Fast jede vierte Frau ist bei der Geburt ihres Kindes 35 Jahre oder älter – Im Durchschnitt wird in Bayern eine Frau im Alter von 31,5 Jahren zur Mama
(ty) 23,2 Prozent der Mütter im Kreis Pfaffenhofen sind Spätgebärende. Das heißt: Bei fast jedem vierten Kind, das im Jahr 2015 im Landkreis zur Welt gekommen ist, war die Mama 35 Jahre oder älter. Dieser Anteil stieg um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Durchschnitt wurden Frauen im Kreis Pfaffenhofen im Alter von 31,6 Jahren zur Mutter – im Jahr 2014 lag der Wert noch bei 31,4 Jahren. Zum Vergleich: Im Freistaat liegt dieser Durchschnittswert bei 31,5 Jahren.
Die Gruppe der 30- bis 34-jährigen Frauen hat im Jahr 2015 die meisten Kinder im Landkreis Pfaffenhofen zur Welt gebracht, nämlich 485 von insgesamt 1173 Babys. Die genannten Werte teilte Markus Neumeier von der Krankenkasse „IKK classic“ auf Anfrage unserer Zeitung mit, er hat dazu aktuelle Daten des bayerischen Landesamtes für Statistik ausgewertet.
„Gegen ein spätes Mutterglück spricht grundsätzlich nichts, allerdings steigt statistisch gesehen das Komplikationsrisiko bei Spätgebärenden“, sagt Neumeier. So liege das Risiko von schwangerschaftsspezifischen Erkrankungen bei älteren Frauen höher und es werde etwas häufiger Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. „Ältere werdende Mütter sollten deshalb die Vorsorge-Untersuchungen besonders gewissenhaft wahrnehmen“, rät er.
Obwohl statistisch gesehen Spätgebärende häufiger per Kaiserschnitt entbinden, ist laut Neumeier die Kaiserschnittrate in Oberbayern von 35,7 Prozent (im Jahr 2014) auf 34,3 Prozent (im Jahr 2015) zurückgegangen. Die Quote sei allerdings die höchste in ganz Bayern. Betrachtet man den gesamten Freistaat, wurde im Durchschnitt bei 31,8 Prozent der Entbindungen ein Kaiserschnitt vorgenommen.
„Kaiserschnitte sind bei bestimmten Indikationen und wenn ein Geburtsrisiko für Mutter und Kind besteht, lebenswichtig“, sagt Neumeier. „Jedoch sollte bei einem normalen Verlauf der Schwangerschaft immer die Notwendigkeit eines derartigen operativen Eingriffs abgewogen werden.“ Der frühzeitige Kontakt zu einer Hebamme könne bei der Entscheidung hilfreich sein. „Außerdem vermitteln Geburtsvorbereitungskurse vielen Schwangeren Sicherheit und helfen Ängste abzubauen“, erklärt Neumeier. Die Kostenabrechnung dieser Kurse erfolge in der Regel direkt zwischen Hebamme und der Krankenkasse.
