Gesundheits-Ministerin Huml erklärt die neuen Regelungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus und appelliert eindringlich an die Bürger.
(ty) Die bayerische Gesundheits-Ministerin Melanie Huml wirbt für ein konsequentes und verantwortungsbewusstes Umsetzen der Corona-Regeln. "Die Lage ist ernst", betonte sie heute. Deswegen habe man gestern im Kabinett schärfere Regeln für den Freistaat beschlossen. Damit gelte für Bayern eine "Art Ampel-System" (siehe Grafik unten), "das klar definiert, wann und wo eine erweiterte Masken-Pflicht gilt, wann eine Sperrstunde eintritt und mit wie vielen Menschen wir uns privat treffen dürfen", so die Ministerin. Die aktualisierte Infektions-Schutz-Maßnahmen-Verordnung mit den neuen Regelungen solle am morgigen Samstag in Kraft treten.
"Mit der bayerischen Corona-Ampel ist es wie im Straßenverkehr", so Huml: "Bei jeder Farbe muss man etwas mehr aufpassen und bestimmte Regeln beachten." Springe die Ampel auf Gelb – also ab einem Wert von 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in einem Landkreis oder einer Stadt – heiße es zum Beispiel in deutlich mehr Situationen als bisher: Maske auf! Außerdem sei dann ab 23 Uhr Sperrstunde in der Gastronomie.
Springe die Ampel ab 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner auf Rot, rutsche die Sperrstunde auf 22 Uhr. "Die steigenden Infektionszahlen sind ein Warnruf an uns alle", so Huml. "Jetzt ist der Zeitpunkt, wo wir handeln müssen, um größere Einschränkungen in unserem Alltag wie zu Beginn des Jahres zu vermeiden. Doch dafür müssen wir zusammenhalten."
Die Ministerin bekräftigte: "Das Wichtigste ist, dass wir die Regeln befolgen, die wir im Kampf gegen das Virus aufgestellt haben." Ihr Appell an die Bürger: "Halten Sie Abstand wo es möglich ist. Tragen Sie eine Mund-Nasen-Bedeckung möglichst überall, wo Sie mit anderen Menschen zusammenkommen. Ich weiß, dass das manchmal anstrengend ist, aber es ist ein Mittel, mit dem jeder zum Schutz seiner Mitmenschen beitragen kann."
Gerade mit Blick auf den kommenden Winter sei "das wichtiger denn je, denn der Winter ist Hochsaison für Viren aller Art – und damit leider auch für Corona", so Huml. Konkret gelte die erweiterte Masken-Pflicht künftig bei der Warnstufe Gelb überall dort, wo Menschen dichter zusammenkommen, zum Beispiel auf gut besuchten öffentlichen Plätzen, im Schul-Unterricht, bei Sport- und Kultur-Veranstaltungen sowie in öffentlichen Gebäuden.
"Ein großes Infektionsrisiko sind private Feiern und Zusammenkünfte", sagte die Ministerin. Daher appelliere sie an alle: "Überlegen Sie sich genau, welche Aktivitäten und Treffen wirklich notwendig sind und wie Sie sich und andere dabei schützen können." Dazu sieht Stufe Gelb der bayerischen Corona-Ampel eine Begrenzung von privaten Treffen und Feiern auf maximal zwei Hausstände oder zehn Personen vor; Stufe Rot begrenzt Treffen und Feiern auf zwei Hausstände oder fünf Personen.
Die Ministerin: "Unser Ziel ist es, einen flächendeckenden Lock-Down wie im Frühjahr zu vermeiden. Wir wollen alles dafür tun, damit Kitas und Schulen weiter offen bleiben und die Bürgerinnen und Bürger ihrer Arbeit nachgehen können." Aber, so unterstrich sie: "Das geht nur, wenn jeder seine Verantwortung sich und den Mitmenschen gegenüber ernst nimmt, sich solidarisch zeigt und mitmacht. Denn die steigenden Zahlen zeigen uns klar und deutlich: Das Corona-Virus ist im Herbst 2020 noch genauso gefährlich wie zu Beginn der Pandemie."
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