Nach einem Pkw-Crash in Allershausen werden einem 50-Jährigen gleich mehrere strafrechtliche Vorwürfe gemacht.
(ty) In Allershausen hat am frühen gestrigen Abend ein betrunkener Autofahrer (50) einen Verkehrsunfall gebaut, bei dem ein anderer Pkw-Lenker (47) verletzt worden ist. Auf eine polizeiliche Aufnahme des Sachverhalts hatte der Crash-Verursacher dann allerdings offenbar so gar keine Lust: Er machte sich nämlich einfach davon. Zurückgeblieben an der Unglücksstelle war jedoch eines der Nummernschilder seines Wagens. Der 50-Jährige bekam daraufhin Besuch von der Polizei. Die Beamten stellten den Führerschein sicher und ermitteln jetzt gleich wegen mehrerer im Raum stehender Straftaten gegen den Mann aus dem Landkreis Freising.
Wie die Freisinger Polizeiinspektion heute berichtete, war gegen 18.20 Uhr folgendes passiert: Ein 47-Jähriger aus Marzling befuhr mit seinem Audi die Münchner Straße in Allershausen und verringerte vor dem Kreisverkehr seine Geschwindigkeit, um einem Fußgänger das Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Der 50-jährige VW-Lenker, der hinter dem Audi unterwegs war, bemerkte das zu spät und es kam zum Auffahr-Unfall. Durch den Aufprall habe der Marzlinger leichte Verletzungen erlitten; er sei vor Ort vom angerückten Rettungsdienst behandelt worden. Der 50-Jährige habe gegenüber dem 47-Jährigen sofort eingeräumt, dass er schuld sei, und zugleich angekündigt, dass er alles bezahlen werde.
Der 47-Jährige habe jedoch darauf bestanden, dass die Polizei den Unfall zu Protokoll nehme. Daraufhin sei der 50-Jährige in seinen Wagen gestiegen und davongefahren, ohne seine Personalien angegeben zu haben. Die hinzugerufenen Streifenbeamten stellten dann laut heutiger Mitteilung fest, dass sich das vordere Kennzeichen des Verursacher-Autos noch an der Heckstoßstange des anderen Fahrzeugs befand. "Dieses hatte sich beim Aufprall an der Stoßstange verhakt", erklärt ein Polizei-Sprecher. Im Zuge einer so genannten Halter-Nachschau sei der Unfall-Verursacher dann von den Gesetzeshütern daheim angetroffen worden. Der Grund für seine Flucht von der Unfallstelle sei auch schnell ermittelt gewesen.
Den Beamten sei Alkohol-Geruch entgegengeweht. Ein Atem-Test habe bei dem 50-Jährigen einen Wert von 1,3 Promille ergeben. Daraufhin musste er im Klinikum in Freising eine Blutentnahme über sich ergehen lassen. Außerdem sei sein Führerschein beschlagnahmt worden. Bekanntlich liegt ab 1,1 Promille am Steuer eine Straftat vor, selbst wenn kein Unfall passiert. Gegen den Mann werde jetzt strafrechtlich wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, unerlaubten Entfernens vom Unfallort, fahrlässiger Körperverletzung und Trunkenheit im Verkehr ermittelt. Im Zuge des Strafverfahrens droht ihm der Entzug seiner Fahrerlaubnis. Der bei dem Unfall entstandene Sachschaden wurde auf insgesamt 5000 Euro beziffert.