Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Nachbar mit Waffe ruft SEK-Einsatz auf den Plan
(ty) Wegen einer unklaren Bedrohungs-Situation kam es heute in der Wileystraße im Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld zu einem Polizeieinsatz. Gegen 9 Uhr erreichte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West der Notruf eines Mannes, der in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Seinen Angaben zufolge wollte er kurz zuvor bei einem 30-jährigen Nachbarn etwas abholen und klingelte bei diesem. Daraufhin öffnete der 30-Jährige die Wohnungstür, bedrohte den Mann verbal und hielt dabei gut sichtbar eine Pistole in der Hand. Nach diesem Vorfall trat er in seine Wohnung zurück und schloss die Tür.
Der Bedrohte informierte die Polizei. Aufgrund der zunächst unklaren Situation in der Wohnung des 30-Jährigen sicherten die Beamten den Hausflur und sperrten den Bereich um das Haus. Gegen Mittag drangen SEK-Beamte in die Wohnung ein und fixierten den 30-Jährigen. In seiner Wohnung wurde eine täuschend echt aussehende Spielzeug-Pistole gefunden. Gegen den 30-Jährigen wird nun wegen Bedrohung strafrechtlich ermittelt. Unklar ist noch, ob der Mann unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
Kuh löst Großeinsatz aus
(ty) Gestern gegen 8 Uhr gelang es einer Kuh in Illertissen im Allgäu, aus einem Schlachthaus in ein Maisfeld zu flüchten. Aufgrund der Lage des Felds bestand die Gefahr, dass sich das Rindvieh auf die nahegelegene Staatsstraße oder auf die Bahngleise verirren könnte und dort den Verkehr gefährdet. Nachdem in dem großen Maisfeld kein Blickkontakt zu dem Jungrind bestand, wurden die Feuerwehr und das THW angefordert. Neben zwei Drohnen kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Nach etwa sechs Stunden konnte die Kuh schließlich – außerhalb des Maisfeldes, in einem Gestrüpp – entdeckt werden. Da sich das Tier nicht einfangen ließ, mussten Jäger es erlegen.
Toter Luchs ohne Kopf beschäftigt die Ermittler
(ty) Am Dienstag wurde im Gemeindebereich von Schneizlreuth (Berchtesgadener Land) ein toter Luchs gefunden. Nach den Ergebnissen erster Untersuchungen im Auftrag des Landesamtes für Umwelt kann ein menschlicher Eingriff nicht ausgeschlossen werden. Bei der Polizeiinspektion Bad Reichenhall wurde zur Klärung des Falles die Ermittlungsgruppe mit dem Fall betraut.
Das Landesamt für Umwelt (LfU) erstattete aufgrund erster Ergebnisse der Untersuchung des Tierkörpers Strafanzeige beim Polizeipräsidium Oberbayern-Süd. Ein Abgleich des Fleckenmusters des toten Tieres ergab, dass es sich bei dem Luchs um das seit 2015 aus dem Pinzgau (Österreich) bekannte Männchen „Alus“ handelt. Die genaue Todesursache konnte bisher nicht festgestellt werden.
Das tote Tier wurde ohne Kopf und Vorderpfoten am Dienstagvormittag im Gemeindegebiet von Schneizlreuth aus dem Saalachsee geborgen. Dabei ist bislang unklar, ob diese Körperteile erst bei der Bergung abgetrennt wurden oder bereits zuvor. Mit den Ermittlungen wurde vom Polizeipräsidium deshalb unverzüglich die örtlich zuständige Polizeiinspektion Bad Reichenhall betraut. Dort ist der Fall bei der Ermittlungsgruppe der Dienststelle in Bearbeitung – der Naturschutz-Sachbearbeiter hat die Federführung bei den Untersuchungen.
Der Luchs gehört gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders und streng geschützten Tieren. Nach dem Bundesjagdgesetz ist der Luchs ganzjährig geschont, darf also grundsätzlich nicht gejagt werden. Ausnahmen dürfen nur die zuständigen Sicherheits- oder Naturschutzbehörden unter engen Bedingungen zulassen. Im vorliegenden Fall berücksichtigt die Polizei bei den Überprüfungen, die unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein stattfinden, denkbare Verstöße nach dem Strafgesetzbuch (Jagdwilderei und gegebenenfalls auch Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete), nach dem Bundesnaturschutzgesetz (Zugriffsverbote) und nach dem Tierschutzgesetz (Töten eines Wirbeltiers ohne vernünftigen Grund).
