Vollversammlung der IG Metall-Vertrauensleute schwor auf die bevorstehende Tarifrunde ein
(ty) Mehr als 800 Vertrauensleute der IG Metall bei Audi haben gestern Abend bei ihrer Vollversammlung die Tarifforderungen der IG Metall zur Tarifrunde 2015 bekräftigt. Stellvertretend für die mehr als 30 000 IG Metall Mitglieder im Ingolstädter Audi Werk bestätigten sie ihren Forderungskatalog und fordern insbesondere mehr Zeit und Geld für Weiterbildung.
Jörg Schlagbauer, Vorsitzender der IG Metall Vertrauenskörperleitung bei Audi, schwor die Vertrauensleute auf die anstehende Tarifrunde ein: „Unsere Forderung von 5,5 Prozent als überzogen, wenig maßvoll, undemokratisch und uns als Arbeitsplatzvernichter zu bezeichnen, ist nicht nur frech, sondern zeugt auch nicht gerade von Verhandlungsbereitschaft.“ Den Arbeitgebern müsse klar sein, dass zur nächsten Verhandlung in einer Woche ein Angebot erwartet werde, das sich sehen lassen kann. „Wir sind bereit zu kämpfen. Für Entgelt, für Bildungschancen und für Altersteilzeit“, so Schlagbauer.
Hinter ihm steht eine starke Mannschaft. 2014 hat die IG Metall bei Audi so viele Mitglieder aufgenommen wie noch nie. „Mit mehr als 30 000 Metallern konnten wir unsere Mitgliederentwicklung erfolgreich fortsetzen“, sagte Schlagbauer. Dabei sei besonders der Einsatz der Vertrauensleute von großer Bedeutung. „Sie sind das Rückgrat der IG Metall“, so Schlagbauer.
„Mittlerweile arbeiten 40 000 Audianer in Ingolstadt. Darauf sind wir Betriebsräte besonders stolz“, erläuterte Audi Betriebsratsvorsitzender Peter Mosch in seiner Rede. Um die Interessen so vieler Menschen vertreten zu können, seien die Vertrauensleute bei Audi unentbehrlich. „Ihr seid es, die das Ohr direkt an der Belegschaft habt und uns dabei helft, den Kolleginnen und Kollegen eine kräftige Stimme gegenüber dem Unternehmen zu verleihen“, rief Mosch den Vertrauensleuten zu.
Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, betonte, dass Beruf und Privatleben besser miteinander vereinbar sein müssten. „Mit Regelungen zum beruflichen Aufstieg und zum gleitenden Ausstieg aus dem Arbeitsleben möchte die IG Metall in der Tarifrunde erste Schritte gehen“, so Wechsler.
„Ein faires Entgelt, gerechte Altersteilzeitregelungen und ein verbessertes Bildungsangebot sind gleichwertige Forderungen, für die es eine Paketlösung geben muss. Dafür werden wir gemeinsam kämpfen“, so Johann Horn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt. Darauf solle sich das Unternehmen vorbereiten, wenn in den anstehenden Verhandlungen keine annehmbaren Angebote vorgelegt würden.