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Nach der Aktion vom November in Reichertshausen hat inzwischen ein Teilnehmer Stammzellen gespendet und kann möglicherweise ein Menschenleben retten

(ty/zel) Die Typisierungs-Aktion vom 2. November vergangenen Jahres in Reichertshausen war sehr erfolgreich. Nicht nur, dass sich damals 364 Leute in die Knochenmarkspender-Datei aufnehmen ließen – eine Person aus diesem Kreis hat inzwischen auch bereits Stammzellen gespendet und kann so möglicherweise ein Menschenleben retten.

Yvonne Renz von der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) bestätigte gegenüber unserer Zeitung, dass knapp ein halbes Jahr nach der Typisierungsaktion von Reichertshausen der erste Spender aus dieser Aktion für einen Patienten angefragt wurde. Nachdem dieser Spender über die bevorstehende Spende aufgeklärt und eingehend untersucht worden war sowie sein abschließendes Einverständnis gegeben hatte, konnte er dann Ende Mai tatsächlich Stammzellen spenden, berichtet Renz. Ob die gespendeten Stammzellen im Körper des Empfängers nun auch ihre Arbeit aufnehmen, lasse sich allerdings erst nach rund 100 Tagen sagen. „Geheilt gilt der Patient erst nach fünf Jahren“, sagt Renz. 

„Die Spende zwischen Spender und Patient bleibt in den ersten zwei Jahren anonym“, erklärt Renz. Eventuell habe der Spender erfahren, in welches Land seine Spende ging, welches Geschlecht und welches Alter der Patient hat. Frühestens nach zwei Jahren sei aber ein Kennenlernen von Spender und Empfänger der Stammzellen möglich, so Renz – „aber auch nur dann, wenn es die jeweiligen Länderregelungen zulassen und beide Parteien einverstanden sind“.

Bild von der Typisierungs-Aktion in Reichertshausen; hinten das Organisationsteam. (Foto: Anke Brückner)

Unter dem Motto „Bist du mein Typ?“ hatte ein Organisations-Team um Florian und Stephanie Simbeck, Astrid Gatt, Ingrid Hammerl und Katja Fischer im November zu der Typisierungs-Aktion in Reichertshausen aufgerufen. 15 Arzthelferinnen und vier Ärzte nahmen innerhalb von vier Stunden 364 Mal Blut ab. Insgesamt waren heute 75 Helferinnen und Helfer im ehrenamtlichen Einsatz.  Um möglichst viele Menschen aus der Region zu aktivieren, wurde sogar eine Tombola veranstaltet, bei der es hochwertige Preise zu gewinnen gab: unter anderem einen Aufenthalt in einem Vier-Sterne-Hotel in Saalbach-Hinterglemm, ein Wellness-Wochenende oder die Teilnahme an einer Kino-Premiere in Berlin inklusive Hotel, Flug und Rotem Teppich. 

„Viele der von Blutkrebs betroffenen Menschen benötigen zum Überleben eine Stammzellen-Spende, finden jedoch keinen passenden Spender“, betonte Schauspieler, Comedian und SPD-Kreisrat Florian Simbeck damals, der seine Prominenz gerne nutzte, um kräftig die Werbetrommel zu rühren und möglichst viele Menschen in die Ilmtalhalle zu locken. Das Organisationsteam appellierte an die Hilfsbereitschaft eines jeden einzelnen: „Vielleicht sind Ihre Stammzellen die Rettung für einen Patienten.“ 

Jetzt könnte die Aktion von Reichertshausen tatsächlich ein Menschenleben retten. „Es ist ein wundervolles Gefühl, wenn man es geschafft hat, jemandem diese zweite Chance zu ermöglichen“, sagt Florian Simbeck.

 


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