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39-Jähriger soll allein in Bayern mehr als 150 Spind-Aufbrüche an 20 Orten begangen haben – Die Polizei spricht von einem "reisenden Straftäter" – Er sitzt inzwischen in U-Haft

(ty/zel) Ein 39-Jähriger aus dem Raum Augsburg steht nach umfangreichen polizeilichen Ermittlungen unter dringendem Tatverdacht, nicht nur für Spind-Aufbrüche in den Chiemgauthermen im vergangenen Sommer, sondern auch für eine Serie gleichgelagerter Delikte in ganz Bayern und Baden-Württemberg verantwortlich zu sein. Der Beschuldigte sitzt bereits in Untersuchungshaft – die staatsanwaltschaftlichen und polizeilichen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Nach bisherigen Erkenntnissen deutet einiges darauf hin, dass der 39-Jährige auch in der Region, konkret wohl mehrfach in Ingolstadt, zugeschlagen hat.

 

Die Ermittlungen der Polizeiinspektion Prien begannen am 28. August vergangenen Jahres nach einer Mitteilung über mehrere Spind-Aufbrüche in den Chiemgauthermen. Ermittlungsbeamte stellten dort fest, dass sowohl Spinde im Sauna- als auch im Schwimmbadbereich angegangen worden waren. Der Täter öffnete den Angaben zufolge 15 Spinde gewaltsam und entnahm daraus Bargeld. „Hierbei ging er äußerst zielgerichtet und professionell vor“, heißt es von der Polizei. Letztendlich seien sechs Badegästen insgesamt mehr als 400 Euro Bargeld gestohlen sowie an den Spinden ein Sachschaden von über 1000 Euro angerichtet worden. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen und auch ein Zeugenaufruf in den Medien erbrachten zunächst aber keine Ermittlungsansätze.

 

Erst die Beschreibung eines aufmerksamen Badegasts sowie die daraufhin erfolgte akribische Auswertung der Videoaufzeichnungen im Eingangsbereich der Therme führten zur Identifizierung eines tatverdächtigen Mannes. Dabei handelte es sich nach Angaben der Polizei um einen 39-jährigen reisenden Straftäter aus dem Raum Augsburg, der bereits wegen anderer Delikte per Haftbefehl gesucht wurde. 

Schließlich führten die Übermittlung der Ermittlungserkenntnisse sowie von aktuellen Fotos des Tatverdächtigen an alle Polizei-Dienststellen in Bayern und Baden-Württemberg zur Aufklärung einer ganzen Serie von Aufbrüchen. Anhand der bei diversen Dienststellen vorliegenden Videoaufzeichnungen konnten bisher noch nicht geklärte Fälle dem Tatverdächtigen zugeordnet werden.

 

Der 39-Jährige wurde Anfang November im Raum Augsburg festgenommen und sitzt seitdem in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft. „Zu den Tatvorwürfen machte er bislang keine Angaben“, teilte heute ein Polizei-Sprecher mit. Der Mann stehe im Verdacht, für insgesamt mehr als 150 Spind-Aufbrüche an mindestens 20 Tatorten allein in Bayern verantwortlich zu sein. Die diesbezüglichen staatsanwaltschaftlichen sowie polizeilichen Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. 

Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte, deutet vieles drauf hin, dass auch mehrere Fälle in Ingolstadt auf das Konto des Beschuldigten gehen. Die Ermittlungen hierzu laufen aber noch.


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