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Folgenschwerer Fehler eines Stapler-Fahrers: 700 Liter hochkonzentrierter Schwefelsäure laufen im Gewerbegebiet Schweitenkirchen direkt in die Kanalisation

Von Tobias Zell

Im Schweitenkirchener Gewerbegebiet bei Oberthann, nahe der Autobahn-Ausfahrt Pfaffenhofen, ist es heute Nachmittag beim Entladen eines Lastwagens zu einem Gefahrgut-Unfall gekommen, der die Hilfskräfte noch bis in die Nachtstunden in Atem halten wird. Durch den Fehler eines Stapler-Fahrers sind nach Angaben der Polizei etwa 700 Liter hochkonzentrierter Schwefelsäure aus einem Container gelaufen und direkt in die Kanalisation gelangt. Zwei Personen wurden nach ersten Informationen verletzt. Jede Menge Einsatzkräfte rückten umgehend an, um die Gefahr einzudämmen und um letztlich die Säure wieder abzupumpen. Der Einsatz läuft noch und dürfte sich bis weit in die Nachtstunden hinziehen.

Gegen 16.10 Uhr passierte dem Gabelstapler-Fahrer nach Angaben eines Polizeisprechers der folgenschwere Fehler: Der Mann stieß mit der Gabel beim Ausladen gegen den Gefahrgut-Container, in dem sich die Schwefelsäure befand, und riss oder bohrte ein Leck in diesen. Aus dem Leck geschlagenen Spezialbehälter, der insgesamt 1000 Liter 96-prozentige Schwefelsäure fasste, liefen nach Angaben der Polizeiinspektion Pfaffenhofen um die 700 Liter aus und gelangten direkt in die Kanalisation.

Die umgehend angerückten Feuerwehrleute von mehreren Standorten aus der ganzen Region konnten wichtige Knotenpunkte der Kanalisation abdichten, sodass es gelang, die weitere Ausbreitung der Schwefelsäure zu verhindern. Allerdings ist der Fall damit längst nicht erledigt. Denn die große Menge der nun sozusagen gefangenen Schwefelsäure muss jetzt freilich abgepumpt und entsorgt werden, wie ein Polizeisprecher gegenüber unserer Zeitung erläuterte. Das dauere auch deshalb relativ lange, weil die Säure dabei immer wieder verdünnt werden müsse.

Glimpflich ausgegangen ist der Unfall für den Stapler-Fahrer sowie für den Fahrer des Lastwagens, von dem der Säure-Container gerade abgeladen werden sollte, als es zu dem Zwischenfall kam. Die beiden Männer erlitten laut Polizei Reizungen der Atemwege; es handelt sich aber wohl in beiden Fällen um keine schlimmeren Verletzungen.

Angerückt waren neben mehreren Streifenbesatzungen der Polizei vor allem rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren Schweitenkirchen, Pfaffenhofen, Reichertshofen, Wolnzach und der Berufsfeuerwehr Ingolstadt sowie elf Helfer vom Roten Kreuz. Außerdem vor Ort: Fünf Mann von der Kreisbrand-Inspektion und Vertreter des Landratsamts Pfaffenhofen. Der Einsatz läuft.


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