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Historikerin Nadja Bennewitz spricht am Mittwochabend in Pfaffenhofen über den Kampf der Frauen für politische und gesellschaftliche Rechte 

(ty) Die Historikerin Nadja Bennewitz arbeitet am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg. Ihr Arbeitsschwerpunkt  ist die historische Frauen- und Geschlechterforschung. Die Stadt Nürnberg hat ihr 1998 den Frauenförderpreis verliehen, die evangelische Landeskirche Bayern den Argula-von-Grumbach-Preis für ihre wissenschaftliche Arbeit über Frauen in der Reformation.

Am Mittwochabend, 8. Juni, spricht Bennewitz in Pfaffenhofen über den Kampf der Frauen für ihre Rechte und den Wandel der Geschlechterverhältnisse im 20. Jahrhundert. Beginn des Vortrags ist um 19.30 Uhr im Zentrum für Berufs- und Familienförderung (Rot-Kreuz-Straße 1).

Nicht selten wird recht überheblich auf die Stellung der Frau in anderen Kulturkreisen herabgeschaut. Dabei zeigt ein Blick in die hiesige Geschichte, dass es dafür keinen Grund gibt: Auch in Bayern bedurfte es harter Kämpfe, bis  junge Frauen im Jahr 1903 endlich an den Universitäten studieren durften. Erst in der Weimarer Republik konnten die Frauen für sich Wahlrecht und politische Mitspracherechte durchsetzen.    

Wie veränderte sich das Selbstbild dieser nun erwerbstätigen, gebildeten Frauen – Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Architektinnen, Sozialwissenschaftlerinnen? Fanden sie einen Partner, der sie gleichberechtigt akzeptierte? Oder blieben viele alleinstehend, weil sich Karriere mit Ehe nicht vereinbaren ließ? Schlossen sie sich mit anderen Frauen zusammen? Die NS-Diktatur bedeutete jedenfalls für zwölf Jahre das Ende sämtlicher emanzipatorischer und fortschrittlicher Ideen.

Ein Blick auf die Zeit nach 1945 zeigt die Langlebigkeit des Modells der bürgerlichen Kleinfamilie. Alter Mief und patriarchale Bevormundung prägten die bundesdeutsche Nachkriegszeit bis zum Aufbruch der 68er Bewegung und der in Folge eintretenden feministischen Bewegung: Erst seit dem Jahr 1977 dürfen Frauen ohne Genehmigung ihres Ehemannes eine Arbeit aufnehmen. Und erst 1997 wurde Vergewaltigung in der Ehe strafbar. 

Der Rückblick auf den Kampf der Frauen im 20. Jahrhunderten für ihre politischen und gesellschaftlichen Rechte mit Nadja Bennewitz verspricht jedenfalls ein spannender Abend zu werden. Veranstalter ist der Verein „Freunde von Valjevo“; der Eintritt ist frei.


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