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Spatenstich für Bürgerwindpark: Drei Anlagen sollen ab nächstem Jahr sauberen Strom für 4600 Haushalte liefern – Bürger können sich ab sofort finanziell beteiligen

(ty) Nach gut zweieinhalb Jahren Planungsarbeiten haben die Gesellschafter der Windkraft Gerolsbach GmbH & Co.KG mit dem symbolischen ersten Spatenstich die Baumaßnahmen zum Gerolsbacher Windpark offiziell gestartet. Die für das Projekt neu gegründete GmbH & Co.KG gehört anteilig der Kommune Gerolsbach (51 Prozent), der Bürgerenergie-Genossenschaft Pfaffenhofen (26 Prozent) und der Bayernwerk Natur GmbH (23 Prozent), einer Tochter der Bayernwerk AG. Die Windkraft Gerolsbach GmbH investiert nach eigenen Angaben rund 14,3 Millionen in den Windpark.

"Mit vereinten Kräften schaffen wir mit dem Projekt einen Meilenstein für Gerolsbach in puncto Klimaschutz und Energiewende”, schwärmt Martin Seitz (CSU), der Bürgermeister von Gerolsbach. Auch die beteiligte Sparkasse Aichach-Schrobenhausen stellt die gute Partnerschaft in den Mittelpunkt: „Damit Kommunen oder Kommunalunternehmen zur tragenden Säule der Energiewende werden können, brauchen sie starke Finanzpartner. Die Sparkasse Aichach-Schrobenhausen begleitet die Realisierung vieler Vorhaben zur Umsetzung der Energiewende. Dazu zählt auch die Finanzierung von Windkraftanlagen".

Mit dem Spatenstich am Montag erfolgte gleichzeitig der Start des Bürger-Beteiligungsmodells durch die Bürgerenergiegenossenschaft für den Landkreis Pfaffenhofen. „Konkret kann sich die Bevölkerung ab sofort und bis 31. Mai mit mindestens 1000 Euro direkt an dem Projekt beteiligen“, wurde jetzt mitgeteilt. Eine Beteiligungs-Obergrenze gebe es nicht. Die Bürger stellen dabei als Darlehensgeber der Genossenschaft Kapital für eine Laufzeit von 20 Jahren mit einem festen Zinssatz von drei Prozent zur Verfügung und werden gleichzeitig Mitbesitzer der Anlage.

Symbolischer Spatenstich: Georg Persigehl (reencon GmbH, von links), Sara Landvogt (Bayernwerk Natur), Franz Haberer (Kommunalunternehmen Gerolsbach), Birgit Cischek (Vorstandschef der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen), Martin Seitz (Bürgermeister von Gerolsbach), Dr. Alexander Fenzl (Geschäftsführer der Bayernwerk Natur), Peter Basche (Bayernwerk Natur), Fabian Stahl, Andreas Herschmann (beide von der Bürgerenergie-Genossenschaft), Thomas Kreller (Gemeinde Gerolsbach)
. Foto: Gemeinde Gerolsbach

Die Bürger von Gerolsbach erhalten den Angaben zufolge eine Beteiligungsgarantie und werden vorrangig behandelt. Ab Inbetriebnahme des Windparks, spätestens im Jahr 2016, werde jährlich eine Rendite von drei Prozent sowie alle fünf Jahre ein Viertel der Darlehenssumme ausbezahlt. Zusammen halten das Kommunalunternehmen Gerolsbach und die Bürgerenergie-Genossenschaft 77 Prozent des Windparks. “Der Windpark ist also größtenteils in Bürgerhand und damit können die Bürger vor Ort selbst von ihrer Anlage profitieren”, betont Andreas Herschmann, der Vorsitzende der Bürgerenergie-Genossenschaft.

Der Windpark von Gerolsbach ist eines der größten Projekte, die im Landkreis Pfaffenhofen derzeit im Bereich der erneuerbaren Energien angegangen werden. Die drei Windkraftanlagen sollen jährlich rund 16 Millionen Kilowattstunden und damit sauberen Strom für zirka 4600 Haushalte liefern. „Damit ist Gerolsbach in Bezug auf die Stromproduktion ein Vorreiter in der Region und zu 100 Prozent unabhängig“, so Rathauschef Seitz. Zudem fließe aus dem Park nicht nur Strom, sondern auch über einen langen Zeitraum Gewerbesteuer in die Gemeindekasse.

Bei der Projektentwicklung konnte jeder Partner einen wertvollen Beitrag leisten, wie in einer gemeinsamen Presseerklärung betont wird. Bayernwerk Natur stellte demnach das Know-how aus seinen bestehenden Windpark-Engagements zur Verfügung. „Die enge und sehr partnerschaftliche Kooperation mit der Kommune Gerolsbach und der Bürgerenergiegenossenschaft Pfaffenhofen hat dabei für alle Parteien einen erheblichen Mehrwert ergeben“, lobte Dr. Alexander Fenzl, Geschäftsführer der Bayernwerk Natur, die gute Zusammenarbeit. „In dieser Konstellation möchten wir auch zukünftig verstärkt derartige Projekte in Bayern vorantreiben.”

Die Gesellschafter rechnen damit, dass die Windkraftanlagen schon im Frühjahr 2016 in Betrieb gehen können. In einem ersten Schritt erfolgen die Erdarbeiten für die Zuwegung sowie für die erforderlichen Kranstellflächen, dann werden die Fundamentgruben ausgehoben. Ab Mitte des Jahres werde nach jetzigem Planungsstand mit dem Fundamentbau begonnen, dieser erfolge schrittweise und leicht zeitversetzt für alle drei Anlagen. Ab Herbst solle mit den Turmbauarbeiten begonnen werden.

Die Beteiligungsmöglichkeiten werden den Bürgern in den kommenden Wochen vorgestellt; unter anderem bei einer Info-Veranstaltung der Bürgerenergie-Genossenschaft am Mittwoch, 25. März, ab 19.30 Uhr im Gasthof Breitner in Gerolsbach. Bei dem Termin können auch direkt Anteile gezeichnet werden, wie es heißt. Weitere Infos zu dem Projekt gibt es unter www.buergerwind-gerolsbach.de.


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