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Alice Köstler-Hösl (47), die Bürgermeisterkandidatin von CSU und Bürgerblock Scheyern, setzt auf aktive Zukunftsgestaltung und intensiven Bürgerdialog

Audio-Podcast: "Aktiv die Zukunftsthemen angehen" – Interview mit Köstler-Hösl 

Von Tobias Zell

Vom Landratsamt ins Rathaus? Genau das hat Alice Köstler-Hösl vor. Die 47-Jährige, die in der Kreisbehörde arbeitet und dort für Grundsatzfragen zu Freizeit, Erholung und Tourismus sowie für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, will Bürgermeisterin von Scheyern werden. Sie geht für die CSU und den Bürgerblock ins Rennen. Damit gibt es in der durch das Kloster weithin bekannten Gemeinde bislang zwei Bewerber um den höchsten Posten. Denn die Wählergruppe Scheyern (WGS) schickt bekanntlich Gerhard Eisinger in den Wahlkampf, um Bürgermeister Albert Müller zu beerben.

Köstler-Hösl setzte sich bei der Nominierungsversammlung gegen Dieter Schwab und Petra Kraus durch und will sich nun im März die Amtskette umhängen. Doch bis dahin ist erst einmal Wahlkampf angesagt. Auch das ist neu für Mutter zweier Töchter, die bislang nicht einmal im Gemeinderat saß. Doch als wirkliche Neueinsteigerin sieht sie sich nicht. Zum einen führt sie seit 15 Jahren die Ortsgruppe der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), zum anderen ist sie im Landratsamt, wo sie auch die stellvertretende Büroleitung von Kreischef Martin Wolf (CSU) innehat, freilich nah dran am politischen Geschehen und an den verwaltungstechnischen Abläufen. „Von daher ist schon immer die Nähe zur Gestaltung des Lebens vor Ort vorhanden“, sagt sie – außerdem sitzt ihr Mann im Gemeinderat.

Am Herzen liegen Köstler-Hösl die Vereine. „Denn dort – und natürlich in den Familien – findet das Leben statt“, betont sie und macht sich für einen regen Austausch und eine intensive Vernetzung stark. Ganz generell sei es ihr wichtig, die Zukunftsthemen aktiv anzugehen. Man müsse sich im Gemeinderat und vor allem im Dialog mit den Bürgern überlegen, wie man mit den Herausforderungen für die Zukunft umgehe, sagt sie im Interview mit unserer Zeitung. „Mir geht es darum, dass man die Entwicklungen in den Blick nimmt und nicht verpasst.“

"Nicht alles schlechtreden"

Es gehe darum, zu fragen: Was läuft gut und wo drückt der Schuh? Denn man müsse auch nicht immer alles schlechtreden, stellt sie heraus. Mit dieser Sichtweise wird sie in der von den Schlagzeilen um den wegen der neuerlichen Spannervorwürfe gegen ihn vorläufig des Dienstes enthobenen Bürgermeisters Albert Müller (WSG) gebeutelten Gemeinde auf breite Zustimmung treffen.

„In Scheyern kann man wunderbar leben“, sagt die 47-jährige Diplom-Verwaltungswirtin. Und es sei schön zu sehen, dass sich auch junge Familien hier ansiedeln. Aber gerade deshalb sei es wichtig, der Jugend gute Zukunftsperspektiven zu bieten „und Entwicklungen nicht zu verschlafen“. Sie wolle deshalb die Situation für jede Zielgruppe und für jede Altersgruppe in Scheyern unter die Lupe nehmen – von der Kinderbetreuung bis zu Angeboten für Senioren –, um im Dialog herausfinden, wo es nachzujustieren gelte.

„Ich bin jemand, der sehr offen und sehr respektvoll Meinungen anhört“, sagt sie über sich selbst und beschreibt sich zudem als gesprächsbereit und kreativ, in der Art, wie man Probleme löst und ins Gespräch kommt. Und sie sei niemand, der die Dinge auf die lange Bank schiebe, sondern anpacke.  Ihr Hobby ist die Musik. Nebenberuflich spielt sie in der Scheyerer Basilika Orgel und ist dort stellvertretende Chorleiterin und Chefin eines Kinderchors als Teil der Basilika-Singschule.  

Erfahrung aus ihrer beruflichen Tätigkeit und als Managerin einer Familie, dazu das ehrenamtliche Engagement – das waren jüngst bei der Nominierungsversammlung die Säulen ihrer Bewerbungsrede, mit der sie letztlich überzeugte. In Scheyern wolle sie ein Gesprächsklima im konstruktiven Austausch schaffen. Als Herausforderung für das künftige Gemeindeoberhaupt von Scheyern sieht sie auch die Liegenschaften, die im Eigentum der Kommune sind und von der Bundeswehr und der Waldbauernschule genutzt worden waren – beide sollten gut entwickelt werden. Da freue sie sich bereits auf den Ideenaustausch. Dazu will sie ihren Blick auf das seniorenpolitische Gesamtkonzept und die Energiewende richten.

Scheyern 1.0

Vielleicht kann Köstler-Hösl nun auch ihren Einfluss als frisch gebackene Bürgermeisterkandidatin geltend machen, um die Internetseite des Bürgerblocks auf die Höhe der Zeit zu bringen. Denn auf buergerblock-scheyern.de, wo unter dem Motto „Zukunft für Scheyern“ informiert wird, handelt – Stand: heute, 13.20 Uhr – der aktuellste Bericht in der Rubrik Aktuelles von einem im März veröffentlichten Zeitungsbericht. Außerdem wird über die „geplante Stimmkreisreform“ berichtet, die längst Fakt ist. Unter Termine finden sich Hinweise auf Veranstaltungen vom 3. Februar, 14. April, 14. Juni und 20. Oktober. Und auf der Startseite wird man darüber in Kenntnis gesetzt, dass für die CSU Martin Wolf ins Rennen um den Landrats-Posten geht – eine Nachricht aus dem Mai 2011.

Die gemeinsame Gemeinderatsliste von CSU und Bürgerblock Scheyern wird übrigens am Donnerstagabend, 21. November, aufgestellt. Das teilte Köstler-Hösl auf Anfrage mit. Den im Internet sucht man einen Hinweis darauf auf der Bürgerblock-Homepage und auf der Scheyerer CSU-Seite ebenso vergebens wie die Nachricht, dass Alice Köstler-Hösl zur gemeinsamen Bürgermeisterkandidatin gekürt wurde. Auch die Wählergruppe Scheyern (WGS) hat allerdings auf ihrer Internetseite (Stand: heute 13.20 Uhr) noch nicht über die Nominierung von Gerhard Eisinger berichtet.

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