Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Pfaffenhofen und Umgebung
Zum Gedenken an jüdische Mitbürger
(ty) Die Stadt Pfaffenhofen hat Gedenktafeln an zwei Gebäuden im Stadtgebiet angebracht (Fotos). Sie erinnern an jüdische Bürger, die während der Nazi-Diktatur zum Opfer des Holocaust geworden sind. Eine Tafel hängt jetzt am Kramerbräu-Gebäude an der Ecke von Sonnenstraße und Auenstraße, das zweite Schild am Haus der Bäckerei Bergmeister am Hauptplatz. Die Initiative stammte vom Kultur-Referenten des Stadtrats, Reinhard Haiplik (ÖDP). "In unserer Stadt finden wir nur noch wenige Spuren, die in frühere Jahrhunderte weisen – um so mehr sollte man retten und bewahren, was geblieben ist", sagt er zur Motivation, an diese jüdischen Familien zu erinnern.
Die Gedenktafel in der Auenstraße erinnert an die jüdischen Mitbürger Siegfried und Regina Schloss sowie deren Sohn Martin. Sie alle wurden Opfer des Holocausts. Siegfried Schloss wurde 1943 in Theresienstadt ermordet, seine Frau Regina im Jahre 1944 im Vernichtungslager Auschwitz. Martin Schloss kam 1942 in Belzec oder Sobibor ums Leben. Am Hauptplatz wird mit der zweiten Tafel an den jüdischen Hopfen-Händler David Mann erinnert. Auch er ist ein Opfer des Holocaust. Die Nazis deportierten ihn 1942 von München nach Theresienstadt, wo er am 30. April 1943 ermordet wurde.
"Hoffnungsträger in der Welt von heute"
(pba) An diesem Wochenende begeht die Kirche den Diaspora-Sonntag (15. November). Aktion und Kollekte stehen heuer unter dem Leitwort "Werde Hoffnungsträger!". Der neue Vorsitzende für das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in der Diözese Augsburg, Diakon Andreas Martin, lädt die Gläubigen im Bistum Augsburg – zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören – dazu ein, sich solidarisch mit den Christen in den Diaspora-Gebieten zu zeigen. Er folgt in dieser Aufgabe auf Bischof Bertram Meier, der ihn Mitte Oktober zum Diözesan-Vorsitzenden ernannt hat. Zugleich trat Martin, der die diözesane Pilgerstelle leitet, als Vorsitzender des Diözesan-Verbands für den Verein vom Heiligen Lande (DVHL) die Nachfolge des Bischofs an.
Die deutschen Bischöfe betonen in ihrem Aufruf zur Diaspora-Kollekte, dass die Gläubigen, die Kirche als Minderheit erleben, finanziell und im Gebet auf unsere Solidarität angewiesen seien, damit auch sie dem Leitwort der Aktion entsprechen könnten. "Hoffnungsträger in der Welt von heute zu sein, ist die Berufung und der Auftrag von uns Christen. Die christliche Hoffnung erwächst aus dem Glauben an Jesus Christus. Sie schenkt uns und der ganzen Gesellschaft Orientierung, Mut und Kraft", heißt es in dem auch von Bischof Bertram Meier unterzeichneten Schreiben zum Diaspora-Sonntag.
Im November macht das Bonifatiuswerk mit der Diaspora-Aktion auf die Herausforderungen katholischer Christen aufmerksam, die als Minderheit in der Gesellschaft ihren Glauben leben. Es lädt dazu ein, sich mit der Glaubens-Situation in der eigenen Lebens-Umgebung auseinanderzusetzen, und regt dazu an, sich für die Anliegen der Katholiken in der Diaspora aktiv einzusetzen. Höhepunkt der deutschlandweiten Aktion bildet der Diaspora-Sonntag am 15. November. Dieser Tag der Solidarität wird traditionell am dritten Wochenende im November begangen. Dann sammeln katholische Christen in den Gottesdiensten für die Belange ihrer Glaubensgeschwister in der Diaspora.
