Jetzt sind auch noch die CO2-Angaben und die Verbrauchswerte diverser Modelle falsch
(ty) Jetzt geht es bei dem Abgas-Skandal von VW nicht mehr nur um Stickoxyde, sondern auch um den CO2-Ausstoß. Davon sind laut Angaben von VW weitere 800 000 Fahrzeuge betroffen. Bei internen Untersuchungen hat der Konzern festegestellt, dass zahlreiche Motoren von VW, Audi, Skoda und Seat mehr CO2 ausstoßen als angegeben. Und betroffen sind dieses Mal nicht nur Dieselmotoren, sondern auch Benziner. Bei VW schätzt man den Schaden, der alleine auf diese Entdeckung zurückzuführen ist, auf weitere zwei Milliarden Euro. Außerdem wurden bei diesen Fahrzeugen falsche Angaben gemacht, was den Verbrauch betrifft. Das dürfte nicht nur den Aktienkurs von VW weitere belasten, sondern auch das Vertrauen in den Konzern weiter erschüttern.
Betroffen von en neuerlichen Falschangaben sind überwiegend Dieselfahrzeuge mit drei und vier Zylindern, aber beispielsweise auch ein Benzinmotor mit 1,4 Liter Hubraum.
Das die ganze Affäre mehr ist als ein Kavaliersdelikt, das sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Er fordert jetzt auch politische Konsequenzen. Und VW-Chef Matthias Müller spricht von einem „schmerzhaften Prozess“, vor dem VW stehe. Er will die Affäre schonungslos aufklären. „Für uns zählt einzig und allein die Wahrheit.“
Die könnte schon von Nöten sein, um aufzuklären, ob nun in den von der amerikanischen Umweltbehörde EPA beanstandeten Dreiliter-Dieselmotoren ebenfalls eine betrügerische Software eingebaut wurde oder ob es sich um reguläre Steuerungssoftware handelt. Wären in der tat auch diese Motoren betroffen, dann würde das neue Fragen aufwerfen. Denn dann wäre zum einen auch Porsche mit dem Cayenne direkt betroffen. Und Müller war bisher Chef von Porsche. Zudem wäre auch Audi stärker im Focus. Denn den Motor ist keine VW-, sondern eine Audi-Entwicklung. Damit würde sich auch erneut die Frage stellen, wer da von was gewusst hat.
Der VW-Aufsichtsrat hat „mit Betroffenheit und Sorge” auf die neuerlichen Fakten reagiert und will sich in den kommenden Tagen deswegen zusammensetzen. Als Reaktion auf die bislang ungeklärten neuen Vorwürfe der amerikanischen Umweltbehörde verzichtet Porsche erst einmal auf den weiteren Verkauf des Geländewagens Cayenne in den USA.