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Bayerischer Bauernverband beklagt, dass die Preisschlacht im Lebensmittelhandel inzwischen "ohne jeden Anstand" geführt wird – und fordert kartellrechtliche Maßnahmen

(ty) Milch der Molkerei Weihenstephan für 20 Cent pro Liter? Für den bayerischen Bauernverband (BBV) ist es „schlicht unfassbar“ und ein "unmoralisches Angebot", was Bauern in einem Rewe-Markt im Landkreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein entdeckt haben. Ein Extrembeispiel, das aber nach Ansicht des BBV zeigt, „dass die Preisschlacht im Lebensmittelhandel inzwischen ohne jeden Anstand oder Moral geführt wird“. Deshalb fordert der Bauernverband dringend kartellrechtliche Maßnahmen „gegen solch aberwitzige Schleuderpreise“.

Erst am Wochenende haben Discounter die Preise für Milchprodukte massiv gesenkt, so der BBV und führt weiter aus: „Nachdem Aldi und Norma bereits einige Produkte – insbesondere Käse und Butter – billiger anbieten, haben auch Edeka, Rewe, Lidl, Netto und Penny weitere Preissenkungen angekündigt.“ Günther Felßner, Milchpräsident des bayerischen Bauernverbands, kritisiert die „ruinöse Preispolitik“ scharf.

„Die niedrigen Preise bringen Bauernfamilien in Existenznot“, schimpft Felßner. „Und was machen die Handelskonzerne? Sie reden über regionale und nachhaltige Produktion, treten die Nachhaltigkeit aber gleichzeitig mit Füßen!“, sagt er. „Während unsere Bauern höchste Qualität liefern und immer höhere Standards erfüllen, werden die Preise rücksichtslos gedrückt. So wird mutwillig unser ökonomisches Fundament zerstört.“ Felßners Appell an Verbraucher und Molkereien: „Machen Sie sich bitte bewusst: Wer in einer Situation auf Super-Sonderangebote setzt und Ja sagt zu Billigst-Produkten, sagt Nein! zur bäuerlichen Landwirtschaft.“ 

In der Vermarktung der bayerischen Milch setzt Felßner auf den Markt vor der Haustür und die steigende Nachfrage nach hochwertigen Milchprodukten „Made in Bavaria“. Zusätzliche Vermarktungsmöglichkeiten seien notwendig, damit Bauern „dem verantwortungslosen Preisdiktat des Handels“ nicht mehr so ausgeliefert seien. „Unser Weg ist dabei die stärkere Bündelung der Erzeuger und eine gezielte Vermarktung hochwertiger Produkte aus Bayern“, so der Michpräsident.


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