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IG-Metall informiert über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Metall- und Elektro-Industrie in der Region.

(ty) Für die IG-Metall in Ingolstadt steht nach eigenem Bekunden aktuell die Sicherung der Arbeitsplätze und damit die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Unternehmen im Mittelpunkt. Vor diesem Hintergrund informierten der Erste und die Zweite Bevollmächtigte der IG-Metall in Ingolstadt, Bernhard Stiedl und Tamara Hübner, über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Metall- und Elektro-Industrie in der Region. Die corona-bedingte Wirtschaftskrise sei auch an der Region Ingolstadt nicht spurlos vorübergegangen, sie werde Beschäftigte und Unternehmen weiter fordern.

Dennoch zeige sich die Region Ingolstadt mit einem relativ robusten Arbeitsmarkt. Der Zuwachs an Arbeitslosen liege mit 1,1 Prozentpunkten hinter dem bundes- beziehungsweise bayernweiten Durchschnitt von 1,3 Punkten. "Das Mittel der Kurzarbeit hat hierbei Schlimmeres verhindert", befand Stiedl. "Auch wenn die Zahlen der Personen in Anzeige von Kurzarbeit mit über 85 000 sehr hoch erscheinen, ist die tatsächliche Zahl niedriger", so der Erste Bevollmächtigte der IG-Metall.

Dennoch befürchtet die Gewerkschaft, dass das Thema Kurzarbeit nach wie vor in der Region präsent sein wird. "Teilweise haben die Unternehmen während der Krise alte beziehungsweise bestehende Aufträge abgearbeitet. Diese reißen nun ab", gibt die Zweite Bevollmächtigte, Tamara Hübner, zu bedenken.

Der Konjunktur-Spiegel der IG-Metall bestätigt den Angaben zufolge dieses Bild. Zudem erhielten immer mehr Unternehmen Liquiditäts-Hilfen vom Staat. Deutschlandweit seien es mittlerweile 9,1 Prozent der Unternehmen aus der Metall und Elektro-Industrie.

Laut IG-Metall Ingolstadt befinden oder befanden sich 46 Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie in der Region Ingolstadt in Kurzarbeit. In 32 dieser Unternehmen habe eine Betriebs-Vereinbarung zur Kurzarbeit geschlossen werden können. Diese sichere den Beschäftigten eine Aufstockung auf durchschnittlich 85 Prozent. In der Krise zeige sich, dass Beschäftigte mit Tarifvertrag eine deutlich höhere Aufstockung erhalten würden als ohne. Gleiches gelte für die Arbeitsplatzsicherheit. Die IG-Metall Ingolstadt konnte nach eigener Darstellung durch den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen in der Krise für 47 000 Beschäftigte eine Beschäftigungs-Sicherung erwirken.

Ein besonderes Augenmerk muss laut IG-Metall auf Beschäftigte mit niedrigerem Einkommen gelegt werden. Diese seien während der Krise prozentual von höheren Einschnitten betroffen. "Die Menschen dürfen in der Krise nicht abgehängt werden", so Stiedl.

Der von der Automobil-Industrie geprägte Standort Ingolstadt sei aber bereits vor der Krise in schwierigem Fahrwasser gewesen. Die Transformation zur Elektro-Mobilität beschere Unternehmen und Beschäftigten dabei doppelte Härte. "Als Begleiterscheinung zur Krise haben sich die Prozesse bei der Digitalisierung zusätzlich enorm beschleunigt", heißt es von der Gewerkschaft. "Es ist unser Ziel, dafür zu sorgen, dass diese Turbo-Digitalisierung nicht zu Lasten der Beschäftigten geht", erklärt Hübner.

 

Es wäre zwar ihren Worten zufolge ein Fehler, jetzt bei der Transformation vom Gas zu gehen, es müsse aber sichergestellt werden, dass die Beschäftigten dementsprechende Qualifizierungs-Maßnahmen erhielten und die Mitbestimmung insbesondere bei diesem Thema voll zum Tragen komme.

Nach Auffassung der IG Metall wird es keine zeitnahe Entspannung auf dem Arbeitsmarkt geben. "Es werden Anstrengungen aller Beteiligten von Nöten sein, um die Krise zumindest einigermaßen schadlos zu überstehen." Die IG-Metall sei bereit, ihren Teil zu Arbeitsplatz-Sicherheit und Stabilität beizutragen. Dafür signalisiere sie Gesprächs-Bereitschaft mit den Unternehmen.

Die IG-Metall steht nach eigenen Worten für gute Arbeit und gutes Leben. Dieser Grundsatz, für unbefristete, tariflich abgesicherte, gut bezahlte, qualifizierte und mit Perspektive ausgestattete Arbeitsplätze zu kämpfen, gelte nach wie vor – auch in solch einer Krisen-Situation. "Die Tarifverträge bieten genügend Instrumente, mit denen wir Unternehmen stützen und gleichzeitig Beschäftigung sichern können", meint Stiedl.

Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick


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