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Intensives Training für den Ernstfall hielt unter realen Bedingungen noch weitere Herausforderungen für die Helfer bereit.

(ty) Was wären die Folgen, wenn der Strom flächendeckend in der ganzen Region 10 über einen längeren Zeitraum ausfallen würde? Licht, Internet und Heizung fallen aus. Irgendwann ist es auch mit der Kommunikation per Handy oder Festnetz und dem Trinkwasser vorbei. Reichen unsere Notstrom-Kapazitäten aus? Besser man weiß vor dem Stromausfall, wie lange der Wasservorrat reicht und wo die Taschenlampe zu finden ist. Auch vor den Helfern macht der Stromausfall in einem solchen Fall nicht halt. 

Inwieweit funktioniert ein THW-Ortsverband noch, wenn er von jetzt auf gleich komplett autark betrieben werden muss? Woher bekommen die Einsatzkräfte den Kraftstoff für nötige Aggregate? Woher Lebensmittel, wenn Supermärkte wegen der elektrischen Kassen und Tore geschlossen haben? Wie koordiniert sich die Einsatz-Zentrale, wenn die Kommunikation stark eingeschränkt ist und die elektrische Versorgung nur im Notbetrieb anläuft? Genau diesen Fragen gingen die Pfaffenhofener THW-Helfer in Rahmen einer 24-Stunden-Übung nach.

Geübt wurde dieses Szenario am Freitag ab 18 Uhr. Und zwar ganz real – ohne Strom, ohne Wasser und ohne Handy während des gesamten Trainings-Einsatzes. So mussten die Ehrenamtlichen nicht nur einen kühlen Kopf bewahren, um die verschiedenen Einsätze abzuarbeiten, sondern sich nebenbei überlegen, wie zum Beispiel die Toiletten-Spülung eigentlich wieder nutzbar gemacht werden kann, wenn die Wasserleitungen nichts mehr fördern. "Die Lösung war ganz einfach", berichtet das THW: "Improvisieren." Ein so genannter IBC-Behälter wurde vor dem Gebäude, befüllt mit Wasser, in erhöhte Position gebracht und konnte so mit einem verbundenen Schlauch als Spülung genutzt werden. 

Während sich ein Teil der Mannschaft um den Betrieb der Infrastruktur und die Koordination im THW-Gebäude kümmerte, war bereits ein anderer Teil auf dem Weg zum Landratsamt in Pfaffenhofen: mit Notstrom-Aggregat und Geräte-Kraftwagen sollte die Notstrom-Versorgung des Krisenstabes in der Kreisbehörde sichergestellt werden. Das Landratsamt probte nämlich genau zum gleichen Zeitpunkt die Bewältigung dieses Szenarios als Stabsrahmenübung. Auch hier waren Einsatzkräfte des THW in unterschiedlichen Positionen eingebunden.

Es blieb aber nicht bei dieser einen Anforderung an das THW: Mehrere wichtige Gebäude in der Stadt Pfaffenhofen mussten mit großen Notstrom-Aggregaten betrieben werden – unter anderem, um eine beheizte und beleuchtete Anlaufstelle für Bürger einzurichten. Zu allem Stress kamen auch noch Übungs-Darsteller an die Einsatzstelle, um  Helfer zusätzlich mit besonderen "Anliegen" zu fordern.

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Die letzte Aufgabe vor der Nachtruhe: Mehrere Jugendliche wurden nach einem Verkehrsunfall auf einem weitläufigen Gelände nahe Schweitenkirchen vermisst. Nach einer ersten Erkundung mussten die vier Verschwundenen dann mit ganz unterschiedlichen Methoden gerettet werden. In Kooperation mit dem angeforderten BRK-Rettungsdienst wurden sie unter anderem aus einem etwa drei Meter tiefen Schacht und aus einem von der Straße abgekommenen Fahrzeug befreit. Das nasskalte Herbstwetter forderte die Helfer zusätzlich.

 

Gegen Mitternacht kehrten die Übungsteilnehmer in die Unterkunft zurück, wo sie erst einmal ihr Nachtlager errichten durften. Die eingeschränkte Kommunikation und die somit unsichere Alarmierung der Helfer machte es erforderlich, dass eine Bereitschaft in der Unterkunft errichtet wurde.

Nach einer kurzen Nacht ging es am frühen Morgen weiter: Mit Hilfe der Wärmebildkamera des Multicopter (Drohne) sollten erneut vermisste Personen aus der Luft in einem Wald geortet werden. Mit der bereits alarmierten BRK-Rettungshundestaffel aus Pfaffenhofen sollte das Zusammenspiel von biologischer und technischer Ortung erprobt werden. Die Darsteller wurden in verschiedenen Schwierigkeitsgraden in einem Waldstück nahe Rohr versteckt.

  

Parallel dazu war ein weiteres Team auf Anfahrt zu einem landwirtschaftlichen Anwesen in Rohr. Rauch stieg auf – eine unbekannte Substanz musste erst einmal geortet und analysiert werden. Hier galt es dann im Erstangriff unter Atemschutz schwer zu erreichende, verletzte Personen zu retten. "Leiterhebel" und "Schiefe Ebene", typische Rettungs-Methoden im Bergungs-Einsatz, fanden hier Verwendung. 

Gegen Mittag dann Durchatmen bei den Teilnehmern – die Übung war erfolgreich gemeistert. Nach einem kurzem Kfz-Check in der Unterkunft und einem gemeinsamen Mittagessen konnten alle zu ihren Familien nach Hause zurückkehren.


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