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Zahl der Vertrags-Abschlüsse knapp sechs Prozent unter Vorjahres-Niveau. Rund 340 Azubi-Stellen warten auf ihre Besetzung.

(ty) Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahrs beginnen im Kreis Pfaffenhofen insgesamt 379 junge Leute eine Berufsausbildung in Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Das teilte die IHK für München und Oberbayern heute mit. Laut deren Zwischenbilanz ist die Zahl der Vertrags-Abschlüsse im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent zurückgegangen. Nach jüngstem Stand waren im Landkreis noch insgesamt 341 Lehrstellen unbesetzt – ihnen gegenüber standen 111 Bewerber. Die Auswahl für junge Leute, die noch unentschlossen sind, ist also bemerkenswert groß.

"Weniger Schulabgänger wie auch die Auswirkungen der Corona-Krise, vor allem der Stillstand in den Unternehmen während des Lock-Downs, machen sich im Ausbildungs-Bereich bemerkbar. Viele Vertrags-Abschlüsse haben sich verzögert oder kommen erst jetzt nach der Sommerpause zustande", berichtet Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses Pfaffenhofen. "Zahlreiche Betriebe suchen weiterhin nach Azubis, weswegen wir noch bis Ende Oktober mit vielen Neuverträgen rechnen." Grundsätzlich sei der Start in eine Ausbildung in Abstimmung mit dem Ausbildungs-Betrieb das ganze Jahr über möglich, betont Kastner. 

"Selbst unter Corona-Bedingungen", so Kastner weiter, "bestätigen laut einer aktuellen IHK-Umfrage drei von vier oberbayerischen IHK-Ausbildungs-Betrieben, dass die Ausbildung normal weiterläuft." Gut ein Drittel der Betriebe ermögliche seinen Azubis beispielsweise auch das Arbeiten im Home-Office. Auch, wenn in vielen Betrieben – insbesondere in der Hotellerie und Gastronomie, in der Event-Wirtschaft oder auch im Einzelhandel – die Bewältigung der Corona-Krise an erster Stelle stehe, wissen die Unternehmen laut IHK, "dass sie sich mit eigenem Fachkräfte-Nachwuchs bestmöglich für die Zukunft aufstellen".

 

Kastner verweist zudem auf die guten Karriere-Aussichten im Anschluss an eine Berufsausbildung: "Die hohe Qualität der Ausbildung in unseren Betrieben und Berufsschulen legt den Grundstein für ein erfolgreiches und erfülltes Berufsleben, das viele Aufstiegsmöglichkeiten bietet", sagt er, räumt aber zugleich ein: "Die Vorteile einer Berufsausbildung müssen wir noch stärker bekannt machen." Er unterstreicht in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung: "Wichtig ist am Ende, dass wir jeden ausbildungswilligen Jugendlichen auch davon überzeugen und für eine Ausbildung in der heimischen Wirtschaft gewinnen."

Unter Berufung auf Zahlen von der Agentur für Arbeit berichtet die IHK, dass derzeit noch 341 Ausbildungsplätze im Landkreis Pfaffenhofen unbesetzt seien, darunter auch Lehrstellen im Handwerk und in den freien Berufen. Diesen freien Stellen standen (Stand: 21. Juli) 111 unversorgt gemeldete Bewerber gegenüber. Rein rechnerisch habe damit jeder Bewerber mehr als drei Lehrstellen zur Auswahl. Kastner ermutigt deshalb bislang erfolglose oder noch unentschlossene Schulabgänger, sich zu bewerben. "Unser Ziel ist es, dass trotz aller aktuellen Schwierigkeiten jeder ausbildungswillige Schulabgänger auch eine Ausbildung beginnen kann."

Zu den Top-Ausbildungsberufen im Landkreis gehören laut IHK die Elektroniker für Betriebstechnik, die Kaufleute für Büro-Management und die Industrie-Kaufleute. Bei den jungen Frauen sei der Beruf der Kauffrau für Büro-Management am beliebtesten, bei den jungen Männern führe der Elektroniker die Rangliste an. Derzeit absolvieren junge Frauen und Männer eine Ausbildung in 62 verschiedenen IHK-Berufen. Im Landkreis Pfaffenhofen gebe es aktuell 190 IHK-Ausbildungsbetriebe. Sie stünden für rund 60 Prozent aller Ausbildungs-Verhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungs-Beginn sind auch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.


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