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Einen Führerschein hatte der Mann noch nie. Zudem gaukelte er vor, das angefahrene Auto würde ihm gehören.

(ty) Einer aufmerksamen Zeugin, die obendrein Zivilcourage bewiesen hat, ist es zu verdanken, dass von der Polizei ein 38-Jähriger gestellt werden konnte, dem nun gehöriger Ärger blüht. Dem Polen, der offenbar noch nie im Besitz eines Führerscheins war, wird eine Unfallflucht am gestrigen Abend im Feilenmoos bei Geisenfeld zur Last gelegt. Als die Beamten den Beschuldigten dann zum Alko-Test baten, ergab dieser mehr als 2,8 Promille. Der Mann hat sich nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Unfallflucht und Trunkenheit im Verkehr zu verantworten. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.

Eine 49-Jährige aus dem nördlichen Landkreis Freising beobachtete nach Angaben der Geisenfelder Polizeiinspektion am gestrigen Abend gegen 20.25 Uhr, wie der 38-Jährige aus München mit einem orangen Kleintransporter auf dem Parkplatz im Feilenmoos – schnell rückwärts fahrend – gegen einen schwarzen Audi A4 stieß. Der Mann wollte dann angeblich einfach weiterfahren, ohne sich um den verursachten Unfall zu kümmern. Die besagte 49-Jährige, die in Begleitung ihres 16-jährigen Sohnes war, habe den Polen allerdings auf den Vorfall angesprochen.

 

Zusammen habe man nun die entstandenen Schäden an den beiden Fahrzeugen begutachtet. Der an dem Ford-Transit, mit dem der Pole unterwegs war, wurde heute von der Polizei auf zirka 200 Euro beziffert, der am Heck des Audi auf um die 1500 Euro. Der Kleintransporter-Lenker habe den Zeugen kurzerhand erklärt, dass ihm auch der angefahrene Pkw gehören würde, und sei danach „mit hoher Geschwindigkeit“ davongefahren. Die 49-jährige Frau, die deutlichen Alkohol-Geruch bei dem 38-Jährigen wahrgenommen hatte, rief nun die Polizei.

 

Noch während der Unfallaufnahme vor Ort – so heißt es weiter – kam der tatsächliche Eigentümer des beschädigten Audi hinzu. Damit sei für die Beamten dann auch klar gewesen, dass es sich um einen Fremdschaden handelt, den der Beschuldigte angerichtet hatte. Von der Halterin des Kleintransporters, mit dem der 38-Jährige unterwegs war, erhielten die Gesetzeshüter die Daten des Fahrers. Der Mann wurde wenig später von den Polizisten in Geisenfeld bei Freunden angetroffen und festgenommen.

 

Gegenüber den Beamten habe der 38-Jährige zugegeben, noch nie einen Führerschein besessen zu haben. Dass er aber am Steuer gesessen habe, das sei von zwei Landsmännern bestätigt worden, die zum Unfallzeitpunkt im Feilenmoos mit an Bord des Kleintransporters gewesen haben. Ein Alko-Test bei dem Polen ergab laut heutiger Mitteilung über 2,8 Promille. Der Mann musste sich einer Blutentnahme unterziehen. Weil er erklärt hatte, auch nach dem Unfall noch Alkohol konsumiert zu haben, wurden zwei Blutproben durchgeführt.

 

Nach den polizeilichen Maßnahmen wurde der Beschuldigte wieder auf freien Fuß gesetzt. Er wird sich nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, wegen unerlaubten Entfernens von der Unfallstelle sowie wegen einer Trunkenheitsfahrt vor dem Gesetz verantworten müssen. Man kann wohl nur von Glück sagen, dass es bei der Rausch-Tour des Mannes nicht zu einem folgenschwereren Unfall gekommen war. Bei der Kollision auf dem Parkplatz im Feilenmoos wurde laut Polizei niemand verletzt.


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