Die Münchner Flughafen-GmbH gründet eine eigene Tochter-Gesellschaft für internationale Aktivitäten. Vertriebsbüros auf verschiedenen Kontinenten sind angedacht.
(ty) Die Flughafen-München-GmbH (FMG) hat eine neue Tochtergesellschaft für ihre internationalen Aktivitäten gegründet. Mit der „Munich Airport International GmbH“ (MAI) bekommt der Münchner Flughafen nach eigenen Angaben „eine maßgeschneiderte unternehmerische Plattform zur Abwicklung internationaler Aufträge in den Bereichen Beratung, Flughafen-Management und Training“, die bisher von der Muttergesellschaft selbst durchgeführt worden waren.
Seit dem reibungslosen und weltweit beachteten Umzug des Münchner Flughafens von Riem zum neuen Standort im Erdinger Moos im Mai 1992 ist die FMG ein gefragter Ansprechpartner, wenn es um die Organisation von Flughafen-Umzügen und Airport-Inbetriebnahmen geht. Als Service-Partner genießt der Flughafen München auch deshalb einen so guten Ruf, weil die FMG am eigenen Standort ein – nach eigener Darstellung – „weltweit einzigartiges Geschäftsmodell“ betreibt. Nahezu alle für den Betrieb eines Flughafens erforderlichen Geschäftsfelder werden durch Abteilungen der Mutterfirma oder Tochtergesellschaften abgedeckt: Dazu gehören unter anderem Airport-Operations, IT, Technik, Immobilienservices, Facility-Management, Fuhrpark-Management, Trainings-Akademie, Bodenverkehrsdienste, Vermietungen, Hotel und Gastronomie sowie der Einzelhandel.
Das Know-how und der operative Erfolg als „Full-Service“-Flughafenbetreiber sowie die Expertise für Inbetriebnahmen machen die FMG zu einem begehrten Berater in der Luftfahrt-Industrie. Die „International Business Division“ der FMG hat bis zum heutigen Tag über 50 Flughäfen weltweit mit maßgeschneiderten Lösungen unterstützt, darunter internationale Airports wie Bangkok (Thailand), Quito (Ecuador), Madrid (Spanien), Barcelona (Spanien), Rio de Janeiro (Brasilien) und Delhi (Indien).
Zu den Kunden zählen laut FMG neben Flughäfen auch Regierungen, Fluggesellschaften, Bauunternehmen und diverse Beratungsfirmen. Die Aufträge seien global „und erfordern viel Gespür für unterschiedliche Länder und Kulturen“. Aktuell seien in diesem Geschäftsfeld rund 70 Mitarbeiter tätig, die einen jährlichen Umsatz von rund zehn Millionen Euro erwirtschaften.
Das Serviceportfolio der neuen Tochtergesellschaft MAI umfasse alle Leistungen rund um die Flughafen- und Terminalplanung, die Inbetriebnahme neuer Anlagen, die operative Planung und Prozessoptimierung, die Ertrags- und Erlösoptimierung, Beratung zu Flughafen-Privatisierungen, maßgeschneiderte Trainingsleistungen sowie ganzheitliches Flughafen-Management. Das Business-Modell der FMG ermögliche bedarfsgerechte, kundenoptimierte Beratungsleistungen. „Mittelfristiges Ziel wird die Eröffnung eigener Vertriebsbüros in Asien, im Mittleren Osten sowie in Mittel- und Südamerika sein“, teilte die FMG heute mit.
„Wir möchten unser Service-Angebot kontinuierlich verbessern und ausbauen sowie unsere weltweite Präsenz weiter stärken“, sagt Dr. Ralf Gaffal, Managing Director der neuen „Munich Airport International GmbH“. Und versichert: „Mit unseren künftigen Auslandsrepräsentanzen werden wir schneller und effektiver auf Kundenbedürfnisse und Markterfordernisse reagieren können – hierbei sind wir auch an Kooperationen mit lokalen, strategischen Partnern interessiert.“ Diese neue Ausrichtung werde es auch erlauben, „uns kurzfristig in den aktuellen Wachstumsmärkten zu engagieren“.
Gegenwärtig sind die Experten des Münchner Flughafens im Management der Flughäfen Palmerola (Honduras), Kairo (Ägypten) sowie Taif (Saudi Arabien) involviert. Beraten werden unter anderem die Flughäfen Muscat (Oman), Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate), Riad (Saudi Arabien), Changi (Singapur) und Quito (Ecuador).