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Der Zustrom von Asylbewerbern lässt auch die Aufgaben in der Kreisbehörde wachsen – dafür muss das Personal aufgestockt werden. Aktuell sind 417 Flüchtlinge im Landkreis untergebracht, bis zum Jahresende rechnet man mit 540

Von Tobias Zell 

Der Zustrom von Asylbewerbern stellt den Landkreis Pfaffenhofen nicht nur vor logistische Herausforderungen, er kostet auch Geld.  Wie heute in der Sitzung des Sozialausschusses berichtet wurde, werden die nicht erstattungsfähigen Ausgaben des Landkreises heuer rund 130 000 Euro betragen – das sei eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Dabei geht es – das ist schon ein Gebot der Humanität – weniger um die Summe; diese starke Zunahme verdeutlicht vielmehr, wie erheblich sich die Situation verschärft hat. Denn der Zustrom von Flüchtlingen scheint unvermindert anzuhalten. Und wie Landrat Martin Wolf (CSU) heute erklärte, macht diese Entwicklung nun auch eine personelle Aufstockung im Landratsamt nötig.

Wolf rechnete gegenüber unserer Zeitung nach der heutigen Sitzung des Sozialausschusses vor, dass allein für die zunehmenden Aufgaben im Bereich Asyl sechs neue Planstellen am Landratsamt geschaffen werden müssten. Alleine drei für die Betreuung der hier ankommenden unbegleiteten jugendlichen Flüchtlinge, eine zusätzliche Stelle im Ausländeramt sowie zwei Stellen für die weitere Betreuung der Flüchtlinge und alles, was es in diesem Zusammenhang zu organisieren gibt. Man werde jedenfalls mit dem Ziel, sechs zusätzliche Planstellen zu schaffen, in die Haushaltsverhandlungen für das kommende Jahr gehen, so Wolf. 

Aktuell sind im Landkreis 417 Asylbewerber und Flüchtlinge untergebracht. Bis zum Jahresende ist mit einer Zunahme auf etwa 540 zu rechnen. Im kommenden Jahr wird die Zahl dann den Prognosen zufolge weiter ansteigen; es ist davon auszugehen, dass der Landkreis dann insgesamt mindestens um die 740 Flüchtlinge aufzunehmen hat.

Im Sozialausschuss des Kreistags wurde heute über die Unterbringung der Flüchtlinge im Landkreis informiert.

Bekanntlich strebt man im Landkreis Pfaffenhofen auch weiterhin die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge an, verteilt auf alle Gemeinden. Der Plan der Kreisverwaltung sieht vor, dass jede Kommune etwa ein Prozent ihrer Einwohnerzahl an Flüchtlingen aufnimmt. Aktuell verteilen sich die im Landkreis untergebrachten Asylbewerber auf 45 Wohnungen in 14 Gemeinden. Fünf Kommunen sind derzeit noch ohne Asylunterkünfte. In Jetzendorf und Ilmmünster seien demnächst aber Wohncontainer geplant, wie heute berichtet wurde.

In der Max-Immelmann-Kaserne in Oberstimm werden ab dem Frühjahr weitere Flüchtlinge in einer Gemeinschafts-Unterkunft untergebracht. Dazu wurden bereits ehemalige Soldaten-Stuben hergerichtet. Die ersten Flüchtlinge sind dort auch bereits angekommen; allerdings wird die Kaserne zunächst als Not-Erstaufnahmeeinrichtung der Regierung von Oberbayern verwendet. Bis Jahresende sollen in den insgesamt sieben Gebäuden 517 Asylbewerber Platz finden. Die Gemeinschafts-Unterkunft ist dann für insgesamt 350 der Stadt Ingolstadt und dem Kreis Pfaffenhofen zugewiesenen Flüchtlinge geplant. Das Kasernen-Areal liegt auf den Gemarkungen Ingolstadt und Manching; fünf der genutzten Gebäude gehören zur Schanz, zwei zum Landkreis Pfaffenhofen. 

Ungeachtet dessen befasst man sich bereits konkret mit dem vom Freistaat Bayern geforderten Winternotfallplan. Jeder Landkreis musste Räumlichkeiten melden, in der auf die Schnelle – eben im Notfall – weitere Flüchtlinge untergebracht werden könnten. Da man im Kreis Pfaffenhofen möglichst die Nutzung von Turnhallen vermeiden will, hat man diesbezüglich das ehemalige Patriot-Gelände bei Geisenfeld in den Fokus genommen. Die Pläne hierfür laufen, sagte Wolf, und seinen schon recht konkret. Seinen Worten zufolge könnten hier bei Bedarf weitere gut 200 Flüchtlinge einquartiert werden.


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