Zum letzten Heimspiel des Jahres empfängt der unangefochtene Tabellenführer FC Ingolstadt heute um 17.30 Uhr Schlusslicht St. Pauli – und kann seinen Vorsprung weiter ausbauen
(ty) Zum letzten Mal in diesem Jahr schnüren die Zweitliga-Fußballer des FC Ingolstadt heute Abend zu einem Heimspiel die Stiefel. Der Herbstmeister empfängt um 17.30 Uhr zum Auftakt der Rückrunde das Tabellenschlusslicht St. Pauli. Und trotz des bisher so glänzenden Saisonverlaufs hat FCI-Chefcoach Ralph Hasenhüttl „keine Angst, dass etwas unterschätzt werden könnte".
Auf dem Papier ist der Fall klar: Seit mittlerweile elf Spielen ist der FC Ingolstadt im heimischen Audi-Sportpark unbesiegt, wohingegen es bei den Hamburgern in den vergangenen Wochen weniger erfreulich lief. Noch ohne Auswärtssieg in der laufenden Saison und mit gerade einmal zwei Zählern aus den vergangenen acht Partien findet sich der Kiez-Klub auf dem letzten Tabellenplatz wieder.
Vor dem heutigen Match gegen die Oberbayern, gegen die es im Hinspiel ein Remis gab, versucht St. Pauli die Wende mit neuen, personellen Impulsen herbeizuführen. Ingolstadts Trainer Hasenhüttl erwartet „eine kämpferische Gästemannschaft, die uns alles abverlangen wird“. St. Pauli sei zwar individuell nicht so stark wie der jüngste Kontrahent aus Lautern, aber "als Team sehr gefestigt und deutlich besser, als es der Tabellenplatz aussagt".
Ungeachtet dessen, wie beim FC die letzten beiden Partien des Jahres ausgehen: Ein positives Fazit kann man bereits jetzt ziehen. Neben der bisher besten Saison in der Vereinsgeschichte stehen in diesem Jahr bis dato auch erst 18 Gegentore zu Buche. Und zudem haben die Schanzer ja einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt: Noch nie war ein Team auswärts so viele Spiele in Folge ungeschlagen. Überhaupt gab es ja erst eine Niederlage in dieser Saison – beim 1. FC Nürnberg.
Bis auf die Langzeitverletzten kann der FC Ingolstadt in Sachen Personal heute wieder aus dem Vollen schöpfen. Alle Blessuren aus dem Sieg im Spitzenspiel gegen die Roten Teufel sind auskuriert, wie der Verein mitteilt. Speziell die Leistungssteigerung in Hälfte zwei gegen den FCK begeisterte Trainer Hasenhüttl, der sich aber zugleich bewusst ist, „dass wir im Vergleich zur ersten Halbzeit gegen Lautern am Mittwoch anders auftreten müssen“.
Beim FC St. Pauli weiß Trainer-Urgestein Ewald Lienen vor allem um die geringe Vorlaufzeit auf den Rückrundenauftakt beim Herbstmeister. Lienen hat das Ruder gerade erst übernommen, Thomas Meggle wechselt auf den Posten des Sportdirektors. Die Intention dieser Personalrochade ist laut Lienen, dass „wir etwas unterbrechen und etwas Neues starten wollen“. Ob den St.-Paulianern ausgerechnet beim derzeit stärksten Team der Liga ein echter Neustart gelingt, darf zumindest bezweifelt werden – mit aktuell 13 Punkten und 18:36 Toren stehen die Hamburger auf dem letzten Platz.
Trotz der ungewohnten Anstoßzeit – heute um 17.30 Uhr – kann man sich beim FC Ingolstadt wieder auf eine ansprechende Kulisse freuen. Nachdem gegen die Roten Teufel der bisherige Saison-Zuschauerrekord aufgestellt worden war und eine fantastische Atmosphäre herrschte, waren auch für das Pauli-Spiel bis Dienstagvormittag bereits über 8000 Tickets verkauft. Einen expliziten Dank an alle Fans der Ingolstädter für die begeisternde Unterstützung gegen den FCK sprach Cheftrainer Hasenhüttl aus: „Wir haben nun wieder die Chance, gegen St. Pauli nachzulegen. Wir haben ein Heimspiel und können unsere Fans mit unserer Art begeistern.“
Gestern Abend gewann bereits Braunschweig mit 2:1 gegen Düsseldorf und ist nun Dritter; der FSV Frankfurt siegte zu Hause mit 2:0 gegen Heidenheim, Fürth und Bochum trennten sich 0:0 – und Union Berlin schlug den Tabellenzweiten Karlsruhe mit 2:0, was den Ingolstädtern nicht ganz ungelegen kommt. Der Tabellenvierte Darmstadt muss heute in Sandhausen ran, der TSV 1860 München empfängt Kaiserslautern, Aue tritt zu Hause gegen Nürnberg an, Aalen empfängt Leipzig. Die Ingolstädter könnten ihren Vorsprung auf Platz zwei heute auf bis zu neun Punkte ausbauen.