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Der 52-Jährige fiel auf eine Betrugs-Masche herein, die bei der Polizei als "Romance Scamming" oder "Love Samming" bekannt ist. 

(ty) Ein 52-Jähriger aus dem nördlichen Landkreis Pfaffenhofen war im März dieses Jahres über eine Dating-App von einer angeblichen 38-jährigen Französin angeschrieben worden. Nach kurzer Zeit bat sie um Geld. Das benötigte sie angeblich für Flüge, Essen, Notar- und Krankenhaus-Kosten wegen der Behandlung ihres schwerkranken Sohnes. Ohne die Frau in der virtuellen Welt, geschweige denn in der Realität jemals zu Gesicht bekommen zu haben, transferierte der 52-Jährige gutgläubig per Überweisung sowie teilweise über Amazon-Geschenkkarten einen Gesamtbetrag in Höhe von 17 000 Euro. Die Geisenfelder Polizeiinspektion berichtet heute von dem Fall und betont: "Der 52-Jährige ist hier auf eine Trick-Betrügerin hereingefallen."

Die Polizei warnt immer wieder vor der perfiden Masche mit der vorgetäuschten Liebe. Die Täter gehen dabei zumeist nach einem ähnlichen Schema vor. Sie nehmen etwa über Dating-Plattformen den Kontakt zu den potenziellen Opfern auf und gaukeln ihnen in den folgenden Chats die große Liebe vor. Im Verlauf des Nachrichten-Austauschs tischen sie den ahnungslosen Opfern dann erfundene Geschichten – etwa von vermeintlichen Notlagen – auf und veranlassen sie letztlich dazu, Überweisungen auf diverse Konten durchzuführen oder anderweitig Geld zu transferieren. Diese Betrugs-Masche ist den Ermittlern der Kripo hinlänglich als "Romance Scamming" oder "Love Samming" bekannt. Oftmals verbergen sich sogar hinter den weiblichen Profilen männliche Täter.

 

Präventions-Hinweise der Polizei:

  • Wenn der Kontakt zur Internet-Bekanntschaft nur per Chat, Mail oder Telefon hergestellt werden kann, ist höchste Vorsicht geboten.
  • Brechen Sie spätestens, wenn Geldforderungen gestellt werden, sofort jeglichen Kontakt ab – ob per Chat, Mail oder Telefon.
  • Gehen Sie nicht auf die Forderungen des Scammers ein.
  • Überweisen Sie auf keinen Fall Geld, lösen Sie keine Schecks ein, leiten Sie keine Briefe und Päckchen weiter oder bewahren diese auf.
  • Machen Sie geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig.
  • Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf CD oder USB-Stick.
  • Informieren Sie unverzüglich die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
  • Es gibt verschiedene Formen von "Scamming"; die Polizei informiert darüber detailliert auf www.polizei-beratung.de; hier der direkte Link.

Weitere Tipps:

  • Private Daten schützen: Seien Sie zurückhaltend bei der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Ihrer Anschrift oder dem Geburtsdatum und mit Auskünften über Ihren Arbeitgeber. Romance-Scammer suchen beispielsweise in sozialen Netzwerken nach ihren Opfern. Mit jeder Information haben sie dadurch ein Mittel mehr, um ihre Opfer zu täuschen und anschließen um Geld zu bitten.
  • Die Verbreitung von Inhalten bedenken: Bevor Sie etwas veröffentlichen, fragen Sie sich immer, ob andere das über Sie wirklich wissen sollten. Je mehr andere über Sie wissen, desto eher können Sie mit besonders sensiblen Informationen unter Druck gesetzt werden. Das machen sich auch Erpresser beispielsweise beim so genannten Sextortion zu Nutze.
  • Sicherheits-Einstellungen verwenden: Nutzen Sie Privatsphäre-Einstellungen der Netzwerke und Messenger-Dienste für Ihren Schutz. Wer sein Profil nur für Freunde einsehbar macht, schützt sich auch vor unbekannten Cyber-Mobbern oder Cyber-Stalkern.
  • Wer dennoch Opfer von Liebes-Betrügern im Netz geworden ist, sollte auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei erstatten. Denn der emotionale und finanzielle Schaden eines solchen Betrugs können beträchtlich sein. Eine Verfolgung der Täter ist dann das beste Mittel.

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