme und die Vorführung beim Haftrichter angeordnet. Aufgrund der Gefährlichkeit des Mannes sowie wegen weiterer Äußerungen nach seiner Festnahme wurde mit Hilfe der Landespolizei über Nacht eine Unterbringung des Beschuldigten in einer psychiatrischen Klinik veranlasst. 

Für die Beamten war das Verhalten des Mannes an der Gegensprechanlage nach eigenen Angaben normal. Ein gesteigertes – wie dann nach dem Einlass an den Tag gelegtes – Aggressivitäts-Potenzial sei nicht erkennbar gewesen. Die Beamten zogen sich Prellungen und Schürfwunden an verschiedenen Körperteilen zu, so ein Sprecher der Münchner Bundespolizei. Drei mussten ihren Dienst sofort abbrechen und begaben sich in krankenhausärztliche Behandlung. Drei weitere kontaktierten nach dem Dienst ihren Hausarzt; einer meldete gestern Morgen den Verdacht eines Knochenbruchs.

 

„Was den 30-Jährigen zu seiner Attacke veranlasste ist nicht bekannt“, heißt es von der Bundespolizei. „Allerdings war er bereits gegen Ende des vergangenen Jahres nach einer Fahndungsmaßnahme wegen unberechtigten Entfernens aus einer psychiatrischen Anstalt mit einem Widerstandsdelikt und Körperverletzungshandlung gegen Bundespolizei am München Ostbahnhof aufgefallen.“

Nach der Haftprüfung konnte der 30-Jährige gestern die Haftanstalt freien Fußes wieder verlassen. Gegen ihn wird wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung ermittelt.


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