Spannende Spiele in München
(ty) In der Vorrunden-Gruppe der deutschen National-Mannschaft bei der Fußball-Europa-Meisterschaft im kommenden Jahr steht jetzt auch der dritte Gegner fest: Ungarn setzte sich am gestrigen Abend in den Playoffs zur "Uefa Euro 2020" mit 2:1 gegen Island durch, trifft am 23. Juni 2021 (21 Uhr) in der Allianz-Arena in München auf das deutsche Team. In den weiteren Partien in der hochkarätig besetzten Gruppe F bekommt es die Elf von Bundestrainer Joachim Löw mit dem amtierenden Weltmeister Frankreich (15. Juni, 21 Uhr) und dem amtierenden Europameister Portugal (19. Juni, 18 Uhr) zu tun. Zudem findet am 2. Juli (21 Uhr) ein Viertelfinale in München statt.
Die Münchner Sportbürgermeisterin Verena Dietl erklärte heute: "Nachdem wir mit Portugal und Frankreich die aktuellen zwei Top-Mannschaften in Europa und der Welt zugelost bekommen haben, macht der dritte Gegner aus Ungarn die Gruppe noch spannender und attraktiver." Das werde eine große Herausforderung für das deutsche Team und ein absolutes Highlight für alle Fußball-Fans. "Ich freue mich jetzt schon auf das Turnier und werde natürlich der deutschen Nationalmannschaft die Daumen drücken."
"Unermüdlich erinnern, mahnen und aufklären"
(ty) "Leid und Elend des Krieges dürfen nie vergessen werden", erklärte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann anlässlich des Volkstrauertags am kommenden Sonntag, 15. November. "Uns muss bewusst sein, dass die für unsere Erinnerung so wichtigen Zeitzeugen immer mehr verstummen werden." Obwohl es in Mitteleuropa seit 75 Jahren keinen Krieg mehr gebe, zeigten doch die islamistischen Terror-Anschläge in Berlin, Paris, Nizza und zuletzt in Wien deutlich, wie fragil der Zustand Frieden sei. "Der 15. November 2020 ist ein Tag der Mahnung zu Versöhnung und Verständigung", so der Minister.
Der Volksbund deutsche Kriegsgräber-Fürsorge hat sich laut Herrmann in seinem über 100-jährigen Bestehen zu einem wesentlichen Akteur der Erinnerungs- und Gedenk-Kultur entwickelt. "Ich danke dem Volksbund für seine unermüdliche Arbeit sehr herzlich. Mit seinen nunmehr 832 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten wird er auch in Zukunft die Lebenden an die Vergangenheit erinnern und sie mit den Folgen von Krieg und Gewalt konfrontieren", so Herrmann. "Deutschlands Nazi-Vergangenheit darf sich niemals mehr wiederholen und dafür müssen wir unermüdlich erinnern, mahnen und aufklären."
Die 2,8 Millionen Toten, die auf den Gräberfeldern ruhen, führten deutlich vor Augen, welch hohen Preis die Menschheit wegen der fanatischen und faschistischen Nazi-Diktatur zahlen musste. Diese mahnende Erinnerung hält der Volksbund auch in seiner Jugendarbeit lebendig, indem er in seinen Work-Camps und Begegnungs- und Bildungsstätten die jungen Leute zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt auffordert. "Der Volksbund sendet damit eine wichtige Friedensbotschaft an die nachfolgenden Generationen, auf die es morgen ankommt", sagte Herrmann.
Deutlich weniger produziert
(ty) Die Produktion der bayerischen Industrie (verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, bezogen auf Betriebe mit 50 oder mehr Beschäftigten) musste im September dieses Jahres gegenüber dem Vorjahres-Ergebnis ein Minus von 8,2 Prozent hinnehmen. Der Rückgang fiel damit ähnlich hoch aus wie im August (minus 8,9 Prozent). Wie das bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilte, verringerte sich die Produktion bei den Vorleistungsgüter-Produzenten um 0,6 Prozent, im Verbrauchsgüter-Bereich um 0,9 Prozent und bei den Investitionsgüter-Produzenten um 14,1 Prozent.
