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Experten-Informationen bei Online-Veranstaltung der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte. Eine Zusammenfassung.
Zur 13. Auflage des Land- und Forstwirtschafts-Forums hatte die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte alle Interessierten eingeladen. Die kostenlose Online-Veranstaltung stand diesmal unter dem Motto "Perspektiven in der Land- und Forstwirtschaft" und wurde von rund 320 Leuten verfolgt. Hauptreferent war Ludwig Michael Huber vom Genossenschafts-Verband Bayern. Er sprach über "Herausforderung Agrarmärkte für bayerische Land- und Ernährungswirtschaft". Das Forum fand zum zweiten Mal in digitaler Form statt. Da die Corona-Pandemie weiterhin Kontakt-Beschränkungen erfordert, informierte das Geldinstitut über die aktuellen Entwicklungen in dem bereits bekannten Online-Format. Hier eine Zusammenfassung.
Erhaltung der Kaufkraft als Herausforderung
Corona und die Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Kapitalmärkte – das waren die zentralen Themen der Ausführungen von Richard L. Riedmaier, dem Vorstands-Vorsitzenden der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte. Minus-Zinsen, eine zunehmende Staatsverschuldung und hohe Energiepreise führten zu einer Inflation, die aktuell mit 5,3 Prozent auf einem 30-Jahres-Hoch liegt und weiter steigen wird. Die Inflations-Bremse ist lädiert und Deutschland befindet sich in einer Stagflation.
Die große Herausforderung wird die Erhaltung der Kaufkraft des Vermögens sein. Dahingehend setzt Riedmaier auf die Anlage in Substanz- und Sachwerte wie Qualitäts-Aktien, Immobilien, Gold, Silber und auch eine relativ junge Anlage-Klasse wie Krypto-Währung. Die Zeit ist der mächtigste Verbündete der Geldanlage und Kursschwankungen sind der Preis für langfristig realen Wertzuwachs. Da keiner weiß, was morgen kommt, empfiehlt Riedmaier grundsätzlich auf Diversifikation durch Anlage in mehrere Anlage-Klassen zu setzen. Unterstützung finden Anleger bei den Beratern der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte, die gemeinsam mit ihnen den richtigen Anlage-Mix erstellen.
Herausforderungen für die Landwirtschaft
Gastredner Ludwig Michael Huber zeigte in seinem Vortrag die aktuellen Herausforderungen der weltweiten Agrarmärkte für die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft auf, die auch die Waren- und Dienstleistungs-Genossenschaften zu spüren bekommen. Huber leitet seit 2017 den Bereich "Betreuung Ware und Dienstleistung" beim bayerischen Genossenschafts-Verband in München. Nach dem Studium der Landwirtschaft mit Fachrichtung Tierproduktion an der Universität München-Weihenstephan startete er 1988 seine berufliche Laufbahn beim Zentral-Verband der Milch-Erzeuger in Bayern. Von 2010 bis 2017 übernahm er die Leitung am Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte an der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).
Biodiversivität, Ressourcen-Schutz, Digitalisierung, Klimawandel und Klimaschutz als auch die Gesellschaft stellen große Herausforderungen für die Landwirtschaft dar. Die Fragestellungen der Gesellschaft und die Auseinandersetzung, die sich daraus ergibt, führen oftmals zu grundsätzlichen Verständnis-Problemen. Die Gesellschaft nimmt Einfluss und Konflikte sind vorprogrammiert.
Aktuelle Markt-Entwicklungen und Folgen
Kritisch blickte Huber auf das Konzept der EU zur Klima-Neutralität, den "EU Green Deal". Anhand einer US-Studie zeigte er die Auswirkungen der EU-Strategien auf die Wirtschaft und Ernährungs-Sicherheit für die Europäische Union, für die USA und für die ganz Welt, wenn alle dieses Konzept umsetzen würden. Im Ergebnis wäre die USA der große Profiteur, während die EU ihr Angebot reduziert, sich aus den Märkten zurückzieht und diese anderen überlässt. Weltweit könnte bei massiv steigenden Preisen weniger produziert werden und die Ernährungs-Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden.
Am Beispiel Milch und Ölsaaten blickte Huber auf den Weltmarkt und beleuchtete die aktuellen Markt-Entwicklungen sowie ihre Folgen für Milch, Fleisch und Getreide. Eine Abkopplung vom Weltmarkt ist nur bedingt möglich. Der Weltmarkt bestimmt die EU-Märkte und deutschen Märkte für Milch, Fleisch, Getreide und Ölsaaten in weiten Teilen. Der Strukturwandel wird sich mit zunehmender Dynamik fortsetzen und damit zu den landwirtschaftlichen Betrieben auch die vor- und nachgelagerten Bereiche, wie zum Beispiel Waren-Genossenschaften stark beeinflussen.
Positionierung als führende Agrar-Bank
Die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte wurde in den vergangenen Jahren durch ihre regionale Marktführerschaft im Firmenkunden-Geschäft mehrfach als Qualitätsführer in der Finanz-Beratung ausgezeichnet. Neu ist die Positionierung als führende Agrar-Bank unter den Genossenschafts-Banken in Bayern, die über eine eigenständige Leistungsmarke an die Öffentlichkeit geht. Der Generalbevollmächtigte Helmut Kundinger präsentierte die neue Sub-Marke, die auch eine Wertschätzung und ein Zukunfts-Versprechen gegenüber den Agrar-Kunden zum Ausdruck bringt.
Das Bundesprogramm Landwirtschaft und das bayerische Sonderprogramm "Landwirtschaft Digital" (BaySL Digital) fördert Investitionen, die zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft beitragen. Die Agrar-Firmenkunden-Betreuer der VR Bayern-Mitte unterstützen unter anderem bei der Antragstellung. Weitere Informationen, auch zu den Ansprech-Partnern, findet man unter diesem Link.