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Nach einem Frontal-Crash wollte er dann zu Fuß türmen und wurde überwältigt. Er hat keinen Führerschein und stand wohl unter Drogen.

(ty) Ein 29-jähriger Mercedes-Fahrer, der mutmaßlich unter Drogen stand und keinen Führerschein hat, wollte am gestrigen Vormittag in München mit einer wilden Flucht einer Polizeikontrolle entgehen und hat dabei mehrere Unfälle verursacht. Nach einem Frontal-Crash, bei dem er auch selbst verletzt worden war, wollte er dann zu Fuß türmen, doch die Gesetzeshüter überwältigten ihn. Der Mann sieht sich nun mit einer ganzen Latte an Vorwürfen konfrontiert. Hier die unglaubliche Geschichte im Detail.

Gegen 11 Uhr war der 29-Jährige mit seinem Mercedes auf der Weinbergstraße in München stadteinwärts unterwegs, an der Kreuzung zur Blumenauer Straße wollte er diese bei Grün geradeaus überqueren. Da aber laut Polizei noch einige Fahrzeuge warteten, scherte der 29-Jährige auf die Spuren des Gegenverkehrs aus und überholte sämtliche an der Ampel stehenden Wagen, ohne die Verkehrslage – insbesondere etwaige Linksabbieger – während dieses Überholvorgangs überblicken zu können. Aufgrund dieses riskanten Manövers wurde eine Polizeistreife auf das Auto aufmerksam. Und nun nahm es seinen Lauf. 

Die Beamten forderten den 29-Jährigen laut heutigem Bericht per Anhalte-Signal-Geber („Stop Polizei“) sowie Blaulicht und Martinshorn zum Stehenbleiben auf. Dies sei jedoch von dem 29-Jährigen ignoriert worden, der stattdessen die Kreuzung zur Silberdistelstraße bei für ihn geltendem Rotlicht mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit überquert habe. Er setzte seine Fahrt über die Landsberger Straße fort und überholte dort mehrere Autos. „Er stieß dabei wiederholt gegen die Bordsteinkante“, so ein Polizei-Sprecher.

Nachdem der 29-Jährige in die Straße „Am Knie“ abgebogen war, wendete er, um in Richtung des Einkaufszentrums zu fahren. Kurz darauf touchierte er laut Polizei den links neben ihm fahrenden Kleintransporter eines 44-Jährigen. Der 29-Jährige setzte dennoch seine Fahrt fort, ohne seinen gesetzlichen Pflichten am Unfallort nachzukommen. Einem weiteren Anhalte-Versuch der Polizisten sei der 29-Jährige entgangen, indem er in der Josef-Felder-Straße auf die Spur des Gegenverkehrs ausgewichen sei. Mehrere Verkehrsteilnehmer seien dadurch zu Ausweich-Manövern gezwungen worden.

Kurz nach der Offenbachstraße konnte – so heißt es weiter – eine 40-Jährige mit ihrem Mercedes einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Auch in diesem Fall habe der 29-Jährige seine Fahrt fortgesetzt und anschließend noch den Smart einer 62-Jährigen touchiert. Der 29-Jährige habe nun versucht, über den Mittelstreifen erneut zu flüchten. „Er scheiterte jedoch aufgrund des erhöhten Bordsteins“, berichtet ein Polizei-Sprecher. Nun kam dem Flüchtenden ein 27-Jähriger mit einem BMW entgegen. Dem BMW-Lenker sei ein Ausweichen nicht mehr möglich gewesen, sodass es zum Frontal-Crash mit dem Mercedes des 29-Jährigen kam.

Da der Pkw des 29-Jährigen nun so stark beschädigt war, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich war, setzte er nach Angaben der Polizei seine Flucht zu Fuß fort. Nach einer kurzen Verfolgung wurde er durch Polizeibeamte zu Boden gebracht und festgenommen. Der 29-Jährige sei durch die Kollision leicht verletzt worden; er kam in ein Krankenhaus. Alle anderen Unfallbeteiligten seien unverletzt geblieben, berichtete heute das Münchner Polizeipräsidium.

 

An den beteiligten Fahrzeugen entstand ein Sachschaden in Höhe von insgesamt mehreren zehntausend Euro. Da bei dem 29-Jährigen Auffälligkeiten festgestellt worden waren, die laut Polizei auf den Einfluss von Betäubungsmitteln hinwiesen, wurde eine Blutentnahme angeordnet. Außerdem sei festgestellt worden, dass der 29-Jährige gar nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Bei der Durchsuchung des Mannes seien obendrein Drogen gefunden worden. 

Da der Beschuldigte über keinen festen Wohnsitz im Bundesgebiet verfügt, wird er dem Ermittlungsrichter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt. Er wurde unter anderem wegen mehrfacher Gefährdung des Straßenverkehrs, unerlaubten Entfernens vom Unfallort, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, des Besitzes von Betäubungsmitteln und diverser Verkehrs-Ordnungswidrigkeiten angezeigt. Wegen der Unfallaufnahme musste die Josef-Felder-Straße für etwa 1,5 Stunden stadteinwärts vollständig gesperrt werden. Es kam deshalb zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. 


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