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Der scheidende Pfaffenhofener Landrat übergibt die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger Albert Gürtner (FW). Lob und Kritik gab es zum Abschied im Kreistag.

(ty) Zur offiziellen Amtsübergabe haben sich heute der künftige Pfaffenhofener Landrat Albert Gürtner und der scheidende Kreischef Martin Wolf (CSU) getroffen. Der FW-Politiker Gürtner hatte bekanntlich das Rennen um den Landrats-Posten in der Stichwahl gegen Martin Rohrmann (CSU) knapp mit 51,5 Prozent für sich entschieden. Er wird am morgigen 1. Mai die Amtsgeschäfte übernehmen. Als Symbol für den Wechsel überreichte Wolf seinem Nachfolger einen großen "Schlüssel des Landratsamts". Wolf war am Montag in der Sitzung des Kreistags verabschiedet worden: mit anerkennenden Worten und einem Wellness-Gutschein, aber auch mit kritischen Tönen.

Im Rahmen des heutigen Übergabe-Gesprächs wurden laut Pressemitteilung aus dem Landratsamt neben aktuellen Aufgaben auch die Herausforderungen der nächsten Wochen und Monate besprochen. Gürtner habe betont, dass er sich in den nächsten Wochen zügig in die Amtsgeschäfte einarbeiten wolle. "An erster Stelle steht natürlich die gemeinsame Bewältigung der Corona-Krise", so der neue Landrat. "Dann möchte ich, sofern es die derzeitigen Kontakt-Verbote wieder erlauben, die Abteilungen des Landratsamts besuchen, um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Aufgaben kennen zu lernen."

"Ich überlasse Dir ein Amt mit außerordentlich engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern", sagte Wolf an die Adresse seines Nachfolgers. Gürtner habe indes versprochen, nicht sofort große Veränderungen vornehmen zu wollen. "Ich werde mir den bisherigen Ablauf und die Arbeit im Landratsamt anschauen. Erst dann werden wir gemeinsam entscheiden, was es für die Zukunft zu ändern gilt." Er wolle auf die Menschen im Landkreis und selbstverständlich auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts zugehen, so Gürtner.

Wolf war bekanntlich bei der Landratswahl nicht mehr angetreten. Außerdem hatte er bereits im Vorfeld wissen lassen, dass er seine politische Karriere beenden werde. Am vergangenen Montag leitete er zum letzten Mal eine Sitzung des Kreistags. Im Rahmen dieser Zusammenkunft wurde er von den Fraktionen verabschiedet. Im Namen aller politischen Farben sprach Reinhard Heinrich, scheidender Bürgermeister von Reichertshausen und Sprecher der CSU-Fraktion im Kreistag. 

"Bei allem was Du getan und angepackt hast, war nie die Politik die Triebfeder Deines Tuns und Handelns, sondern stets der Landkreis Pfaffenhofen und das Wohl von allen darin lebenden Bürgerinnen und Bürgern", so Heinrich an die Adresse von Wolf. Er dankte dem nach rund neun Jahren aus dem Amt scheidenden Landrat auch im Namen der Bürgermeister im Landkreis. Wolf habe stets versucht, sein Bestes zu geben – und er habe auch nicht zurückgezogen, als das Schicksal bei einem unverschuldeten Unfall fast sein Leben gefordert habe.

 

"Du hast sehr lange kämpfen müssen, bis Du wieder ins Amt zurückkehren konntest. Viele Menschen – allen voran Deine beiden Stellvertreter Anton Westner und Josef Finkenzeller – haben in dieser Zeit bestmöglich versucht, die Amtsgeschäfte fortzusetzen und die Vielzahl der wichtigen Termine wahrzunehmen", so Heinrich. Westner (CSU) und Finkenzeller (FW) gebühre dafür ein herzlicher Dank.

Heinrich schlug aber auch kritische Töne an. Wolf sei ein sehr engagierter Landrat gewesen, der oftmals auch spontan Dinge auf den Weg gebracht habe, über die die Fraktionen im Vorfeld nicht immer ausreichend eingebunden beziehungsweise informiert gewesen seien. "Aber das ist nun mal Dein Naturell", befand Heinrich, "immer motiviert und bereit für etwas Neues." Bekanntlich stand es zuletzt vor allem zwischen CSU-Mann Wolf und seiner Fraktion nicht zum Besten.

Für die Zukunft gab Heinrich dem scheidenden Landrat Wolf die besten Wünsche mit auf den Weg. "Wir hoffen, dass Dir neben viel Gesundheit und persönlichem Wohlergehen auch das berühmte Quäntchen Glück weiterhin ein stets treuer Begleiter sein möge", sagte er. Als Zeichen des Dankes überreichte er Wolf im Namen aller im Kreistag vertretenen Fraktionen einen 700-Euro-Gutschein für einen Aufenthalt in einem Wellness-Hotel.


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