Heute haben die Betriebsratswahlen bei Audi begonnen – 37 000 Audianer sind aufgerufen
(ty) Pünktlich zum Start der Betriebsratswahl bei Audi gaben die ersten Audianer heute früh ihre Stimme ab. Der Ingolstädter Betriebsratsvorsitzende Peter Mosch, Stellvertreter Max Wäcker und Jörg Schlagbauer, Mitglied im Betriebsausschuss, appellierten dabei noch einmal an die Belegschaft, ihr Wahlrecht zu nutzen.
Die Bedürfnisse der Arbeitnehmer spielen bei Audi traditionell eine besondere Rolle. „Ohne die gelebte Mitbestimmung bei Audi wäre der Standort heute nicht derselbe“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Peter Mosch. „Wir Arbeitnehmervertreter legen viel Wert darauf, Audi mit der Unternehmensleitung gemeinsam zu gestalten. Wer wählen geht, kann die Zukunft des Unternehmens mitbestimmen“, so Mosch.
Von heute an bis Freitag um zwölf Uhr sind fast 37 000 Belegschaftsmitglieder zur Wahl aufgefordert, so viele wie noch nie in Ingolstadt. Bereits seit Anfang Februar konnten sie ihre Stimme per Briefwahl abgeben und nutzten diese Gelegenheit rege: Bis einschließlich 4. März registrierte der Vorsitzende des Wahlvorstands, Klaus Mittermaier, rund dreimal so viele Briefwähler, wie bei der letzten Wahl 2010. „Das ist ein gutes Zeichen. Wir sind überzeugt, dass die Audianer großes Interesse an einer starken Arbeitnehmervertretung zeigen.“
Der neue Betriebsrat wird der bislang größte bei Audi. Grund ist die stark gewachsene Belegschaft. Die Anzahl der Betriebsräte steigt in Ingolstadt dementsprechend von 51 auf 55 Mandate. Zur Wahl stehen 180 Kandidaten auf drei Listen: „FUCB – Freier unabhängiger christlicher Betriebsrat“, „CGM – Gewerkschaft Metall“ und „IG Metall – Gemeinsame Liste Industriegewerkschaft Metall“. Gewählt wird per Listenwahl, so dass jedes Belegschaftsmitglied eine Stimme hat.
Wahlberechtigt sind alle Belegschaftsmitglieder, die das 18. Lebensjahr vollendet haben – darunter auch das Management und Auszubildende sowie Leiharbeiter, die für mindestens drei Monate bei Audi beschäftigt sind. Nachdem sich der neu gewählte Betriebsrat in einer konstituierenden Sitzung formiert hat, wird er sich bereits ab 1. Mai seinen neuen Herausforderungen stellen. Neben dem Einsatz für weitere Investitionen in den Standort Ingolstadt – in innovative Technologien, neue Modelle und Fertigungsstrukturen – stehen auch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privat sowie Lösungen, den zunehmenden Leistungsdruck am Arbeitsplatz und seine Folgen zu begrenzen, ganz oben auf der Agenda.