Im Vergleich mit den ersten neun Monaten des Jahres 2019 musste im entsprechenden Zeitraum heuer ein Produktions-Rückgang von 12,7 Prozent verbucht werden. Die Verbrauchsgüter-Produzenten reduzierten ihre Produktions-Tätigkeit um 4,0 Prozent, die Vorleistungsgüter-Produzenten um 8,8 Prozent und die Investitionsgüter-Produzenten um 17,2 Prozent. In den einzelnen Zweigen der bayerischen Industrie fällt die Entwicklung des Produktions-Volumens im bisherigen Jahresverlauf vorwiegend negativ aus.
Vor allem in Bayerns bedeutendem Wirtschaftszweig "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" blieb die Produktion deutlich hinter dem Vorjahres-Ergebnis (minus 22,4 Prozent) zurück. Auch in den Wirtschaftszweigen "Metall-Erzeugung und -Bearbeitung" (minus 19,1 Prozent) und "Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen" (minus 16,8 Prozent) mussten im Vorjahres-Vergleich hohe Produktions-Rückgänge verzeichnet werden. Dagegen konnte der Produktions-Ausstoß in der Branche "Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen" erheblich gesteigert werden (plus 11,0 Prozent).
Fonds für Oktoberfest-Attentat-Betroffene
(ty) 40 Jahre nach dem Terror-Anschlag auf dem Münchner Oktoberfest werden der Bund, der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München einen weiteren Hilfsfonds für die Betroffenen des Attentats über insgesamt 1,2 Millionen Euro einrichten. Die Landeshauptstadt München beteiligt sich dabei in einer Höhe von 200 000 Euro und verwaltet den Fonds. Das hat der Sozialausschuss des Stadtrats, vorbehaltlich der Entscheidung der Vollversammlung am 19. November, jetzt beschlossen. Der Freistaat und der Bund wollen sich mit jeweils 500 000 Euro beteiligen.
"Der schreckliche rechtsextremistische Anschlag auf das Münchner Oktoberfest bleibt ein tiefer Einschnitt in der Nachkriegs-Geschichte. Ich bin deshalb froh und dankbar, dass die Betroffenen nun eine finanzielle Unterstützung erhalten, auf die sie schon lange gewartet haben", sagte Bürgermeisterin Verena Dietl. "Damit setzen wir ein spätes, aber dennoch klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und stellen uns an die Seite der Betroffenen, denen unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt."
Die Solidarleistung werde nach Antragstellung in Form einer Pauschale bis spätesten 30. Juni 2021 ausbezahlt. Antragsberechtigt seien Verletzte und Hinterbliebene, deren Angehörige bei dem Anschlag getötet wurden. Dazu gehören Eltern, Ehepartner, Kinder und Geschwister. Sozialreferentin Dorothee Schiwy: "Es war der schwerste Terror-Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik, der bis heute bei den Betroffenen großes Leid hinterlässt." Die Bundesanwaltschaft habe die Tat mittlerweile als rechtsextrem eingestuft. "Deshalb wollen wir nochmals ausdrücklich ein Zeichen der Solidarität für die Betroffenen dieses verheerenden Anschlags setzen. Wir wollen die Menschen unterstützen, die bis heute unter den Folgen des Attentats leiden. Sie sollen durch die Solidarleistung eine weitere Anerkennung erhalten."
Am 26. September 1980 wurde das Oktoberfest in München Ziel des schwersten rechtsextremistischen Anschlags in der Nachkriegs-Geschichte. Um 22.19 Uhr explodierte direkt am Haupteingang der Theresienwiese eine Bombe. Zwölf Menschen und der Attentäter wurden damals getötet, 221 weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Verletzungen wirken bei den Betroffenen zum Teil bis heute nach. Die Landeshauptstadt München hatte im Jahr 2015 ein Forschungs-Projekt zur Dokumentation der Lebensschicksale der Betroffenen initiiert.