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Zahlreiche Fälle im Raum Ingolstadt, zwei Mal machten die Täter fette Beute. Wichtige Hinweise zur Prävention.

(ty) Erneut sind in den vergangenen Tagen in der Region Betrüger mit der perfiden Masche aufgetreten, sich als Polizeibeamte auszugeben. Die kriminellen Täter erbeuteten dabei in zwei Fällen von gutgläubigen Senioren in Ingolstadt eine hohe Bargeld-Summe sowie Goldmünzen und -barren. In den vergangenen Tagen wurden allein im Raum Ingolstadt insgesamt elf Anrufe falscher Polizeibeamter bekannt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord heute mitteilte. Die Kripo warnt deshalb einmal mehr vor dieser dreisten Betrugsmasche, die leider immer wieder zum Erfolg der Täter führt.

Die Vorgehensweise bei den jüngsten Fällen entsprach den Angaben der Kripo zufolge der mittlerweile bestens bekannten Masche: Am Telefon geben die vermeintlichen Polizeibeamten vor, nach der Festnahme eines Einbrechers sei bei diesem ein Zettel mit der Anschrift des Angerufenen gefunden worden. Anschließend werden die Opfer nach ihren persönlichen Lebens- und Vermögensverhältnissen ausgefragt. Zudem wird oft auch eine Telefonnummer mit der "110" auf dem Display der Opfer angezeigt. So soll vorgegaukelt werden, die Polizei sei am Telefon.

Die Mehrzahl der in den vergangenen Tagen angerufenen Personen erkannte zum Glück die Betrugsmasche und beendete das Gespräch, sodass es zu keinem Vermögensschaden kam. In zwei Fällen jedoch wurden die Opfer nach dem Telefonat tatsächlich von den unbekannten Betrügern aufgesucht, die sich dann Bargeld und Wertgegenstände erschlichen und mit der Beute verschwanden. Die Polizei berichtete heute von diesen beiden Fällen im Detail. Sie zeigen, dass es sich wieder um dieselbe Masche handelte.

Am vergangenen Freitagvormittag erhielt ein 87-jähriger Rentner zunächst zwei Telefon-Anrufe einer vermeintlichen Kriminalbeamtin, die sich über vorhandene Wertgegenstände und deren Aufbewahrung erkundigte. Gegen 12.45 Uhr erschien dann ein unbekannter Mann am Wohnanwesen des Rentners. "Er gab vor, Kriminalbeamter zu sein und die Wertgegenstände des Rentners überprüfen zu müssen", heißt es dazu. "Der gutgläubige Senior ließ den Unbekannten ins Haus und übergab diesem schließlich auch noch seine Goldmünzen und -barren im Wert von mehreren tausend Euro." Erst einige Zeit später sei der 87-Jährige misstrauisch geworden und habe die Polizei verständigt. Der unbekannte Täter war der Beschreibung zufolge etwa 170 Zentimeter groß, um die 25 Jahre alt und schlank; er trug eine graue Jacke, eine graue Stoffhose und schwarze Schuhe. 

Im zweiten Fall gelang es unbekannten Tätern in der Nacht zum gestrigen Dienstag, mit derselben perfiden Masche das Vertrauen einer 86-jährigen Ingolstädterin zu erschleichen, die einem falschen Polizeibeamten einen hohen Bargeld-Betrag aushändigte. In diesem Fall wird der Täter als etwa 40-jährig beschrieben. Er war etwa 170 Zentimeter groß, sprach Hochdeutsch und hatte schwarze, wellige, kurze Haare.

Die Kriminalpolizei Ingolstadt warnt vor diesem Hintergrund einmal mehr vor dieser kriminellen Masche und gibt folgende Ratschläge: 

  • Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen.
  • Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten oder Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben.
  • Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein.
  • Im Telefon-Display angezeigte Nummern können technisch manipuliert werden und sind kein Beleg für den tatsächlichen Anruf eines Polizeibeamten.
  • Die Polizei ruft Sie nicht unter der Notrufnummer 110 an.
  • Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie diese vor dem Vorgehen der Täter.
  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer; in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110.
  • Prüfen Sie, ob ein Eintrag Ihrer Telefonnummer in öffentlichen Verzeichnissen wirklich notwendig ist.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel selbst bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der verschlossenen Tür warten.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
  • Die Polizei wird Sie niemals um die Aushändigung von Geldbeträgen oder Wertgegenständen bitten.

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