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Anders als zum Beispiel die Hallertauer Hopfenqueen wird diese Majestät nicht öffentlich gewählt, sondern seit 2008 von der Spitze der Erzeuger-Gemeinschaft Pfaffenhofen ins Amt berufen.

(ty) Die Weizen-Bauern im Freistaat bekommen eine neue Regentin: Vorstand und Beirat der Erzeuger-Gemeinschaft für Qualitätsgetreide Pfaffenhofen und Umgebung kürten jetzt die 20-jährige Katharina Riedmeier aus Riedenzhofen im Landkreis Dachau zur 6. bayerischen Weizenkönigin. Offiziell inthronisiert wird die adrette Studentin mit den langen blonden Haaren am 5. Oktober in Hettenshausen. Bis dahin regiert noch Maria Schlachtbauer (23) aus Manching, die in den vergangenen zwei Jahren bei rund 100 Terminen den bayerischen Weizenanbau repräsentiert hat.

 

Anders als zum Beispiel die Hallertauer Hopfenkönigin wird die Weizenkönigin nicht öffentlich gewählt, sondern seit 2008 von der Spitze der Erzeuger-Gemeinschaft Pfaffenhofen ins Amt berufen. „Wir hören uns im Vorfeld bei unseren Mitgliedern nach geeigneten Kandidatinnen um und wählen dann die neue Königin aus“, erklärt der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft, Josef Scheller senior von der Scheller-Mühle in Hettenshausen. Die Entscheidung für Kathi Riedmeier sei einstimmig gefallen. 

Die 20-Jährige freut sich schon riesig auf die neue Aufgabe: „Ich wollte immer schon ein solches Amt übernehmen und habe auch sofort Ja gesagt, als man mich gefragt hat“, sagt sie. Angst vor der Herausforderung hat Kathi Riedmeier nicht: „Weil ich gerne mal was Neues ausprobiere und auch gut auf andere Menschen zugehen kann, traue ich mir das schon zu.“ Aber sie spüre auch Respekt: „Es ist eine große Ehre, gerade den Weizen vertreten zu dürfen – schließlich ist er weltweit eines der wichtigsten Produkte für die Ernährung der Menschen.“ Man sieht, sie ist auch schon im Thema drin. 

Kathi Riedmeier, im April 1997 in München geboren, wuchs mit ihrem jüngeren Bruder auf dem Bauernhof der Familie in der Nähe von Röhrmoos auf. Hier besuchte sie die Grundschule und machte dann am Gymnasium in Markt Indersdorf ihr Abitur. Seit Oktober 2015 studiert sie an der Hochschule in Weihenstephan Wirtschaftsingenieurwesen, Agrarmarketing und -management. Gute Voraussetzungen, um später vielleicht in die landwirtschaftlichen Betriebe einzusteigen, die ihr Großvater Josef und ihr Vater Georg mittlerweile auch in Sachsen-Anhalt betreiben. 

„Es war für mich als Kind ein tolles Erlebnis, auf den großen Traktoren und Erntemaschinen mitfahren zu dürfen. Und so ist auch meine Begeisterung für die Landwirtschaft gewachsen“, erzählt Kathi Riedmeier. Derzeit absolviert sie ein Praktikum auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit 150 Milchkühen und Getreideanbau in der Umgebung von Hannover. 

Offiziell inthronisiert wird die neue Weizenkönigin am 5. Oktober im Gasthaus Schrätzenstaller in Hettenshausen. Im Beisein des bayerischen Landwirtschaftsministers Helmut Brunner (CSU) und zahlreicher royaler Kolleginnen, darunter Hopfen- und Spargelkönigin, wird die scheidende Weizenkönigin Maria Schlachtbauer bei der Veranstaltung Krone und Schärpe an ihre Nachfolgerin Kathi Riedmeier übergeben. Zwei Jahre lang, bis Herbst 2019, wird die 20-Jährige dann als bayerische Botschafterin des Weizens bei zahlreichen öffentlichen Auftritten präsent sein.  

Weizen ist nicht nur eines der ältesten vom Menschen kultivierten Lebensmittel, sondern gehört mit einer Erntemenge von rund 700 Millionen Tonnen jährlich neben Mais und Reis auch zu den drei wichtigsten Getreidesorten weltweit. Auch bei der Herstellung des besonders in Bayern sehr beliebten Weißbiers spielt der Weizen eine wichtige Rolle. Im Freistaat wurden im vergangenen Jahr etwa vier Millionen Tonnen Weizen auf einer Fläche von zirka 520 000 Hektar geerntet. 

Zur Erzeuger-Gemeinschaft für Qualitätsgetreide Pfaffenhofen und Umgebung gehören derzeit rund 300 landwirtschaftliche Betriebe, die im Umkreis von 75 Kilometern Weizen und in geringerem Umfang auch Roggen anbauen. Ziel der 1982 gegründeten Erzeuger-Gemeinschaft ist es, Getreide in hochwertiger Qualität nach einheitlichen Regeln bei Anbau, Aufbereitung und Lagerung zu produzieren und gemeinsam zu vermarkten.

Partner der Getreide-Erzeuger ist die Scheller-Mühle, eine der ältesten Mühlen Bayerns – urkundlich erstmals anno 1388 erwähnt – und einer der fünf größten konzernunabhängigen Getreide-Verarbeiter Deutschlands. Modernste Produktionsanlagen verarbeiten Hartweizen (vorwiegend für Nudel- und Teigwarenhersteller) sowie Weichweizen und Dinkel (für Haushalte und das Bäckerhandwerk) aus konventioneller und biologischer Erzeugung.

Unter strengen Qualitätsvorgaben und Kontrollen wird das von der Erzeuger-Gemeinschaft geerntete Getreide in der Mühle verarbeitet. So müssen die Landwirte zum Beispiel garantieren, dass seit dem Jahr 2000 kein Klärschlamm und keine Asche auf den Feldern ausgebracht wurden und das Getreide frei von Gentechnik ist.

Seit 2008 werden die von der Erzeuger-Gemeinschaft produzierten Getreidesorten als Mehl von der Scheller-Mühle unter der Marke „Mehlzauber“ in konventioneller und biologischer Qualität im Lebensmittel-Einzelhandel (unter anderem bei Edeka, Rewe und Kaufland) vertrieben. Die Produktpalette reicht von Standardmehlen über Spezialprodukte (Wiener Grießler, Spätzlemehl und Pizzamehl) bis zu verschiedenen Dinkelmehlen, die alle nach dem Qualitätssiegel „Geprüfte Qualität – Bayern“ hergestellt werden. 

Das vom bayerischen Landwirtschaftsministerium vergebene Siegel „Geprüfte Qualität – Bayern“ garantiert den Verbrauchern Getreide aus Bayern, hohe Produktqualität über die gesetzlichen Standards hinaus, lückenlose regionale Herkunftsnachweise sowie strenge Kontrollen der gesamten Anbau-, Produktions- und Lieferketten. Vor diesem Hintergrund versteht sich „Mehlzauber“ als einzige Mehl-Marke, die dem Verbraucher 100 Prozent regionale Herkunft garantiert. 


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