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CSU-Abgeordneter Irlstorfer sieht Chance durch mögliche Kooperation. Hintergrund sind neue gesetzliche Regelungen in Zusammenhang mit künstlicher Befruchtung.

Von Alfred Raths

Die Geburten-Station am Schrobenhausener Krankenhaus ist seit drei Jahren geschlossen. Schwangere müssen seither zur Entbindung in andere Kliniken oder Einrichtungen ausweichen, zum Beispiel nach Pfaffenhofen, Neuburg oder Aichach. Das könnte sich bald wieder ändern. Denn in der Schrobenhausener Klinik könnten künstliche Befruchtungen durchgeführt werden; der Bundestags-Abgeordnete Erich Irlstorfer (CSU) hält den Standort dafür bestens geeignet. Und wie er unserer Zeitung sagte, verbinde er damit die Hoffnung, "dass der Kreißsaal wieder geöffnet wird und dort dann auch die Regelversorgung einer Geburten-Station für alle wieder stattfinden kann". 

Krebs ist eine Volkskrankheit, sie macht weder vor Mann noch Frau Halt und trifft auch junge Menschen. Die dann erforderliche Behandlung oder Operation kann dazu führen, dass die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt wird oder eine Schwangerschaft nicht mehr eintreten kann. In Bayern gibt es nach Angaben des Freisinger CSU-Abgeordneten Irlstorfer derzeit etwa 1200 davon betroffene Ehepaare.

Im Zuge des im März mit den Stimmen von Union und SPD beschlossenen "Terminservice- und Versorgungs-Gesetzes" (TSVG), erklärt Irlstorfer, werde ab 1. Juli dieses Jahres die so genannte Kryo-Konservierung von Ei- und Samenzellen zur Kassenleistung. Unter Kryo-Konservierung versteht man das Aufbewahren von Zellen oder Gewebe bei Minustemperaturen – sprich: Einfrieren – in flüssigem Stickstoff.

Auf der Internet-Präsenz des Bundes-Gesundheits-Ministeriums wird zum TSVG unter anderem erklärt: "Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Kryo-Konservierung von Keimzellgewebe, Ei- und Samenzellen bei Patienten, die sich – etwa wegen einer Krebserkrankung – einer keimzell-schädigenden Behandlung unterziehen müssen, wenn damit nach der Genesung eine künstliche Befruchtung ermöglicht werden kann."

Und genau dieses Terminservice- und Versorgungsgesetz eröffnet jetzt möglicherweise die Chance, dass in naher Zukunft im Schrobenhausener Kreiskrankenhaus wieder Kinder das Licht der Welt erblicken können. Das TSVG sehe vor, sagt der Gesundheits-Politiker Irlstorfer, dass entsprechende Strukturen im ländlichen Raum implementiert werden sollen. Die sich damit eröffnende Option will der Abgeordnete nutzen – und hat sich deshalb eine Strategie zurechtgelegt.

Im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert Irlstorfer: "Die bislang geschlossene Geburten-Station in Schrobenhausen ist für mich prädestiniert, um künftig künstlichen Befruchtungen durchzuführen und somit den Kinderwunsch wahr werden zu lassen." Das heißt, konkretisiert der CSU-Abgeordnete: "Ich hoffe und habe das Ziel, dass der Kreißsaal wieder geöffnet wird und dort dann auch die Regelversorgung einer Geburten-Station für alle wieder stattfinden kann."

Das könnte seinen Worten zufolge über eine Kooperation gelingen. "Gespräche mit der TU-München in Sachen Zusammenarbeit als Außenstelle beziehungsweise Lehrkrankenhaus sind im Gange", sagt er. "Das wird in verschiedenen Stufen ablaufen und noch einige Zeit in Anspruch nehmen." Wie die TU München dazu auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, liege bereits ein entsprechender Antrag vor – eine Entscheidung werde aber nicht vor dem 9. Juli fallen.


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