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Laut IHK erreicht die Bewerberlücke in diesem Sommer einen neuen Höchststand. Aktuell 330 freie Lehrstellen.

(ty) Bereits zwei Monate vor Beginn des Ausbildungsjahrs ist nach Angaben der IHK für München und Oberbayern absehbar, dass im Landkreis Pfaffenhofen eine Rekordzahl an Lehrstellen unbesetzt bleiben wird. Aktuell stünden 330 freien Lehrstellen nur noch 181 unversorgte Schulabgänger gegenüber, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur zu Ende Juni hervorgehe. Die Lücke von derzeit 149 fehlenden Bewerbern habe sich damit binnen Jahresfrist um 28,4 Prozent vergrößert und einen Höchststand erreicht.

"Aufgrund der guten Konjunktur gibt es ein ausgesprochen großes Angebot an Lehrstellen quer durch alle Brancheneklagt Eduard Kastner, teilte heute der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses Pfaffenhofen mit. Viele Unternehmen bieten seinen Worten zufolge wegen des steigenden Fachkräfte-Mangels reichlich Ausbildungsplätze an, "aber der dringend benötigte Nachwuchs ist jedes Jahr schwerer zu bekommen".

Den bislang erfolglosen Bewerbern um einen Ausbildungsplatz "stehen im Endspurt der Betriebe um die Azubis noch viele Türen offen", so Kastner weiter. Viele Betriebe würden auch Schulabgängern mit weniger guten Zeugnissen eine Chance geben und böten beispielsweise ausbildungs-begleitende Nachhilfe an. Kastner ermutigt Schüler und Eltern, sich langfristig über die Karriere-Chancen einer Berufs-Ausbildung zu informieren, und Praktikums-Angebote der Betriebe zu nutzen.

Gleichzeitig appelliert er an die Bildungspolitiker, energischer für die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung einzutreten. "Wir brauchen ein grundlegendes gesellschaftliches Umdenken", fordert er. "Dazu gehört, dass neben den wichtigen Investitionen in Hochschulen auch die Berufsschulen zügig eine deutlich bessere Ausstattung bekommen." Außerdem, so Kastner, "müssen attraktive Ausbildungs-Formate für Abiturienten wie das duale Studium noch bekannter werden".

Die von der IHK genannten Arbeitsagentur-Zahlen beziehen sich den Angaben zufolge auf alle Bereiche der beruflichen Bildung. Davon sei der IHK-Bereich mit aktuell mehr als 1000 Azubis in den Berufen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen im Landkreis Pfaffenhofen der größte. Er stehe für mehr als 60 Prozent aller Ausbildungs-Verhältnisse. Es folgen Handwerk und freie Berufe.


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