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87-Jähriger zog trotz Tempo-Begrenzung und Überhol-Verbots im starken Nebel an einem Lkw vorbei, kollidierte mit dem Auto eines Wolnzachers – und flüchtete eiskalt, weil er angeblich einen wichtigen Termin hatte. 

(ty) Handfesten strafrechtlichen Ärger hat sich ein 87 Jahre alter Pkw-Lenker eingehandelt, den Streifenbeamte am gestrigen Mittwoch nach seiner gefährlichen Crash-Fahrt auf der Staatsstraße 2335 im Gemeinde-Bereich von Lenting (Kreis Eichstätt) mit aus dem Verkehr gezogen haben. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt. Laut heutiger Mitteilung der örtlich zuständigen Verkehrspolizei-Inspektion aus Ingolstadt wird gegen den Senior, der im Zuge einer so genannten Halter-Nachschau gestellt worden sei, jetzt wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und wegen Unfallflucht ermittelt. Aber der Reihe nach.

Nach Erkenntnissen der Polizei befuhr der 87-Jährige, der aus dem Gemeinde-Bereich von Stammham stammt, gegen 8.45 Uhr mit seinem BMW die Staatsstraße 2335 – von der Autobahn A9 her kommend – in Richtung des Audi-Werksgeländes. In einem Bereich, in dem eine Geschwindigkeits-Begrenzung von 70 Kilometer pro Stunde sowie wegen einer leichten Kuppe im Straßenverlauf außerdem ein absolutes Überhol-Verbot gelte, habe der Senior an einem Lastwagen vorbeiziehen wollen. Außerdem habe zu der Zeit starker Nebel geherrscht, sodass die Sicht "wesentlich beeinträchtigt" gewesen sei. Im Gegenverkehr sei ein 61-jähriger Pkw-Lenker aus Wolnzach mit seinem Ford gefahren.

Wegen des Überhol-Vorgangs des 87-Jährigen habe der Wolnzacher eine Gefahren-Bremsung bis zum Stillstand seines Ford machen sowie nach rechts ausweichen müssen, um einen Frontal-Zusammenstoß mit dem BMW des Rentners zu vermeiden. Letzterer habe sein Überhol-Manöver trotzdem fortgesetzt und dabei mit der linken Seite seines Wagens die linke Seite des Ford gestreift. Ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern, habe der 87-Jährige seine Fahrt unbeirrt fortgesetzt. Ein anderer Verkehrsteilnehmer habe den BMW-Fahrer an einer Ampel zur Rede gestellt und ihn auf den Unfall aufmerksam gemacht. Der Senior habe erklärt, einen wichtigen Termin zu haben, und sei weitergefahren.

Das Kennzeichen des BMW habe sich der Zeuge gemerkt und dann auch der Polizei mitgeteilt. Dadurch habe man den Crash-Verursacher im Zuge der besagten Halter-Nachschau ermitteln können. "Ein solch großer verkehrswidriger und rücksichtsloser Überhol-Vorgang zählt zu den 'sieben Todsünden' im Strafgesetzbuch", erklärt ein Polizei-Sprecher zum Verhalten des 87-Jährigen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sei der Führerschein beschlagnahmt worden. Glücklicherweise sei bei dem Unfall niemand verletzt worden. Den zu Buche stehenden Sachschaden schätzten die Streifenbeamten auf insgesamt rund 10 000 Euro.


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