Ein Gedenkstein, der an das tragische Unglück vom 5. Mai 1875 bei Förnbach erinnerte, war seit vielen Jahren verschwunden – jetzt wurde er ausgegraben
(ty) Einen alten Gedenkstein, der seit vielen Jahren verschwunden war, hat der Landwirt Georg Kaltenecker aus Seugen am Panoramaweg östlich des Pfaffenhofener Ortsteils Förnbach gefunden. Sein Sohn Christian hat die beiden Teile des Marterls ausgegraben und auf seinem Hof in Seugen deponiert. Die Geschichte hinter dem Gedenkstein erzählt von einem tragischen Unfall.
„An dieser Stelle verunglückte Ulrich Merkl, Bauer in Kleinarreshausen, am 5. Mai 1875“ – die Inschrift auf dem Marterl ist stark verwittert und nur noch zum Teil lesbar. Aber Georg Kaltenecker hat bereits Nachforschungen angestellt und Rudolf Schmid aus Uttenhofen ist in den Förnbacher Sterbebüchern fündig geworden: Ulrich Merkl, Bauer vom „Bayerl“-Hof in Kleinarreshausen (damals hieß es noch Kleinarshausen), war 51 Jahre alt, als er in der Nacht zum 5. Mai 1875 mit seinem Pferdefuhrwerk tödlich verunglückte. Auf dem Heimweg kippte sein Wagen um und „am Mittweg an der Kreuzwiese“ wurde er am Morgen tot bei seinem Pferd und Fuhrwerk aufgefunden.
Stadtarchivar Andreas Sauer (von links), Kirchenpfleger Hermann Fuß und Georg Kaltenecker mit dem 140 Jahre alten Gedenkstein, der vielleicht demnächst wieder am Panoramaweg bei Förnbach aufgestellt wird.
An der Unfallstelle wurde seinerseit ein Gedenkstein aufgestellt, der dort jahrzehntelang stand, wie sich ältere Förnbacher noch erinnern. Irgendwann war das Marterl aber verschwunden – bis Georg Kaltenecker es vor kurzem wieder entdeckte. Der Förnbacher Kirchenpfleger Hermann Fuß sowie der Historiker und Pfaffenhofener Stadtarchivar Andreas Sauer begutachteten den Gedenkstein und bedankten sich bei Georg Kaltenecker. Sein Wunsch wäre es, dass der Gedenkstein restauriert wird und dann wieder am Panoramaweg, nicht weit von der großen Linde an der Abzweigung nach Seugen, aufgestellt wird. Diesem Wunsch konnten sich Fuß und Sauer nur anschließen.