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Bei der Bilanzpressekonferenz von Audi war natürlich auch der Diesel-Skandal ein Thema – 58 Milliarden Euro Umsatzerlöse, mehr als 4,8 Milliarden Operatives Ergebnis

(ty) Der Audi-Konzern will 2016 mehr als 20 neue oder überarbeitete Modelle auf den Markt bringen und weiter wachsen. Trotz großer Herausforderungen haben die Ingolstädter das vergangene Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen und einen neuen Absatzrekord verzeichnet: Weltweit stiegen die Auslieferungen gegenüber 2014 um 3,6 Prozent auf  1 803 246 Automobile. In Folge der hohen Nachfrage erzielte das Unternehmen auch bei den Umsatzerlösen mit insgesamt 58,4 Milliarden Euro, eine neue Bestmarke. Das Operative Ergebnis erreichte 4,8 Milliarden Euro. Vor Sondereinflüssen lag es mit 5,1 Milliarden auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Das waren die Ergebnisse, die Audi heute bei der Bilanzpressekonferenz in Ingolstadt bekanntgab.

Noch vor dem weltweiten Rollout wichtiger Modelle wie dem neuen Audi A4 liege die Operative Umsatzrendite trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen bei 8,3 Prozent und damit innerhalb des strategischen Zielkorridors von acht bis zehn Prozent , vor Sondereffekten bei 8,8 Prozent.

Im laufenden Geschäftsjahr hält Audi das hohe Tempo seiner Produktoffensive. Mit dem neuen Audi Q2 zum Beispiel wollen die Ingolstädter ein neues Marktsegment erobern und die Erfolgsgeschichte der Q-Familie fortschreiben. Gleichzeitig baut Audi die Schlüsselbereiche Elektrifizierung und Digitalisierung aus. 2016 plant das Unternehmen insgesamt mehr als drei Milliarden zu investieren. In Mexiko wird eine komplett neue und hochmoderne Automobilproduktion eröffnet. Zudem sollen in Deutschland mehr als 1 200 Experten in strategischen Zukunftsfeldern an Bord kommen.

Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender Audi, sagt im Rahmen der Jahrespressekonferenz: „Wir haben ein Jahr der Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Nun investieren wir allein 2016 mehr als drei Milliarden Euro für die Mobilität von morgen und treiben dabei die Elektrifizierung und die Digitalisierung unserer Produkte voran.“

Vor allem in Folge der hohen Nachfrage setzte der Audi-Konzern auch beim Umsatz einen neuen Rekordwert: Gegenüber 2014 verbesserten sich die Umsatzerlöse um 8,6 Prozent auf 58 420 (Millionen Euro. Trotz hoher Vorleistungen für den Ausbau der internationalen Fertigungsstrukturen sowie für neue Modelle und Technologien, bewegte sich das Operative Ergebnis auf dem hohen Niveau der Vorjahre. 2015 erwirtschaftete der Audi-Konzern ein von Sondereffekten beeinflusstes Operatives Ergebnis von 4836 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereinflüsse lag das Operative Ergebnis bei  5134 Millionen und damit auf dem Vorjahresniveau. Dies entspricht einer Operativen Umsatzrendite von 8,8 (2014: 9,6) Prozent. Auch nach Sondereinflüssen bewegt sich die  Operative Umsatzrendite mit 8,3 Prozent im strategischen Zielkorridor von acht bis zehn Prozent.

Die Sondereinflüsse resultieren vor allem aus der Dieselthematik der Sechs-Zylinder-TDI-Motoren. Darin sind finanzielle Aufwendungen für technische Maßnahmen, Rechtsrisiken und Vertriebsmaßnahmen enthalten. Gegenüber den anwesenden Journalisten betont Vorstandsvorsitzender Stadler: „Wir bedauern, was passiert ist. Wir sorgen für volle Transparenz und versichern, wir bringen das in Ordnung.“ Die betroffenen Vier-Zylinder-TDI-Motoren haben aufgrund bestehender Verträge mit der Volkswagen AG keinen unmittelbaren Einfluss auf die Ertragslage des Audi-Konzerns. 

