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Nach einem brutalen Überfall in Untersendling, bei dem auch geschossen wurde, ist anhand einer DNA-Spur ein heute 49-Jähriger als mutmaßlicher Täter ermittelt worden – er sitzt seit 1997 wegen Mordes in Österreich in Haft

(ty) Am 6. April des Jahres gegen 19.30 Uhr kam es in einem Supermarkt in der Implerstraße in München-Untersendling zu einem bewaffneten Raubüberfall. Beim Verlassen des Marktes durch den Liefereingang wurde eine damals 51-jährige Verkäuferin von zwei mit Schusswaffen (mit Schalldämpfer) bewaffneten Männern zurückgedrängt, nachdem diesen auf Klingeln geöffnet worden war. Die beiden Männer versuchten mittels Kapuze und Hut ihr Gesicht zu verdecken. Während einer der Männer mit vorgehaltener Waffe die Verkäuferin in Schach hielt, begab sich der andere – ebenfalls bewaffnet – in das Büro des damals 49-jährigen Filialleiters.

Als der Filialleiter der Geldforderung nicht nachkam, schoss der jetzt Tatverdächtige, ein zur Tatzeit 26-jähriger Kroate, unvermittelt und verletzte den Filialleiter im Bauchbereich. Das Opfer setzte sich zunächst weiter zur Wehr und flüchtete sich nach einem Handgemenge in den benachbarten Aufenthaltsraum. Dort wurde er jedoch von dem zweiten Mann, der immer noch die Verkäuferin in Schach hielt, gestellt. Der damals 26-Jährige begab sich dann mit der Verkäuferin wieder in das Büro und nahm dort das Wechselgeld in Höhe von etwa 1400 DM an sich.

Zurück im Aufenthaltsraum, forderte er weiter Geld vom Filialleiter. Als dieser erklärte, nicht mehr Geld zu haben, trat der Räuber mehrfach auf den am Boden liegenden Mann ein und schoss ihm in den Oberschenkel. Da der Filialleiter weiterhin den Besitz von weiterem Bargeld verneinte, flüchteten die beiden Räuber, die unerkannt geblieben waren.

Die damals eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen sowie die weiteren Ermittlungen – auch unter Auslobung von 4000 DM Belohnung – führten nicht zur Identifizierung oder Ergreifung der Täter. Im Zuge der bei der Mordkommission München ständig fortlaufenden „Altfallbearbeitung“ wurde der Fall nun erneut angepackt – und offenbar gelöst.

Denn wie nun berichtet wird, gelang es durch Aufbereitung der noch vorhandenen Spurenträger durch die Spurensicherung, an einem Geldsack ein recherchefähiges DNA-Muster zu erlangen. „Ein Abgleich dieses Musters in der DNA-Datenbank des Landeskriminalamts ergab eine Übereinstimmung mit dem jetzigen Tatverdächtigen“, so ein Polizeisprecher. Der befindet sich seit 1997 aufgrund einer Verurteilung wegen Mordes und Raubes in Strafhaft in Österreich. Die Tat in München streite er indes ab, wie es heißt. Der Mittäter konnte bisher nicht ermittelt werden. 

Von Seiten der Staatsanwaltschaft München I wurde Anklage gegen den jetzt 49-jährigen Kroaten wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerem Raub in Tateinheit mit versuchtem Raub mit Todesfolge beim Landgericht München I erhoben. Für dieses Verfahren dürfte der Tatverdächtige dann nach Deutschland ausgeliefert werden, heißt es von der Polizei.


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