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Ein 250-Kilogramm schwerer Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg löste heute einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei aus 

(ty) Um 17.06 Uhr kam die Entwarnung. Die Bombe auf dem Werksgelände von Audi nahe der Ringlerstraße war entschärft. Gegen Mittag waren Bauarbeiter in zweieinhalb Metern Tiefe auf die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe gestoßen. Bei vorbereitenden Erdarbeiten für die Errichtung neuer Bürocontainer. Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Werkschutz und Kampfmittelräumdienst waren mit ungezählten Fahrzeugen und über 100 Männern im Einsatz, zahlreiche Firmen und Wohnhäuser, die sich in einem Umkreis von 300 Meter um den Bombenfund befinden, mussten evakuiert werden. Während der Zeit der Bombenentschärfung mussten zudem aus Sicherheitsgründen Teile der Straßen Ringlerstraße, Roderstraße, Senefelderstraße, Hindemithstraße, Manisa Straße und Ewald-Kluge Straße gesperrt werden.

Einsatzzentrale bei den Stadtwerken

 

Pünktlich um 15 Uhr hatte die Evakuierung begonnen. Zunächst in der Edwald-Kluge-Straße, wo die oberen drei Stockwerke zweier Hochhäuser geräumt werden mussten. Und in der Hindemithstraße, wo ebenfalls mehrere Wohnhäuser im Gefahrenbereich lagen. Die Bewohner waren natürlich einigermaßen überrumpelt, als auf einmal die Feuerwehr in Dienstmontur vor der Tür stand, um die Bewohner vom Herd oder von der Waschmaschine wegzuholen. Insgesamt rund 100 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen.

Evakuierung: Zahlreichen Bewohnern in der Ewald-Kluge-Straße und der Hindemithstraße wurde ein "Zwangsspaziergang" verordnet

 

Nicht weniger überrascht die run 300 betroffenen Mitarbeiter von Continental, die kurz nach halb Vier an der Reihe waren. Sie versammelten sich im Hof hinter dem Gebäude oder machten gleich Dienstschluss. Denn auf 18 Uhr solle man sich schon einrichten, hatte es geheißen. Die Moschee in der Manisastraße war ebenfalls von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen. Ebenso ein Produktionsgebäude von Audi.

Der Grund des Großeinsatzes: Die 250-Kilo-Bombe. Foto: Berufsfeuerwehr Ingolstadt

Um 16.30 Uhr, so der ursprüngliche Plan, sollte die Bombe dann entschärft werden. Was sich allerdings bis kurz vor 17 Uhr verzögerte, da einige Züge, die die Feuerwehr vorher noch passieren lassen wollte, Verspätung hatten.

Der Rest war dann eine Sache von wenigen Minuten. Und zwar nicht zuletzt deswegen, weil es sich bei der Bombe um ein Modell mit einem so genannten Aufschlagzünder gehandelt hat, der sich vergleichsweise leicht entfernen lässt.

Bei Conti: Betreten verboten

 

Das sich in dem Gelände, das heute Audi gehört, noch einige Blindgänger verstecken, da ist sich auch der Katastrophenschutz sicher. Denn an dieser Stelle befanden sich während des Zweiten Weltkrieges militärische Einrichtungen für die Truppenversorgung sowie Waffenlager und waren deshalb ein beliebtes Angriffsziel der alliierten Verbände. Ebenso wie beispielsweise das Gebiet rund um den Hauptbahnhof, in dessen Nähe auch immer wieder mal ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ausgegraben wird.

Der Evakuierungstrupp der Feuerwehr

 

Um 17.06 Uhr blies der Chef der Feuerwehr schließlich Entwarnung, die Bombe konnte gefahrlos abtransportiert werden und die Einsatzfahrzeuge, die sich im Hof der Stadtwerke formiert hatten, rückten wieder ab.

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