67-Jähriger aus Neuburg-Heinrichsheim ist seinen Führerschein los. Die bei ihm angerückten Polizisten wollte er nicht ins Haus lassen.
(ty) Ein sturzbetrunkener 67-Jähriger hat am gestrigen Abend am Steuer seines Autos in Neuburg an der Donau einen anderen Pkw gerammt und ist danach einfach geflüchtet. Auf dem Weg nach Hause touchierte er, verfolgt vom Geschädigten, eine Baumreihe neben der B16 und setzte seine Flucht fort. Als schließlich Streifenbeamte vor seiner Tür standen, machte er keine Anstalten, ihnen die Tür zu öffnen. Half aber alles nichts: Der Führerschein des Mannes wurde letztlich einkassiert, ein Strafverfahren folgt. Ein Alko-Test hatte fast 2,5 Promille ergeben.
Laut heutiger Mitteilung der Polizei ist folgendes passiert: Gegen 18.55 Uhr teilte ein 38 Jahre alter Pkw-Lenker aus dem Gemeinde-Bereich von Rennertshofen mit, dass ihm soeben im Kreisverkehr von Münchener Straße und B16 in Neuburg ein anderer Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt genommen habe und dass es dadurch zum Zusammenstoß der beiden Autos gekommen sei. Der Crash-Verursacher habe mit seinem Pkw die Fahrt auf der Bundesstraße in östlicher Richtung fortgesetzt. Der 38-Jährige habe indes unverzüglich die Polizei verständigt und außerdem gleich selbst die Verfolgung aufgenommen.
"Im weiteren Verlauf der Fahrt kam der Flüchtige auf der B16, auf Höhe der zweiten Einfahrt nach Heinrichsheim, von der Fahrbahn ab und touchierte eine angrenzende Baumreihe", berichtet die Polizei. "Der, zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Verkehrsteilnehmer fuhr weiter, parkte letztendlich an seiner Wohnanschrift in Heinrichsheim und ging in sein Wohnhaus." Die angerückten Streifenbeamten konnten nach eigenem Bekunden sehen, dass sich der mutmaßliche Unfall-Fahrer, ein 67-Jähriger aus Neuburg-Heinrichsheim, in seinem Wohnzimmer aufhielt.
Nach Kontakt-Aufnahme über ein Fenster habe der Mann allerdings keine Anstalten gemacht, der Polizei die Haustür zu öffnen. Wie es heißt, konnten sich die Beamten letztlich mit Hilfe eines zufällig gefundenen Schlüssels einen Zugang zu dem Haus verschaffen und dadurch den persönlichen Kontakt zu dem Gebäude-Besitzer aufnehmen. Ein von ihm freiwillig durchgeführter Alko-Test ergab einen Wert in Höhe von 2,46 Promille ergeben. Der 67-Jährige habe eine Blutentnahme über sich ergehen lassen müssen; diese sei in Neuburg im Krankenhaus durchgeführt worden. Außerdem sei der Führerschein des Mannes sichergestellt worden.
Den wird der Heinrichsheimer vermutlich so schnell nicht wiedersehen. Denn im Zuge des Strafverfahrens, das ihn nun erwartet, droht ihm auch der Entzug seiner Fahrerlaubnis. Bekanntlich liegt am 1,1 Promille am Steuer eine Straftat – Trunkenheit im Verkehr – vor, selbst wenn kein Unfall geschieht und selbst wenn niemand gefährdet wird. Kommt es unter Alkohol-Einfluss zum Crash, dann lautet der Vorwurf nicht selten – wie auch in diesem Fall – auf Gefährdung des Straßenverkehrs. Außerdem wird wegen Unfallflucht gegen den 67-Jährigen ermittelt. Der bei den Unfällen entstandene Schaden wurde auf insgesamt 13 000 Euro geschätzt.