Über mehrere Monate verschwanden von einer Baustelle Dutzende Tonnen an Material. Jetzt hat die Polizei die mutmaßlichen Täter ermittelt.
(ty) Von der S-Bahn-Baustelle „Neufahrner Kurve“ war über einen Zeitraum von mehreren Monaten immer wieder tonnenschweres Baumaterial im Wert von insgesamt um die 25 000 Euro verschwunden. Unter anderem wurden Stahlträger und Kies gestohlen. Die Ermittlungen der örtlichen Polizeiinspektion ließen jetzt eine sechsköpfige Diebesbande auffliegen. Bei den Beschuldigten handelt es sich um Arbeiter, die auf der besagten Baustelle beschäftigt waren. Sie sind ihren Job los und blicken einem Strafverfahren entgegen.
Im Zuge der Ermittlungen konnte das Diebesgut, das mehrere Dutzend Tonnen wog, nach Angaben der Polizei zu einem Schrotthändler sowie zu einer auf der Neufahrner Baustelle tätigen Baufirma verfolgt werden. Der Abtransport der Beute erfolgte nach Recherchen der Polizei mittels Lkw in mehreren Nacht- und Nebelaktionen. „Dabei wurden bewusst Landstraßen genutzt, um keine verräterischen Spuren durch die Abrechnung der Autobahnmaut zu verursachen“, teilte ein Polizei-Sprecher heute mit.
Auf dem besagten Schrottplatz sowie auf dem Firmengelände konnte jetzt von den Gesetzeshütern nur mehr ein Bruchteil der über Monate gemachten Beute sichergestellt werden. „Der Rest wurde bereits zerschnitten und verschrottet“, heißt es dazu. Den mittleren vierstelligen Gewinn aus dem kriminellen Geschäft „steckten sich insgesamt sechs Mitarbeiter der Baustelle in Neufahrn in die Taschen“. Diese seien nun mit einem Strafverfahren sowie der Entlassung aus ihrer Tätigkeit konfrontiert.
Im Zuge der Ermittlungen wurde von der Neufahrner Polizei außerdem festgestellt, dass der mutmaßliche Kopf der Bande bereits seit zweieinhalb Jahren ohne Führerschein als Vorarbeiter auf mehreren Baustellen in Deutschland arbeitete und dort eben auch Fahrzeuge steuerte. Im Rahmen der Ermittlungen habe er einen nicht mehr gültigen DDR-Führerschein vorgelegt, den er nach Entzug seiner Fahrerlaubnis noch besessen hatte. In diesem Zusammenhang wurde gegen den Mann ein weiteres Strafverfahren eingeleitet.
