Der Landkreis Pfaffenhofen ist bereit für die Bewerbung um die Aufnahme in das Leader-Förderprogramm – ob es geklappt hat, erfährt man Anfang nächsten Jahres
(ty) Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken. Mit der Aufforderung „Auf geht’s, Leader!“ schloss Landrat Martin Wolf (CSU) die Veranstaltung zu Gründung des Regionalentwicklungsvereins „Lokale Aktionsgruppe Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm“. Der Landkreis geht mit einer mitgliederstarken und breit aufgestellten lokalen Aktionsgruppe (LAG), innovativen Entwicklungszielen für die Zukunft, die den Landkreis breit abdecken und jede Menge Möglichkeiten eröffnen, sowie mindestens zwölf konkreten Startprojekten ins Rennen um die Aufnahme in das europäische Leader-Förderprogramm.
Falls die Bewerbung erfolgreich verläuft, können diese Projekte bereits im nächsten oder übernächsten Jahr mit finanzieller Hilfe von Leader starten und umgesetzt werden. Darunter einige bemerkenswerte Ideen wie der Aufbau eines Ökoflächenmanagements, landwirtschaftliche Themenwege als „Weg der Nahrung“, die gemeinschaftliche Entwicklung der Seenplatte Feilenmoos, ein nachhaltiges und bürgerbestimmtes Mobilitätssystems sowie eine Initiative zur Barrierefreiheit, die Professionalisierung der Tourismusstruktur „Hopfenland Hallertau“, die Schaffung einer Qualitäts-Radlregion und Fabrikationslabore für Schüler, mit denen die außerschulische Bildung gefördert werden soll.
In der vollgepackten Abschlussveranstaltung in der Georg-Hipp-Realschule Pfaffenhofen stellte die Moderatorin Ulrike Lilienbecker kurz die wichtigsten Ergebnisse der lokalen Entwicklungsstrategie (LES) vor, die in den vergangenen dreieinhalb Monaten in zehn öffentlichen Workshops gemeinsam mit den Bürgern erarbeitet worden ist. Folgende vier Entwicklungsziele mit den entsprechenden Handlungszielen setzt sich die LAG für den Landkreis:
Anschließend wurden die Startprojekte jeweils von unterschiedlichen Ansprech- und Kooperationspartnern aus der Region präsentiert und die Gründung der Lokalen Aktionsgruppe mit den notwendigen Regularien vorgenommen. Die 83 Gründungsmitglieder wählten Landrat Wolf als Vereinsvorsitzenden, der sich seinerseits für die intensive und erfolgreiche Arbeit in zehn Bürgerforen und Workshops bedankte. Glückwünsche gab es auch von der Leader-Managerin für Oberbayern-Nord, Frau Neu-Schmid, die sich schon mal zuversichtlich gab, dass „das Ganze erfolgreich wird“.
In den Vorstand wurden als Stellvertretender Vorsitzender Christian Staudter (Bürgermeister von Geisenfeld), als Schatzmeister Andreas Meyer (Bürgermeister von Münchsmünster), als Beisitzer Martin Seitz (Bürgermeister von Gerolsbach) und Hans Wojta (Bürgermeister von Hettenshausen) sowie als Kassenprüfer Leonhard Sedlmeier (Vize-Bürgermeister von Gemeinde Jetzendorf) und Michael Franken (Bürgermeister von Reichertshofen) gewählt.
Für den 21-köpfigen Steuerkreis, der zukünftig darüber entscheidet, ob ein Projekt mit der Zielsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie vereinbar ist und somit über Leader gefördert werden soll, wurden neben dem Vorstand weitere 16 Personen bestimmt. Sie vertreten die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, die an der Umsetzung der genannten Entwicklungsziele Interesse haben und beteiligt sind, zum Beispiel Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, Freizeit, Kultur und Tourismus, Wirtschaft, Senioren, Behinderte, Frauen und Jugend.
Folgende Personen wurden bestimmt: Erna Stanglmayr (Jebertshausen), Roswitha Turber (Ilmendorf), Peter Plank jun. (Westenhausen), Heinz Huber (Rohrbach), Svenja Trzcinski (Pörnbach), Vivien Riener (Winden bei Scheyern), Emilie Bergmeister (Pfaffenhofen), Hannelore Besl (Manching), Hans-Joachim Lojewski (Jetzendorf), Siegfried Ebner (Pfaffenhofen), Franz Böhm (Scheyern), Sebastian Gerlsbeck (Scheyern), Willy Hailer (Pfaffenhofen), Gisela Brandl-Giesel (Wolnzach), Albert Gürtner (Pfaffenhofen).
Die offizielle Bewerbung der LAG für den Landkreis Pfaffenhofen ist nun bis Ende November bei der Leader-Managerin Irmgard Neu-Schmid beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ingolstadt abzugeben. Ob sie erfolgreich ist, erfährt die LAG voraussichtlich im ersten Quartal kommenden Jahres, heißt es aus dem Landratsamt. Die ausformulierte lokale Entwicklungsstrategie (LES), sowie die Dokumente zur LAG-Gründung werden nach Fertigstellung unter www.leader-landkreis-pfaffenhofen.de im Internet abrufbar sein. Ideen und Anregungen seien aber weiterhin willkommen, wird betont. Leader-Ansprechpartnerin im Landratsamt ist Alice Köstler-Hösl, Telefon (0 84 41) 27 – 2 58, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.