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Zahl der Menschen, die älter als 65 sind, könnte bis zum Jahr 2035 auf 34 800 steigen – das wären 54 Prozent mehr als im Jahr 2017.

(ty) "Immer mehr Senioren – aber auch genug altersgerechter Wohnraum?" Diese Frage stellt die Industrie-Gewerkschaft "Bauen, Agrar, Umwelt" (IG Bau) auch für den Landkreis Pfaffenhofen. Hier "könnte die Zahl der Menschen, die älter als 65 sind, bis zum Jahr 2035 auf 34 800 anwachsen – das sind 54 Prozent mehr als noch im Jahr 2017". Ihr Anteil an der Bevölkerung läge dann bei 25 Prozent (2017: 18 Prozent). Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Demografie-Prognose des Cima-Instituts für Regionalwirtschaft – und fordert "mehr Anstrengungen bei der Schaffung seniorengerechter Wohnungen".

"Lift statt Treppe, breitere Türen für Rollator und Rollstuhl, barrierefreie Duschen – nur ein kleiner Teil der Wohnungen im Landkreis ist für die rasant wachsende Generation Ü65 geeignet. Das muss sich ändern", sagt Michael Müller. Der oberbayerische Bezirks-Vorsitzende der IG Bau spricht von einer "demografischen Notwendigkeit".

Es müssten nicht nur zusätzliche Senioren-Wohnungen neu gebaut werden. Auch bei der altersgerechten Sanierung bestehender Wohnungen sei der Nachholbedarf groß. "Wenn die Rentner-Generation nicht stärker berücksichtigt wird, droht vielerorts schon in einigen Jahren eine graue Wohnungsnot", warnt Müller.

Dieses Problem werde bereits jetzt durch die Corona-Pandemie verschärft, weil gerade ältere Menschen einen Großteil des Tages zuhause verbringen müssten.

Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) biete mit ihrem Programm "Altersgerecht Umbauen" zwar Zuschüsse und Kredite. Das Fördervolumen in Höhe von 150 Millionen Euro in diesem Jahr reiche aber nicht aus, kritisiert die IG Bau. Der Bund müsse die Förderung mindestens verdoppeln, um das Senioren-Wohnen voranzubringen. Danach sehe es derzeit allerdings nicht aus.

"Laut Haushaltsplan stehen für die altersgerechten Sanierung im nächsten Jahr nur noch 130 Millionen Euro zur Verfügung", so die Gewerkschaft in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung.

Am Ende, so die IG Bau, stehe die Lebensqualität Tausender Menschen im Kreis Pfaffenhofen auf dem Spiel. "Es kann nicht sein, dass ein Rentner nur deshalb ins teure Pflegeheim muss, weil eine ambulante Betreuung an der seniorengerechten Ausstattung der eigenen Wohnung scheitert", betont Müller.


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