„Ein zentrales Thema für mich ist heute Audi 2025. Da lohnt sich auch mal ein kurzer Blick in den Rückspiegel: Wir verkaufen heute doppelt so viele Automobile wie 2006. Unseren Absatz in China haben wir seither sogar versiebenfacht. Und an jedem unserer Produkte ist abzulesen: Wir erhöhen jedes Jahr unser Innovationstempo.“

Zum Rückblick gehöre in diesem Jahr aber auch der Situationsbericht in der Dieselaffäre. „Unmissverständlich sage ich an dieser Stelle: Wir bedauern, was passiert ist. Wir sorgen für volle Transparenz. Und wir versichern: Wir bringen das in Ordnung. Sofort nach Bekanntwerden des Themas bei Volkswagen haben wir uns bei Audi drei Dinge vorgenommen: Rückhaltlos im ganzen Unternehmen aufklären. Bei den Kunden für Abhilfe sorgen. Und für den weiteren Weg in die Zukunft sicherstellen, dass Aufrichtigkeit oberstes Geschäftsprinzip ist.“

Ein Urvater der Automobil-Produktion habe einmal gesagt: „Don’t find fault, find a remedy.” Audi tue beides: Aufklären und für Lösungen sorgen. „Sobald das Kraftfahrt-Bundesamt seine Freigabe erteilt hat, beginnen wir zeitnah mit dem Rückruf des 2.0-TDI-Motor im Audi A4. Rund 90 Prozent aller betroffenen Modelle sind 4-Zylinder 2.0-TDI-Motoren. Bei ihnen spielen wir ein Software-Update auf. Bei den übrigen etwa zehn Prozent handelt es sich um 1.6-TDI-Motoren. Bei ihnen schaffen wir Abhilfe per Soft- und Hardware. Konkret bauen wir einen Strömungsgleichrichter ein. Für die Kunden

bedeutet das einen kurzen Werkstattaufenthalt von weniger als einer Stunde. Der Rückruf der betroffenen Modelle wird uns in Europa voraussichtlich bis Ende des Jahres beschäftigen.“

Vor rund 250 nationalen und internationalen Journalisten erklärt Axel Strotbek, Vorstand Finanz und Organisation: „Wir befinden uns mitten in der größten Investitionsphase der Unternehmensgeschichte. Unser Operatives Ergebnis und der deutlich positive Cashflow belegen dabei unser robustes Geschäftsmodell.“ Für 2016 plane Audi Sachinvestitionen von mehr als drei Milliartden Euro. Der Fokus liege dabei auf technischen Innovationen und neuen Modellen. Außerdem will der Hersteller von Premiumautomobilen seine weltweiten Fertigungsstrukturen ausbauen. Alle Investitionen sollen erneut aus dem erwirtschafteten Cashflow getätigt werden. Am 31. Dezember 2015 belief sich die Netto-Liquidität des Audi-Konzerns auf  16,4 Milliarden Euro.

In diesem Jahr will das Unternehmen die wichtigen strategischen Zukunftsfelder Elektromobilität und Digitalisierung weiter ausbauen. Thomas Sigi, Vorstand Personal und Soziales, sagt: „Wir wollen unsere Kernkompetenzen mit 1200 zusätzlichen Experten allein in Deutschland stärken.“ Auch die Zahl der Ausbildungsplätze wolle der Automobilhersteller um mehr als zehn Prozent aufstocken, um den Bedarf an bestens ausgebildeten Fachkräften zu decken. Für ihren Einsatz im Geschäftsjahr 2015 erhält die Belegschaft erneut eine Beteiligung am Unternehmenserfolg. Durchschnittlich bedeutet das für die Tarifmitarbeiter an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm eine Summe von 5420 (2014: 6540) Euro.

2016 will der Audi-Konzern sein weltweites Wachstum fortsetzen und rechnet unter der Voraussetzung von stabilen Rahmenbedingungen mit einem moderaten Anstieg der Auslieferungen an Kunden. Neben der Volumensteigerung sollen sich weitere Prozess- und Kostenoptimierungen positiv auf die finanziellen Kennzahlen des Unternehmens auswirken. Hohe Vorleistungen in die Zukunft – beispielsweise für wegweisende Technologien sowie für die Erneuerung und Erweiterung der Produktpalette – wirken zunächst ergebnisbelastend. Dies gilt auch für die hohe Zahl an geplanten Produktanläufen und Markteinführungen sowie den Ausbau des Produktionsnetzwerks. Trotzdem strebt der Audi-Konzern auch für das Geschäftsjahr 2016 eine Operative Umsatzrendite innerhalb des strategischen Zielkorridors von acht bis zehn Prozent an. 


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