Beim Gedenken der SPD an das Kriegsende vor 70 Jahren und die Opfer des Krieges warf Achim Werner auch einen sorgenvollen Blick auf die aktuellen Ereignisse in Ingolstadt
(ty) Mit der Niederlegung eines Blumengebindes auf dem Westfriedhof, dort, wo so viele Opfer der Kriege ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, gedachten heute die Ingolstädter Sozialdemokraten in doch stattlicher Zahl des Kriegsendes vor 70 Jahren. „Wir wollen zeigen, dass es der Stadt Ingolstadt und ihren Bürgern nicht gleichgültig ist, was da vor 70 Jahren und den schrecklichen zwölf Jahren davor passiert ist“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Achim Werner und spielte damit darauf an, dass von städtischer Seite keine Einladung zu einer offiziellen Feier anlässlich des heutigen Gedenktages gegeben hat. Deswegen, so Werner, habe man sich kurzerhand entschlossen, selbst etwas zu organisieren.
Aber nicht nur der Opfer des Krieges gedachten die Sozialdemokraten, sondern auch der aktuellen Ereignissen in Ingolstadt. „Die Entwicklungen erlauben es nicht, darüber hinwegzugehen, was gerade hier in Ingolstadt passiert ist“, so Werner, „wir mussten erleben, dass Menschen, nur weil sie die falsche Hautfarbe haben, nicht mehr in eine Diskothek gehen können. Wir mussten erleben, dass ein verirrter Vorsitzender einer Partei, die es nach unserer Meinung eigentlich gar nicht mehr geben dürfte, gefordert hat, eine Bürgerwehr zu gründen.“
„Heute Bürgerwehr, morgen SA übermorgen SS und in der nächsten Woche Konzentrationslager“, erinnerte Werner an die Chronologie des Schreckens während des Dritten Reiches. Da dürften Sozialdemokraten, die ja auch zu den Opfern des Nationalsozialismus gehört hätten, nicht schweigen. „Deswegen sagen wir ganz deutlich: Nie wieder dürfen Menschen, weil sie die falsche Hautfarbe, weil eine andere politische Gesinnung oder sexuelle Orientierung haben, in so etwas gesteckt werden wie in ein Konzentrationslager.“