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Die Pfaffenhofener Grünen beklagen: Seit 100 Jahren dürften Frauen wählen, von echter Gleichberechtigung sei man aber noch weit entfernt.

(ty) Die Botschaft der Grünen ist unmissverständlich: „Wir wollen die Hälfte der Macht für Frauen – in der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft“, sagt die Pfaffenhofener Ortsvorsitzende Theresa Stumpf. „Frauen sollen gleichberechtigt mitbestimmen, mitentscheiden und mitgestalten. Wir sagen Nein zu einem Rückfall in eine Zeit, in der die Politik männlich, konservativ und rechtspopulistisch war.“ Anlässlich des internationalen Frauentags waren die Kreisstadt-Grünen am vergangenen Samstag auch auf dem hiesigen Wochenmarkt vertreten. Das Motto ihrer Aktion: "Platz da! Selbstverständlich für Frauen."

Seit 100 Jahren dürften Frauen in Deutschland wählen, aber ein Blick in die Parlamente im Land zeige: „Von echter Gleichberechtigung sind wir noch weit entfernt.“ Und auch die Führungs-Gremien in Wirtschaft und Gesellschaft seien „noch viel zu oft frauenfreie Räume“, so die Grünen-Kreisvorsitzende Kerstin Schnapp. „Vor allem wollen wir, dass Frauen selbstverständlich und selbstbewusst die Plätze einnehmen können, die ihnen zustehen“, ergänzt Barbara Wohlschläger, die Co-Vorsitzende der Pfaffenhofener Grünen. Sie beklagt: „Nach wie vor liegt bei der tatsächlichen Durchsetzung der Gleichberechtigung, wie das Grundgesetz sie fordert, auch in Deutschland noch einiges im Argen.“

 

Die Pfaffenhofener Grünen schließen sich der für sie zuständigen Bundestags-Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer (Wahlkreis Dachau-Fürstenfeldbruck) bei der Forderung nach einem Parité-Gesetz vollinhaltlich an. Das sei überfällig. Ein Jahrhundert nach der Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts seien Frauen in allen deutschen Parlamenten immer noch unterrepräsentiert. „Hier mahlen die Mühlen definitiv zu langsam“, sagt Walter-Rosenheimer und postuliert: „Die paritätische Besetzung von Listen für Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen muss deshalb endlich gesetzlich geregelt werden.“ Dies bedeute konkret, dass die Listen der Parteien gleichermaßen von Frauen und Männern besetzt werden sollten.

 

„Wir Grünen haben vorgemacht, dass das durchaus die gewünschten Ergebnisse bringt und dass durch eine Quotierung viel mehr Frauen den Sprung in die Politik wagen und es dann auch bis ganz nach oben schaffen“, erklärt Schnapp. „Das sollte andere Parteien ermuntern, den gleichen Schritt zu gehen“, ergänzt Walter-Rosenheimer. Doch stattdessen gebe es Rückschritte: Im neuen Bundestag sei der Frauenanteil – vor allem dank AfD und FDP – von 36,5 auf 30,9 Prozent gesunken – und auch auf kommunaler Ebene sieht es schlecht aus. Laut Schnapp liegt der Frauenanteil im Pfaffenhofener Kreistag aktuell bei 18,3 Prozent.


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