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Hilflose 23-jährige Frau war im September von zwei bislang Unbekannten in Egmating (Kreis Ebersberg) sexuell missbraucht worden 

(ty) Nachdem eine 23-jährige Frau in der Nacht zum 24. September dieses Jahres in Egmating (Kreis Ebersberg) von zwei jungen Männern sexuell missbraucht worden ist, werden nun von der Kripo mehr als 100 junge Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren zur Speichelprobe gebeten. Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, der hier zur Aufklärung einer schweren Sexualstraftat unternommen wird. Denn Speichelproben im größeren Umfang sind eher selten. Im Landkreis Ebersberg ist es das erste Mal, dass die Kripo zu diesem Mittel greift, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord gegenüber unserer Zeitung bestätigte.

 

Die 23-Jährige war in der Nacht zum besagten Samstag in Egmating von zwei bislang unbekannten Männern vergewaltigt worden. Vorangegangen war der Tat nach Angaben der Polizei ein Besuch des Opfers in einem Münchner Lokal, wo die junge Frau die späteren Täter erstmals traf. Die beiden Männer „führten durch Getränke einen Zustand bei der Frau herbei, in welchem sie nicht mehr zum Widerstand fähig war“, so ein Polizei-Sprecher. 

„In dieser hilflosen Verfassung verbrachten sie das Opfer in eine Wohnung und führten beide dort sexuelle Handlungen an ihr durch“, heißt es weiter. „Danach durfte die Frau die Wohnung verlassen und irrte in der Ortschaft Egmating orientierungslos umher.“ Von der Tatort-Wohnung liege aufgrund des Zustands der Frau keine ausreichende Beschreibung vor. Allerdings konnten die Ermittler den Tatort mit Hilfe einer Weg-Zeit-Berechnung auf die Ortschaft Egmating eingrenzen.

Zur Ermittlung der beiden mutmaßlichen Tatverdächtigen findet deshalb nun in der Ortschaft Egmating eine Überprüfung von männlichen Personen im relevanten Alter zwischen 20 und 30 Jahren statt. „In diesem Zusammenhang werden auch freiwillige Speichelproben erhoben, um diese mit dem vorliegenden Spurenmaterial aus dem Fall abgleichen zu können“, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mit. So erhoffe man sich eine Eingrenzung des Personenkreises, in dem sich unter Umständen auch der beziehungsweise die Täter finden könnten. 

108 Einladungen zu einem Gesprächstermin und zur freiwilligen Speichelprobe sind nach Polizeiangaben bereits ergangen. Zur Durchführung der Speichelproben – an einem der nächsten Wochenenden – sei beabsichtigt, Räumlichkeiten der örtlichen Gemeinde zu nutzen. Das erfolge auch in der Absicht, den notwendigen Aufwand für die Betroffenen möglichst gering zu halten. Die Abgabe der Speichelprobe ist freiwillig. In einem weiteren Schritt sei es aber unter bestimmten Bedingungen auch möglich, dass Personen dazu gezwungen werden, hieß es auf Anfrage.

 

„Die Untersuchung der erhobenen Speichelproben findet anonymisiert beim bayerischen Landeskriminalamt in München statt“, erklärt ein Polizei-Sprecher. Die Kriminalpolizei Erding erhalte nach erfolgtem Spurenabgleich dann die Rückmeldung, ob eine Übereinstimmung mit der Spur vorliegt oder die Probe ausgeschlossen werden kann. „Speicherungen der Ergebnisse der Untersuchung sind sowohl rechtlich als auch praktisch ausgeschlossen“, wird betont. Für die Betroffenen sei ein Kontakt-Telefon bei der Kripo eingerichtet. 


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