Unter anderem angehende Masseure, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, medizinische Bademeister und Podologen sollen für ihre Ausbildung nicht mehr bezahlen müssen.
(ty) Nach Ansicht des hiesigen Landtags-Abgeordneten Karl Straub (CSU) ist das "eine Nachricht, die viele Bürger im Kreis Pfaffenhofen sehr interessieren wird". Die Schulgeld-Freiheit für Heilmittel-Erbringer komme wie im Koalitionsvertrag vereinbart, teilte er heute Nachmittag mit. Das gelte für angehende Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Podologen, Logopäden sowie andere Heilberufe. Sie alle sollen demnach für ihre Ausbildung in Bayern künftig kein Geld mehr bezahlen müssen. "Stattdessen sollen die Kosten vom Freistaat – und letztlich möglichst bald vom Bund – übernommen werden", so Straub.
Dadurch würden Hemmnisse – wie etwa die hohen Ausbildungs-Kosten – abgebaut sowie Anreize geschaffen, um mehr junge Menschen für die Gesundheits-Fachberufe zu begeistern, so Straub, der über dieses Ergebnis nach eigenen Worten "sehr froh" ist. Die erforderlichen Gelder werden seinen Ausführungen zufolge im bayerischen Doppel-Haushalt 2019/20 bereitgestellt. "Das hilft auch der Gesundheits-Versorgung im Landkreis Pfaffenhofen“, betont der Politiker aus Wolnzach. Einen entsprechenden Änderungs-Antrag haben die Regierungs-Fraktionen jetzt im Landtag eingereicht.
Die Gesprächsrunden mit den privaten Berufsfachschulen hätten gezeigt, dass bei den zusätzlichen freiwilligen Fördermitteln – Stichwort: Gesundheits-Bonus – zur staatlichen Refinanzierung der Schulen nochmals nachgebessert werden müsse, um eine Schulgeld-Erhebung obsolet zu machen. "Ich bin froh, dass wir nun eine Lösung gefunden haben, die für die Schüler und Schulen – und damit auch für die Patienten und letztlich uns alle – sehr gut ist", erklärt Straub.
"Um eine echte Schulgeld-Freiheit zu ermöglichen, stellen wir 2019 zusätzlich 9,4 Millionen Euro und im Folgejahr weitere 9,6 Millionen Euro bereit", rechnet Straub vor. Zum Hintergrund legt er dar: Da entgegen ursprünglicher Erwartungen sowie aufgrund sinkender Flüchtlingszahlen mit deutlich weniger Mitteln für die Beschulung von Asylbewerber-Kindern zu rechnen sei, können seinen Worten zufolge Mittel aus diesem Bereich für den Gesundheits-Bonus umgeschichtet werden.
Auf Betreiben der CSU sei bereits im Koalitionsvertrag der großen Koalition im Bundestag die Abschaffung des Schulgelds für die Ausbildung in den Gesundheits-Fachberufen vereinbart worden, erinnert Straub. "Für die Zeit bis zum Inkrafttreten entsprechender bundesrechtlicher Regelungen gehen wir in Bayern in Vorleistung, um Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Masseure, medizinische Bademeister, Podologen und andere Heilberufe zu unterstützen." Straub zeigt sich überzeugt: "Wir machen damit das Berufsfeld wieder attraktiver."
Die neue Förderung könne rückwirkend zum Schul-Halbjahr 2018/19 ausbezahlt werden, sobald der neue Doppel-Haushalt im bayerischen Landtag verabschiedet sei. Straub rechnet damit Mitte Mai. Die Abwicklung finde direkt zwischen Schulen und dem Freistaat statt.