Ein amerikanischer Staranwalt will in Deutschland eine Sammelklage gegen VW im Stil der in den USA üblichen Verfahren einreichen
(ty) Es gibt da einen Rechtsanwalt, der den Managern von VW den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Er heißt Michael Hausfeld, ist schon 70 Jahre alt, und eine Legende, seit er für die Hinterbliebenen von NS-Zwangsarbeitern fünf Milliarden Euro erstritten hatte. Jetzt hat der Jurist Volkswagen ins Visier genommen und dem Konzert ein Ultimatum gestellt.
Wie der „Focus“ berichtet, will Hausfeld VW zwingen, europäische Fahrer, die vom Diesel-Skandal betroffen sind, denen in Amerika gleichzustellen. Dort hatten alle Kunden, die ein mit der Schummel-Software ausgestattetes Auto fahren, 1000 Dollar Entschädigung erhalten. Wie der Jurist dem Magazin sagte, ist das für ihn eine lange erwartete Gelegenheit, das Rechtsmittel der Sammelklage nach Europa zu bringen. Für ihn ist das Unterfangen auch deswegen leicht, weil er seit Jahren auch eine Kanzlei in Berlin führt.
Er wartet nun, ob er von VW eine befriedigende Antwort bekommt. Wenn nicht, will er zehntausende Fälle in Deutschland, Italien und Skandinaviern vor Gericht bringen. „Wir können nicht dulden, dass ein Unternehmen seine Kunden behandelt, als seien sie Wegwerfartikel“, meint Hausfeld. „Warum zahlt Volkswagen einem US-Bürger Schadensersatz, aber nicht einem Deutschen, der sein Auto unter den gleichen Bedingungen auf dem gleichen Markt gekauft hat?“, sagt der Anwalt dem Magazin „Focus“.