Der in diesem Jahr noch ungeschlagene FC Ingolstadt empfängt heute Abend den FSV Frankfurt – für beide Teams geht es darum, sich weiter vom Tabellenkeller abzusetzen
(ty/zel) Der in diesem Pflichtspieljahr noch ungeschlagene FC Ingolstadt empfängt am heutigen Freitagabend um 18.30 Uhr den FSV Frankfurt. Die Schanzer liegen mit 30 Punkten auf Rang 13 der Zweiten Fußball-Bundesliga, die Gäste rangieren punktgleich auf Platz zwölf. Eine spannende Partie also, denn es geht für beide Teams darum, sich mit einem möglichen Sieg weiter von den Niederungen der Tabelle zu distanzieren.
„Der FSV ist ein sehr unangenehmer Gegner. Die Frankfurter haben gute Abläufe, viel Tempo im Spiel, wenig Ballbesitz und ihre Stärke ist das Umschaltspiel“, weiß FC-Trainer Ralph Hasenhüttl. Mit einem 1:0-Heimsieg gegen den FC St. Pauli im Rücken kommen die Frankfurter gestärkt in den Audi-Sportpark. Die Schanzer hingegen sollten ihrerseits aber genügend Selbstvertrauen getankt haben durch die jüngsten Ergebnisse, um auch diesmal zu Hause wieder zu punkten.
Die Mannen von FC-Coach Hasenhüttl haben heuer noch nicht verloren. Sie kamen mit einem achtbaren Remis in Karlsruhe aus der Winterpause, ließen einen Heimsieg gegen die Münchner Löwen und einen Auswärtserfolg in Bielefeld folgen und holten zuletzt gegen Dynamo Dresden und Union Berlin jeweils ein Remis. Bemerkenswert war dabei vor allem, dass die bislang ja so heimschwachen Ingolstädter neuerdings auch vor heimischem Publikum Zählbares holen.
Auswärts waren die Schanzer bislang deutlich stärker als zu Hause. Doch an das Hinspiel beim FSV Frankfurt mag keiner mehr denken. Denn damals, am achten Spieltag, kamen die Ingolstädter dort mit 1:4 unter die Räder und waren am Tiefpunkt angelangt. Wenig später musste Trainer Marco Kurz gehen – und mit dem neuen Coach Ralph Hasenhüttl kam der Erfolg. Inzwischen sieht es auch von der Tabellensituation her wieder deutlich besser aus für die Ingolstädter, um die es zeitweise zappenduster schien. Der FC hat sich inzwischen aus den Abstiegsrängen herausgearbeitet, dabei auch viel Kredit bei den Fans zurückerobert und liegt aktuell fünf Zähler vor den auf dem Relegationsrang stehenden Bielefeldern. FC-Trainer Ralph Hasenhüttl weiß: „Die Stimmung in der Mannschaft ist gut, aber wir können uns nicht zurücklehnen."
Dass die Schanzer den FSV Frankfurt besiegen können, haben sie in dieser Saison schon bewiesen. Das Aufeinandertreffen im DFB-Pokal entschieden die Ingolstädter durch Treffer von Tamás Hajnal und Philipp Hofmann mit 2:0 für sich. Aber weniger deshalb, sondern vor allem angesichts der jüngsten Ergebnisse ist Hasenhüttl zuversichtlich für das Flutlichtspiel heute Abend: „Wir investieren viel in unser Spiel, sind stabil und finden immer besser die Mischung aus Angriffslust und Defensive.“
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Marvin Matip, Innenverteidiger und Kapitän, fällt verletzungsbedingt aus. „Er ist unser Kapitän und Führungsspieler. Er zelebriert seine Rolle auf eine Art und Weise, wie es sich ein Trainer nur wünschen kann“, lobt Hasenhüttl seinen Chef auf dem Platz. Und der Ausfall ist natürlich bitter. Trotzdem sieht Hasenhüttl die Sache pragmatisch: „Wir müssen den Verlust als Mannschaft auffangen.“ Außerdem sei das auch eine Chance für andere Spieler, die sich jetzt beweisen könnten.
Mit Verteidiger Leon Jessen (Hüftprellung) und Mittelfeldmann Tamas Hajnal (Rippenbruch) stehen indes zwei weitere Akteure definitiv nicht zur Verfügung, bei Stürmer Philipp Hofmann (Trainingsverletzung) ist die Einsatzbereitschaft unklar. Dafür "brennen einige Offensivakteure, die zuletzt mit weniger Spielzeit leben mussten", wie der Trainer weiß. Zum Beispiel die Stürmer Moritz Hartmann oder Karl-Heinz Lappe, aber auch Offensivmann Stefan Lex ("Er kommt jetzt wieder richtig gut rein") und natürlich FCI-Urgestein Andreas Buchner.
Der FC Ingolstadt und der FSV Frankfurt trafen bislang im Fußball-Unterhaus insgesamt neun Mal aufeinander. Die Schanzer konnten dabei nur zwei Mal gewinnen; vier mal stand am Ende ein Remis an der Anzeigentafel, drei Partien gewannen die Frankfurter.
In der Saison 2007/08 stieg der FC Ingolstadt gemeinsam mit dem FSV Frankfurt in die Zweite Liga auf: Nach 34 Spieltagen hatten beide Teams die gleiche Punkteausbeute (62). Aufgrund der besseren Tordifferenz belegte der FSV damals Platz eins, Ingolstadt wurde Vizemeister.
Außerdem ist Frankfurts Trainer kein Unbekannter: Benno Möhlmann war von November 2011 bis November 2012 Chefcoach in Ingolstadt. Und auch die beiden Trainer kennen sich bestens. Hasenhüttl spielte bereits unter Möhlmann in der Saison 2000/01 für die SpVgg Greuther Fürth. „Benno ist ein Trainerfuchs, der sich immer was ausdenkt, ein akribischer Arbeiter und toller Typ“, sagt Hasenhüttl über ihn.