Die Polizei Bad Reichenhall wird sich bei ihren Ermittlungen ständig im Austausch mit den tangierten Fachbehörden befinden. So sollen beispielsweise zusammen mit der Verwaltung des Nationalparks Berchtesgaden in den kommenden Tagen Aufnahmen der zahlreichen aufgestellten Wildkameras ausgewertet werden. Grundlegende Ermittlungstätigkeiten, wie etwa die Untersuchungen am Fundort des Kadavers und Zeugenbefragungen, sind bereits angelaufen. Außerdem wird man sich mit den zuständigen österreichischen Behörden in Verbindung setzen. Denn es ist denkbar, dass der Luchs, der in der Vergangenheit immer wieder im Grenzgebiet festgestellt worden war, auf österreichischem Staatsgebiet zu Tode kam und von der Saalach in den See bei Schneizlreuth geschwemmt wurde.
Mit Drogen im unterschlagenem Pkw: 27-Jähriger in U-Haft
(ty) Bei der Kontrolle eines 27-Jährigen auf der A3 am gestrigen Nachmittag stellte sich heraus, dass der junge Mann mit einem wegen Unterschlagung zur Fahndung ausgeschriebenem Fahrzeug unterwegs war. Zudem stand der Mann möglicherweise unter Drogeneinfluss. Die Polizisten fanden außerdem eine nicht geringe Menge Rauschgift im Pkw. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wurde der 27-Jährige einem Ermittlungsrichter vorgeführt und sitzt jetzt in Untersuchungshaft.
Gegen 16.30 Uhr war der Beschuldigte mit seinem Pkw ins Visier der Verkehrspolizei Aschaffenburg-Hösbach geraten. Auf der Rastanlage Spessart-Süd wurde der Fahrer dann einer Kontrolle unterzogen. Dabei wurde festgestellt, dass er sein Mietfahrzeug nicht termingerecht zurückgegeben hatte und möglicherweise unter Drogeneinfluss stand. Auch stellten die Beamten im Fahrzeug zehn Gramm Crystal Meth fest, das in verkaufsfertigen Portionen abgepackt war. Der Stoff wurde, wie auch der Pkw, sichergestellt.
Der 27-Jährige wurde vorläufig festgenommen und musste die Beamten mit zur Dienststelle begleiten, wo er eine Blutentnahme über sich ergehen lassen musste. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde er am heutigen Vormittag einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl wegen des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erließ. Anschließend brachten die Beamten den Mann in eine Justizvollzugsanstalt. Die weiteren Ermittlungen führt die Kriminalpolizei Aschaffenburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft.
Bagger geklaut
(ty) Mit einem Kompaktbagger gelang derzeit noch unbekannten Dieben in der Nacht auf heute die Flucht vom Gelände eines Baumaschinen-Handels in Neudrossenfeld (Kreis Kulmbach). Nach bisherigen Erkenntnissen gelangten die Kriminellen zwischen 17 und 6.45 Uhr auf das Grundstück des Betriebes an der Kulmbacher Straße. Dort machten sie sich an dem gelben Bagger des Herstellers „Wacker Neuson“ mit grauer Kabine und einem Wert von zirka 30 000 Euro zu schaffen. Zum Abtransport der Beute über das benachbarte Firmengelände dürften die Täter einen Lastwagen benutzt haben. Die Kripo Bayreuth bittet unter der Rufnummer (09 21) 50 60 um Hinweise möglicher Zeugen.
Pkw gegen Baum, Fahrer tot
(ty) Heute Morgen krachte auf einer Gemeindeverbindungsstraße im niederbayerischen Galgweis (Kreis Deggendorf) ein Auto frontal gegen einen Baum, der Fahrer starb noch am Unfallort. Der 70-jährige Pkw-Lenker aus Österreich war von Pörndorf in Richtung Galgweis unterwegs, kam im Verlauf einer langgezogenen Rechtskurve nach links von der Strecke ab und prallte frontal mit seinem VW-Passat gegen einen Baum.
Das Unglück wurde von einem Verkehrsteilnehmer um 5.33 Uhr festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt war der Fahrer, der nicht angegurtet war bereits tot. Da der Verunglückte keinerlei Dokumente mit sich führte, gestaltete sich die Identifizierung zunächst schwierig. Eine zufällig vorbeikommende Frau aus Galgweis konnte den Pkw ihres Besuchers aus Österreich erkennen und dessen Identität bestätigen.
Kripo geht von Brandstiftung aus
(ty) Nachdem gestern in Werneck (Kreis Schweinfurt) eine Scheune komplett niedergebrannt ist, gehen die Ermittler von Brandstiftung aus. Wie berichtet, war gegen 8.30 Uhr die Mitteilung über starke Rauchentwicklung bei der Polizei eingegangen. Bei Eintreffen der Polizei stand die Scheune bereits in Vollbrand. Mit rund 120 Mann konnten die Feuerwehren der umliegenden Orte die Flammen löschen. Dennoch wurde das Gebäude komplett zerstört und ist einsturzgefährdet. Nach ersten Erkenntnissen gehen die Brandermittler nun davon aus, dass ein noch Unbekannter für das Feuer verantwortlich war. Zeugen, die im Zusammenhang mit dem Brand verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben, werden deshalb gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Schweinfurt unter Telefon (0 97 21) 202 – 17 31 zu melden.