Aktuell sind 315 Lehrstellen im Kreis Pfaffenhofen unbesetzt, dem gegenüber stehen 206 unversorgte Bewerber. Im Vorjahr waren rund 50 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben.
(ty) Azubis sind im Landkreis weiter stark gefragt. Das teilte der Regionalausschuss Pfaffenhofen der IHK für München und Oberbayern heute mit. Die Zahl der zur Vermittlung gemeldeten Lehrstellen sei zwar aktuell auf 652 zurückgegangen, das bedeutet ein Minus von 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Gleichzeitig sei die Zahl der gemeldeten Bewerber mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 567 Interessenten praktisch konstant geblieben. „Unterm Strich gibt es im Landkreis aber nach wie vor weit mehr angebotene Lehrstellen als Bewerber“, so die Zusammenfassung.
„Der Lehrstellenmarkt wird für die Betriebe jedes Jahr schwieriger – aufgrund der guten Konjunktur und des absehbaren Fachkräfte-Mangels suchen die Firmen teilweise verzweifelt Nachwuchs“, berichtet der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen, Eduard Kastner. „Manche Betriebe haben die Hoffnung schon aufgegeben und suchen nicht mehr aktiv. Der Nachwuchs reicht einfach hinten und vorne nicht.“ Dazu kommt laut Kastner, dass es bei zu vielen Bewerbern Lücken bei der Ausbildungsreife gibt, zum Beispiel bei grundlegenden Deutsch- und Mathekenntnissen oder bei der Teamfähigkeit.
„Den bislang erfolglosen Bewerbern für den Beginn des Ausbildungsjahrs im September stehen im Endspurt der Betriebe um die Azubis noch viele Türen offen. Viele Betriebe geben Schülern mit weniger guten Zeugnissen Chancen und bieten ausbildungsbegleitende Nachhilfe“, so Kastner weiter. „Schüler in den Abgangsklassen haben immer noch gute Karten, im September mit der Ausbildung durchzustarten.“ Als erster Schritt biete sich zum Beispiel ein Schnupperpraktikum in den Sommerferien an.“
Aktuell seien 315 Lehrstellen im Landkreis Pfaffenhofen unbesetzt, geht aus der Arbeitsagentur-Statistik hervor. Dem stehen 206 unversorgte Bewerber gegenüber. Im Vorjahr waren im Landkreis knapp 50 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben.
Die Arbeitsagentur-Zahlen zur Ausbildung beziehen sich auf alle Zuständigkeitsbereiche. Davon sei der IHK-Bereich mit den Berufen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen der größte. Er stand im vergangenen Jahr für 56,7 Prozent aller neugeschlossenen Ausbildungsverträge in Bayern. Danach folgen Handwerk (28,6 Prozent) und freie Berufe (9,9 Prozent).