Allein in Starnberg und Puchheim wurde Beute im Wert von rund 200.000 Euro gemacht. Nun sind drei mutmaßliche Täter ermittelt. Polizei nennt Details.
(ty) Im Juli des Jahres 2021 waren Einbrüche in Gymnasien in Starnberg und Puchheim verübt worden. Die Täter hatten es dabei laut Polizei gezielt auf hochwertige Technik der Marken Apple und Microsoft abgesehen. Insgesamt seien Tablets und Zubehör im Wert von rund 200 000 Euro gestohlen worden. Zudem sei ein Sachschaden in Höhe von etwa 8000 Euro angerichtet worden. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord jetzt mitgeteilt hat, ist es Beamten von der Kriminalpolizei-Inspektion aus Fürstenfeldbruck in enger Zusammenarbeit mit weiteren deutschen Polizei-Behörden mittlerweile gelungen, drei Beschuldigte zu ermitteln. Gegen sie seien Strafverfahren wegen des Verdachts auf schweren Banden-Diebstahl eingeleitet worden. Als mutmaßlicher Kopf der Gruppe gilt ein 33-jähriger Afghane. Bei den weiteren Beschuldigten handelt es sich um einen 23-jährigen Deutsch-Afghanen und einen 22-jährigen Deutsch-Türken.
Im Rahmen der Tatort-Arbeit hatten sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord bereits im Juli 2021 "erste Hinweise auf eine professionell handelnde Täter-Gruppierung" ergeben. Wie es heißt, hatten die Tatverdächtigen offenbar an beiden Schulen bereits einige Stunden vor den Taten jeweils Schülerinnen und Schüler gezielt nach der Lage der IT-Räumlichkeiten befragt. Außerdem seien nach den Taten großflächig mögliche Spuren vernichtet worden. Noch im Juli 2021 seien daher die weiteren Ermittlungen vom zuständige Fachkommissariat der Kripo aus Fürstenfeldbruck in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft München II übernommen worden.
Die Auswertung der an den Tatorten gesicherten Spuren habe die Ermittler zu den Mitgliedern "einer deutschlandweit agierenden Bande mit Sitz in Hamburg" geführt. Diese habe im Verdacht gestanden, bereits in der Vergangenheit – auf vergleichbare Art und Weise – hochwertige Elektronik-Geräte aus Schulen entwendet zu haben. In der Folge habe eine enge Zusammenarbeit zwischen der Polizei in Hamburg (LKA 19/Castle) und der Kriminalpolizei aus Fürstenfeldbruck stattgefunden. "Im Zuge dieser Kooperation konnte auch ein nahezu identischer Einbruch in eine Schule im baden-württembergischen Horb am Neckar im Juli 2021 der Täter-Gruppe aus Hamburg zugeordnet werden", berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord.
Des Weiteren sei ermittelt worden, "dass die Bande vermutlich für zwei weitere Einbrüche im Mai 2021 in Schleswig-Holstein und für einen weiteren Einbruch aus dem Jahr 2020 im Landkreis Freyung-Grafenau verantwortlich ist". Die über ein Jahr geführten Ermittlungen der Kripo Fürstenfeldbruck beinhalteten außerdem "die Umsetzung von zahlreichen verdeckten Maßnahmen mit dem Ziel, die Banden-Struktur möglichst erschöpfend aufzudecken und weitere Tatbeteiligungen der Gruppierung zu ermitteln". Unterstützt worden seien die Fürstenfeldbrucker Kriminaler dabei dauerhaft von der Hamburger Polizei sowie zeitweise auch von Polizei-Behörden aus Nordrhein-Westfalen und Berlin.
Als mutmaßlicher Kopf der Band sei ein 33-jähriger afghanischer Staatsbürger ermittelt worden, gab das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord jetzt bekannt. Als mutmaßliche Mittäter sind den Angaben zufolge ein 23-jähriger Deutsch-Afghane sowie ein 22-jähriger Deutsch-Türke ermittelt worden. Anfang Juni des vergangenen Jahres seien in diesem Zusammenhang in Hamburg mehrere Durchsuchungs-Beschlüsse unter Koordination des "LKA 19/Castle" sowie im Beisein von Beamten der Kripo Fürstenfeldbruck vollzogen worden. "Hierbei wurden sowohl Bargeld als auch teils fabrikneue Marken-Kleidung und Schuhe sichergestellt, deren genauer Herkunft es weiterer Ermittlungen bedarf."