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Die Barrierefreiheit soll in Pfaffenhofen nicht bei baulichen Maßnahmen enden, sondern durch den Gedanken der Teilhabe wirklich spürbar werden

(ty) „Teilhabe“ beschreibt das Wort Inklusion wohl am besten. Am gesell­schaftlichen Leben teilzuhaben sollte dadurch ermöglicht werden, dass das Umfeld und die Umwelt so gestaltet werden, dass Barrieren beseitigt werden. Dies wurde bei der Planung und Gestaltung des Pfaffenhofener Gartenschau­-Geländes bereits früh berücksichtigt, wie die Organisatoren betonen. Gemeinsam mit Experten wie Verena Kiss Lohwasser, SPD-Stadträtin und Referentin für Senioren- und Behindertenbelange, wurden das Gelände sowie geplante bauliche Maßnahmen geprüft und – wo möglich – barrierefrei gestaltet. Gestern Abend stellte Geschäftsführer Walter Karl auch im Stadtrat das Konzept zur barrierefreien Gartenschau vor.

Das Gartenschau-Gelände unterteilt sich demnach in vier Bereiche, die jeweils einen unterschiedlichen Charakter haben, aber alle den Inklusionsgedanken in sich tragen: der Sport- und Freizeitpark mit direktem Zugang zur Ilm, der Ausstellungsbereich, der Bürgerpark mit umlaufender und von allen Seiten zugänglicher Sitzlandschaft sowie die Ilminsel mit Sinnesgarten. 

Hochbeet, geplant auf der Ilminsel.

Wo fängt Barrierefreiheit an  – und wo hört sie auf? „Bei der Gartenschau in Pfaffenhofen wurde Barrierefreiheit im Großen wie im Kleinen umgesetzt“, sagt Walter Karl, Geschäftsführer der Gartenschau-GmbH. „Nicht nur bei großen baulichen Maßnahmen wie Wegeplanung, Brückenbauten und Schaffung direkter Zugänge zur Ilm, sondern besonders bei den neugeschaffenen Sport-, Spiel- und Freizeitangeboten auf dem Gartenschaugelände kommt der Inklusionsgedanke zum Tragen.“ 

Die Wegeverbindungen inklusive der Ilmbrücke und Flutgrabenbrücke sowohl auf als auch zwischen den Geländeteilen werden ebenerdig angelegt. Der Höhenunterschied zwischen Geh-/Radweg und Ilm auf der Ilminsel durch eine Rampe überbrückt werden können.

Im Bürgerpark werden zum Beispiel Wiesen, der Froschkönig-Spielplatz, der Zugang zum Arlmühlwehr ebenerdig und somit für alle Bevöl­kerungsgruppen zugänglich. Das so genannte Parkband – ein umlaufendes Sitzelement – begleitet den kompletten Weg durch den Bürgerpark und ist im Spielplatzbereich beidseitig nutzbar. 

"Inklusionsstangenmikado".

„Natürlich gibt es auch Flächen, die auf den ersten Blick nicht für jeden gleichermaßen zugänglich sind“, sagt Karl. Im Bereich des Belvedere könne eine Rampe zur Ilm aus Platzgründen nicht verwirklicht werden. Ebenso sei die Aussichtsplattform des Hopfenturms nicht barrierefrei erschließbar. „Hier bauen wir darauf, dass der Inklusionsgedanke bei den Gartenschau­besuchern gelebt wird und geheingeschränkte Personen mit Unterstützung durch andere Personen diese besonderen Plätze erleben können.“ 

Das so genannte Stangenmikado – nördlich angrenzend an den „Froschkönig-Spielplatz“–  wird mittels einer Durchfahrt für Rollstühle und Rollatoren barrierefrei gestaltet, so Karl weiter. Die ebenfalls in diesem Bereich vorgesehene Nestschaukel sei mit Unterstützung für Bewegungseingeschränkte nutzbar. 

Entlang des „Füßelpfades“ im Sport- und Freizeitpark könne der Höhenunterschied zwischen Weg und naturnaher Ilm auf einer Rampe überbrückt werden. Bei trockener Witterung sei auch im Bereich des „Stadtstrandes“ mit etwas Unterstützung der barrierefrei Zugang zur Ilm möglich. Auf der Ilminsel wird ein Sinnesgarten – Beitrag des Lions-Clubs – errichtet, der behindertengerecht zum Beispiel mit einer Unterfahrmöglichkeit für Rollstuhlnutzer ausgeführt wird.

„Inklusion funktioniert nur, wenn menschliche Werte wieder mehr in den Vordergrund rücken, und eventuell bestehende Hindernisse durch Unterstützung und Zusammenhelfen überwunden werden können“, sagt Bürgermeister Thomas Herker (SPD). „Gemeinsam schöne Momente auf der Gartenschau zum Anfassen erlebbar machen ist unser Anspruch“, betont er. „Barrierefrei endet bei uns auf der Gartenschau nicht bei baulichen Maßnahmen sondern wird erst durch den besonderen Gedanken des Teilhabens wirklich lebendig und spürbar.“


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